7. Kapitel

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7. Kapitel

Nachdem Louis mir noch ein paar, nicht direkt freundliche, Wörter an den Kopf geschmissen hatte, verbrachten wir den Rest der Stunde relativ unproduktiv.

Ich begann also meinen Text durchzulesen und anzustreichen, während er dasselbe, jedoch übertrieben lustlos, tat.

Nach einigen Minuten unterbrach er die Stille mit einem gelangweilten Seufzen, holte sein Handy heraus und beschäftigte sich mit diesem die restliche Zeit.

Als es endlich klingelte erhob ich mich erleichtert vom Tisch und verließ so schnell wie möglich, ohne ein weiteres Wort, die Klasse.

Ich hasste komische Stillen, Spannungen, und ignoriert zu werden, außerdem alleine mit Personen in einem Raum zu sein die ich nicht gut kannte und die irgendetwas gegen mich zu haben schienen.  

Mit anderen Worten, es brauchte lange mein Vertrauen zu gewinnen und sich mit mir anzufreunden und ich war verdammt asozial.

Da die Probe meine letzte Stunde heute, glücklicherweise Mathe, abdeckte konnte ich gleich nach Hause gehen und ging also mit schnellen Schritten in Richtung Ausgang.

Dort erwartete mich, zu meiner Überraschung, Liam.

„Hey, du hast auf mich gewartet?", fragte ich erfreut und nahm ihn in eine begrüßende Einarm-Umarmung, die andere besetzt von ein paar Büchern.

Er erwiderte diese und nickte, ich fragte weiter. „Wann hattest du aus?"

„Vor einer Stunde, aber ich musste für ne Arbeit schon dringend ein paar Recherchen machen und war in der Bibliothek, hat sich gelohnt."

„Okay, danke. Was für ne Arbeit?", fragte ich, als wir langsam wieder anfingen über den Schulhof zu gehen und währenddessen unsere Unterhaltung fortsetzten.

„Ach, irgendwas Literarisches mit so alten Autoren, Dichtern und so Kram. So genau weiß ich das auch nicht."

„Klingt... interessant.", kommentierte ich und er lachte leise auf, wir beide wussten immerhin das es sich weder interessant anhörte, noch ich es so fand.

Wir begannen etwas rum zu blödeln und Witze zu machen, veräppelten dabei größtenteils Liams Lehrerin in diesem Fach. Sie war schon etwas älter, schwerhörig und wie sollte man sagen... ziemlich verrückt.

Unser Lachen schallte über den leeren Schulhof; andere Schüler waren entweder bereits gegangen oder in ihren Stunden.

Plötzlich wurde ich an der Schulter angerempelt, ich stolperte etwas nach rechts in Liams Richtung, doch er fing mich auf und sicherte meinen Halt, bevor ich irgendwie hinfallen konnte.

„Tomlinson.", grummelte ich genervt, denn kein anderer als mein Theaterpartner war mich gerade im Vorbeigehen beabsichtigt angerannt.

Der einzige Unterschied zu all den sonstigen Malen war, dass er sich nicht spöttisch grinsend umdrehte um meine genervte Reaktion zu sehen, sondern einfach weiterging, bevor er auch schon das Ende des Hofs erreichte, nach links bog und verschwand.

Liam starrte ihm hinterher, schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Was der nur hat..."

Ich presste meine Lippen aufeinander und sah zu Boden. „Keine Ahnung."

„Wenn wir schon dabei sind, wie war die Probe?", stellte Liam die Frage, auf die ich schon von Anfang an gewartet hätte.

Ich seufzte nur lange und verdrehte meine Augen.

„Er war schlecht drauf und hat die ganze Zeit nur herumgemotzt, also haben wir uns beide jeweils mit unseren Büchern beschäftigt, irgendwann hat er auf seinem Handy herumgespielt...", murmelte ich.

Opposites - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt