46. Kapitel
Ich war derjenige, der am nächsten Tag als Erstes aufwachte. Es war warm und gemütlich, obwohl ich eng irgendwo in einem Desaster von Louis und unserer Decke gefangen war.
Die Sonne schaffte es gerade noch, sich durch den kleinen, untersten Spalt der Jalousien zu drängeln, und es war genau die richtige Menge an Licht um zu vermitteln, dass der Tag bereits angebrochen war, aber man trotzdem noch unentwegt weiterschlafen könnte wenn man wollte.
Vorsichtig, und natürlich darauf bedacht ihn nicht zu wecken, versuchte ich mir etwas Platz zu schaffen. Ich hatte keineswegs vor jetzt schon aufzustehen, nein, dafür war dieser Morgen wie er jetzt gerade war viel zu perfekt. Nur ein wenig Bewegungsfreiheit wäre ganz nett.
Ohne mich dabei all zu viel zu bewegen entfernte ich mich ein wenig von ihm, um den Arm den er etwas verdreht um meine Mitte geschlungen hatte etwas zu lockern. Musste das für ihn nicht fast schon unbequem sein?
Nachdem ich wieder eine gemütliche Liegeposition gefunden hatte, richtete ich noch die Decke, die sich im Laufe der Nacht nicht nur komplett verheddert, sondern auch irgendwie um unsere Beine gewickelt hatte.
Ich zog sie bis zu meiner Schulter und legte mich dann seitlich hin, mein Ellbogen auf der Matratze aufgestützt und mein Kopf in meine Hand gelegt. Ich betrachtete ihn, wie er da lag, am Rücken und mit seinem Gesicht in die andere Richtung gewendet. Sein zuvor noch um mich gewickelter Arm lag nun verlassen zwischen uns; zögerlich nahm ich seine Hand in meine.
Sanft spielte ich mit ihr, bewegte seine Finger, oder betrachtete sie einfach; ich hatte nichts Besseres zu tun und war damit wohl ziemlich beschäftigt.
Denn irgendwann wachte Louis auf, ich konnte wirklich nicht sagen wann, weil er sich ruhig verhielt. Ich spürte nur auf irgendeine Weise seinen eindringlichen Blick auf meinem Kopf, und als ich meine Augen zu seinem Gesicht hob, begrüßte mich ein strahlendes Blau.
Überrascht weiteten sich meine Augen; ich fühlte mich ertappt, obwohl ich eigentlich nichts Falsches getan hatte. Nur meine Zeit vertrieben, während er noch schlief.
»Hey.«, grinste er und drehte sich auf seine Seite. Er nahm seine freie Hand, die nicht in meiner lag, und fuhr sich damit über sein Gesicht.
»Morgen.«, antwortete ich, als sich langsam ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete. Ich war mit ihm wie ein Spiegel. Wenn er lächelte, musste ich das auch tun.
Er hob nun seinen freien Arm, und legte ihn locker auf meine Hüfte. »Hast du gut geschlafen?«, fragte er, worauf ich nickte.
»Du?«, entgegnete ich, zwar schon eine Weile wach, aber noch nicht wach genug um längere Aussagen zu formen.
Im Moment wäre es auch nicht angemessen. Die warme Luft, das dezente Sonnenlicht, und die Stille, bis auf die gemurmelten Worte, die uns umgaben waren zu angenehm.
Er zog mich an sich und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter, bevor er nickte.
Die Stellte dort begann sofort zu kribbeln, und ich versuchte meine Atmung normal zu halten.
Kennt ihr das, wenn man ganz normal irgendwo sitzt oder Ähnliches, und dann kommt diese eine Person und berührt euch in irgendeiner Weise, lehnt sich gegen euch oder etwas dieser Art. Und plötzlich habt ihr das Bedürfnis, diese Stelle, diesen Körperteil, eure Schulter, euren Arm, was auch immer, zu bewegen, beziehungsweise müsst ihr euch plötzlich darauf konzentrieren eben genau das nicht zu tun, denn diese Person ist dort, und ihr wollt sie nicht stören.
Genau so fühlte ich mich in dem Moment. Man müsste meinen, dass ich mich nach all dieser Zeit an ihn und seine Nähe gewöhnt hatte. Immerhin waren wir mit all der Zeit die wir miteinander verbrachten ziemlich gute Freunde. Und als Freunde war man doch nicht nervös gegenüber des Anderen.
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Opposites - Larry Stylinson AU
FanficWenn man ehrlich war hatte Harry - schüchtern, unsicher und insgeheim schwul - schon immer was für Louis - bekannt, beliebt und überaus talentiert - übrig, obwohl der einzige Kontakt der beiden aus Louis' täglichen Sticheleien an Harry bestand. Doch...