Die Nachtschicht

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Sicht Alexander:

Mit einem unguten Gefühl gehe ich aus Janas Zimmer und aus dem Krankenhaus. In meinem Auto angekommen, atmete ich erst laut aus. Langsam starte ich das Auto und fahre nach Hause, wo ich mich Dusche, kurz mit Markus, der auf der Couch sitzt, quatsche und dabei Lasagne esse.

M: Wie geht es Jana eigentlich?

A: Es wird immer besser. Sie liegt ja auch schon auf der normalen Station.

M: Aber irgendwas ist doch mit dir?!

A: Mir ist mulmig zumute. Sie hatte heute aus dem Fenster gesehen wie  eine Frau geschlagen wurde.

M: Wenn was los ist, Franco ist ja bei ihr.

A: Ja ich weiß, aber trotzdem.

M: Alex wenn was sein sollte ruft Franco oder Julia dich an und du gehst jetzt schön arbeiten und lenkst dich mal ein bisschen ab, das wird dir gut tun.

A: Okay.

Ich drücke ihm meinen Teller in die Hand, da ich los muss. Gerade als ich meine Schuhe anziehe, schnaubt hinter mir Markus.

A: Was los?

M: Immer werde ich als Putzfrau missbraucht.

A: Tja du hast frei und nicht ich.

Ich klopfe ihn einmal auf die Schulter und dann ging ich raus zu meinem Auto, stieg ein und fuhr zu Arbeit, wo ich erstmal alle begrüßte, mich dann bei den Männer umkleiden umzog und dann ging ich in den Aufenthaltsraum zurück. Der erste Einsatz ließ sich nicht lange auf sich warten. Gemeldet wurde Fremdkörper-Aspiration mit Synkope bei einem Kleinkind. Mein Fahrer, also Benjamin, schaltet gleich das Blaulicht und das Martinshorn an und von einer Fahrt von 8 Minuten sind wir durch die Straßen geheizt. An dem Haus angekommen werden wir von einer aufgebrachten älteren Dame, ins Haus gelotst und im Wohnzimmer sieht man ein kleines Kind, Junge, und daneben befindet sich eine offene Packung mit Rosinen.

Schnell gehe ich zu dem Kind, strecke den Kopf in den Nacken, sodass der Junge wieder besser Luft bekommt und frage die Frau was genau passiert.

Dame: Ich war gerade in der Küche, da sagte er hätte etwas geschluckt.

Benjamin: Und was? Die Rosinen?

Dame: Rosinen? Oh Gott bitte nicht.

Während die Frau ihren Kopf schüttelt, beruhigt Karin ihn und ich schaue mir den Jungen an, der langsam zu sich kommt und mich mit großen Augen anschaut.

A: Na kleiner, wie heißt du denn?

Junge: Finn.

A: Okay Finn, tut dir was weh?

Finn: Die Luft, mein Hals und alles juckt.

A: Ja einmal das komplette Programm.

K: Wissen Sie ob ihr Enkel dagegen allergisch ist?

Dame: Ja ist er und er weiß auch, dass er die nicht essen soll. Wie soll ich das den meinen Sohn erklären?

K: Beruhigen Sie sich erstmal.

Finn: Ich bin 5.

Dabei zeigte er noch seine 5 Finger, aber ich griff mir die Hand zurück, da ich gerade in seinem linken Handrücken einen Zugang steckte.

A: Achtung Finn es gibt einen ganz kurzen Picks.

Während ich das machte, gab Benjamin den kleinen die Sauerstoffbrille und heizte auf 100%. Als alles soweit gut ist, heben wir ihn auf die Trage, die gerade Sam geholt hatte und soweit hatte sich auch die Dame beruhigt. Solange die Sanitäter den Jungen in den RTW bringen, nehme ich die Dame zurück und erkläre was ihr Enkel hat, wo wir ihn hinbringen und was dort noch alles mit ihm angestellt wird.

Dame: Darf ich mitfahren?

A: Klar, aber machen Sie bloß in ihrer Wohnung Herd und alles Mögliche aus, nicht das wir nachher nochmal kommen müssen und schließen Sie die Tür ab.

Unterdessen sie alles macht, bin ich bei dem Jungen und erzähle ihm wo wir jetzt hinfahren. Karin welche fährt nimmt die Dame mit nach vorne und wir fahren langsam los in die Klinik. Dort angekommen übergeben wir den kleinen an Lee Pham der heute Schicht in der Notaufnahme hat. Da alles soweit gut ist und wir ihn ja schon übergeben haben, fülle ich schon die Formulare bei Gisela aus und dann fahren wir, also Benjamin und ich, auf die Wache.

Keine halben Stunde später müssen wir schon wieder los zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn. Als das erledigt war, konnten wir uns wenigstens zwei Stunden ausruhen, aber dann piepte wieder unser Melder und wir wurden zu zwei betrunkenen gerufen, wo die Polizei schon da war. Nach einer Stunde wo wir sie endlich behandeln und in die Klinik bringen konnten, fuhren wir wieder zur Wache und schliefen bis 4 Uhr morgens, als der nächste Einsatz kam. Um 7. 30 Uhr hatten wir beide, sowie die anderen die auch gearbeitet hatten, Feierabend. Zusammen mit den anderen die jetzt arbeiten müssen trinken wir noch einen Kaffee, reden was alles in der Nacht so passiert ist und dann breche ich auf nachhause, um mich zu duschen und noch kurz auf der Couch zu schlummern.

Sicht Alexander: Juma005

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