Das nervige Teil

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Sicht Alexander:

Meine kleine Maus liegt in meinen Armen. Auf einmal schaute sie auf ihr Becken wo der Fixateur an ihrem Becken befestigt ist und ich bin für sie nicht mehr da. Sie zog mit ihren Händen dort und versuchte es wohl ab zu machen, da es aber ziemlich fest ist, geht es nicht ab. Dabei fing sie an zu weinen. Ich nahm ihre Hände in meine eine Hand und strich ihr behutsam die nassen Tränen mit meinem Daumen weg. Dann zog ich sie wieder in eine Umarmung.

J: Wie lange muss ich hier noch bleiben?

A: Du musst eine Woche hier auf der ITS liegen und kommst dann auf die Normalstation. Außerdem hast du dreimal in der Woche Physiotherapie, aber das meistern wir zusammen, okay?

A: Ach ich habe noch eine Frage welche Farbe magst du gerne?

J: Wieso?

A: Da du natürlich zu mir ziehst und mit meinen Freunden. Du kennst sogar einen Franco. Er war auch bei dem Unfall dabei.

Sie schaute mich fragend an.

A: Oder möchtest du nicht zu mir?

J: Darf ich denn überhaupt?

A: Natürlich darfst du. Ich habe dich schrecklich vermisst und habe nie aufgegeben dich zu suchen.

J: Du warst auf einmal weg und da war Wladimir.

A: Der Typ der hier war?

Sie schaute mich wieder mit totaler Angst an.

A: Maus, ich werde immer auf dich aufpassen. Der Arsch bekommt seine gerechte Strafe. Aber was ist denn deine Lieblingsfarbe?

J: So ein Tannenbaum-Grün.

A: Das machen wir.

J: Hmm?

A: Die Wand streichen. Die anderen freuen sich schon total zu streichen und auf dich besonders. Sie tun dir nichts und das verspreche ich dir.

Nach paar Stunden zusammen auf dem Bett kuscheln fragte sie mich warum sie ihre Beine nicht spürt. Als ich ihr dann sagte, dass etwas auf die Wirbelsäule drückt, schaute sie mich erschrocken an.

A: Mit Physio schaffen wir das zusammen Maus.

J: Können wir das mit dieser Station nicht verkürzen?

A: Och findest du das hier so schlimm?

Sie nickte.

A: Wenn deine Werte sich verbessern bestimmt.

Sie nickte abermals und gähnte.

A: Ich glaube du schläfst nochmal eine Runde. Ich bleibe auch solange du eingeschlafen bist bei dir.

J: Nein! Ich bin nicht müde.

A: Ach war das so ein langweilig gähnen?

Sie nickte wieder und ich musste lachen.

A: Worauf hast du denn Lust? So viel können wir hier nämlich nicht machen.

Jetzt zuckte sie mit den Schultern, da sie aber wieder gähnte, legte ich sie gerade hin und als ich mich gerade bücken wollte um meine Schuhe auszuziehen, da ich mir schon denken konnte das sie nicht alleine sein will, zog sie an der sterilen Kleidung und sagte dazu, dass ich nicht gehen soll.

A: Ich geh schon nicht Kleine. Ich wollte nur kurz meine Schuhe ausziehen.

Schnell zog ich meine Schuhe aus, schlüpfte unter ihre Bettdecke und nahm sie vorsichtig in meine Arme. Sie legte ihren Kopf an meine Brust ab und ich beobachte sie wie sie ihre Hände in die Kleidung kniff.

A: Ich gehe nicht versprochen.

Beim Kuscheln kam ich auf eine Frage die ich auch gleich fragte.

A: Wieso eigentlich Tannenbaum grün?

J: Grün steht für die Natürlichkeit, Hoffnung, Wachstum und damit auch für die Jugend und Unerfahrenheit. Außerdem ist grün eng mit der Natur, ihrer Ruhe und Kraft verknüpft.

A: Das stimmt grün ist wirklich sehr schön. Schlaf gut Maus.

Sie wurde immer müder und letztendlich schloss sie ihre Augen. Ihre langsame und gleichmäßige Atmung spürte ich und somit wusste ich, dass sie schlief.

Sicht Jana:

Plötzlich schlief ich in Alex Armen ein und fiel in einen ruhigen Schlaf. Als ich aufwachte fand ich meinen Papa nicht mehr neben mir vor und fing bitterlich an zu weinen und nach Alex zu schreien.

Plötzlich kam mir wieder der Gedanke zur Klinge zu greifen. Ich zog meinen linken Ärmel hoch und sah mir die Narben an, welche ich mir vor einem halben Jahr zugefügt hatte. Sollte ich wirklich? Wäre Alex enttäuscht?? In dem Moment gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was würde dann aus dem Angebot mit der WG werden? Wollten sie mich denn überhaupt???

Plötzlich war die Sehnsucht nach dem Schmerz so groß, dass ich in die Schublade meines Tisches griff, welches neben meinem Bett stand. Ich hatte dort zur Not die Klinge eines Cuttermessers deponiert. Ich nahm die Klinge in die rechte Hand und sah sie mir an, ehe ich an meinem linken Unterarm ansetze und durchziehe. Ich hatte "glücklicherweise" die Hauptschlagader erwischt, aus welcher mir jetzt sehr viel Blut floss. In dem Moment war mir alles egal, sodass ich auch gar nicht mitbekam, wie Alex das Zimmer betrat und mich schockiert ansieht.

Sicht Alexander: Juma005
Sicht Jana: Girlfriend1998

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