9. Kapitel

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9. Kapitel

Die Proben gingen täglich schnell voran und ehe ich mich versah waren bereits fast zwei Wochen um.

Es gab nicht viele besondere Zwischenfälle, bis auf Louis' launische Art und seine leichten Stimmungsschwankungen.

Außerdem war er hin und wieder, aber wirklich nur hin und wieder, einmal total schlecht drauf, wovon ich dann natürlich alles ab bekam, und Grund dafür war meistens ein schlechter Tag.

Doch langsam hatte ich den Dreh raus ihn so wenig wie möglich (unbewusst) zu provozieren oder sonst irgendwas zu machen, das ihn noch mehr aufregte.

Also ja, bisher lief alles eigentlich ganz gut.

Wir hatten Mittwoch und es war zeitlich nach der fünften Stunde, also vor meiner Probe, und Liam hatte heute früher aus, also bereits seine letzte Stunde hinter sich, weshalb er mich zu dem Proberaum begleitete.

Auf dem Weg erzählte er mir von einem Physikprojekt an welchem er gerade arbeitete und welches drohte total in die Hose zu gehen.

Es lag aber hauptsächlich an der Lehrerin, die alles zu streng und ernst nahm und deren Notensystem von keinem verstanden wurde.

Außerdem lief ein großer Teil von wie sehr sie dich mag in deine Note ein, zumindest beschrieb Liam sie mir so.

Nach dem was ich immer so von ihm hörte waren seine Lehrer zwar ziemlich verrückt und Projekte aufwendig und eine Menge, aber sein Unterricht schien um einiges interessanter.

„Meine Themenauswahl für das Projekt ist echt gering, da wir laut ihr 'alles bereits gelernt haben'. Aber das haben wir nicht! Aber ich werde mich gar nicht anstrengen, denn solange du kein Professor bist hast du sowieso keine Chance bei ihr irgendwas zu erreichen."

„Ich schätze daraus ist unser einziger Entschluss, dass du die Schule hinschmeißt und keine Ahnung, Stripper wirst. Oder geh zu einer Casting Show und mit etwas Glück wirst du vielleicht Mitglied irgendeiner Boyband.", antwortete ich, sowas Verrücktes kam oft von mir, aber er war das schon gewohnt.

„Was du dir immer alles ausdenkst.", lachte er und langsam erreichten wir den Proberaum.

„Ich bin einfach schlau, oder kreativ, was weiß ich."

„Einigen wir uns einfach auf 'wird geistig immer etwas weiter davon getragen als andere'.", warf er ein.

„Wir finden schon noch was.", meinte ich, bevor wir uns verabschiedeten und ich durch die Tür schlenderte, wo Louis bereits saß, wie jeden Tag auf dem einen Tisch gegenüber von dem einen Tisch auf dem ich immer saß.

„Hi.", grüßte ich nur, machte meinen Weg zu meinem Tisch, ohne wirklich viel Augenkontakt.

„Ich verstehe immer noch nicht, warum du mit ihm so viel redest, und mit mir kaum."

Ich überlegte kurz und zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, er ist eben mein bester Freund."

„Na und? Ich rede auch mit vielen Leuten die nicht mein bester Freund sind! Sagt dir deine Mutter denn immer noch täglich, dass du nicht mit Fremden reden darfst, oder...?", fragte er.

„Erstens, das ist deine Sache, und zweitens, nein, ich bin alleine in meiner Wohnung."

Auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus und er zwinkerte mir zu. „Gut zu wissen."

Ich wurde leicht rot, nicht direkt an Anspielungen wie diese gewohnt. Also beschloss ich es einfach dabei zu belassen und nahm wortlos auf dem Tisch Platz, mein Buch in der Hand.

Opposites - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt