Ich war in der Küche und ging zu Kühlschrank, um mir was zu Essen zu machen. Ich war immer noch erstaunt, was die moderne Technik anging. Solange hatte ich dies alles hier nicht mehr gesehen.
Ich erschrak sehr und lies fast den Orangensaft fallen, den ich gerade aus dem Kühlschrank genommen hatte, als es an der Tür klingelte. Ich hörte, wie einer der Jungs die Treppe runterkam und zum Eingang ging. Ich runzelte die Stirn. Wer konnte das sein? Das Haus der beiden war sehr abgelegen, aber doch noch erreichbar für Samuel. Deshalb zog ich jetzt auch mit der freien Hand einen meiner Dolche aus ihrer Halterung an meinem Unterarm und stellte die Saftpackung auf dem Tisch ab. Dann zog ich auch noch den anderen Dolch. Es könnte sein, das ich paranoid wirkte, aber wenn man von einer Armee von gut ausgebildeten Kriegern verfolgt wurde, konnte das schon mal passieren.
Der andere der Jungs kam nun ebenfalls die Treppe herunter und begrüßte den mir unbekannten Gast nach seinem Bruder. Da sie nicht so wirkten, als wäre der Unbekannte eine Gefahr, verschränkte ich die Arme mit den Dolchen in den Händen vor der Brust so, dass die Waffen nicht mehr zu sehen waren. Ich wollte die Waffen noch nicht aus der Hand legen, bevor ich mich selbst von der Lage überzeugt hatte, doch ich wollte auch nicht so offensichtlich mit den Dolchen in den Händen herumlaufen.
Drake und Tarek kamen mit einem hochgewachsenem Mann in die Küche. Alles in mir spannte sich an. Er könnte ein Spion oder Verräter sein. Er könnte mich umbringen wollen. Er hatte dunkle kurzgeschorene Haare und eisblaue Augen. Dazu trug er eine Art Uniform, welche mich sofort wachsam werden lies.
Der Fremde war in ein Gespräch mit Tarek vertieft und bemerkte mich nicht gleich. Die drei ließen sich an dem Küchentisch nieder und der Mann blickte auf. Sein Blick traf meinen und ich sah Intelligenz und Mut in seinen Augen. Ich nickte dem Mann kurz zu. Dieser drehte sich zu Drake und fragte:
,,Wollt ihr mir euren anderen Gast nicht vorstellen?“
Drake zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ich funkelte ihn böse an. Er grinste überheblich zurück. Der Unbekannte zog eine Augenbraue hoch. Er bemerkte wohl die Spannung zwischen uns. Ebenso wie Tarek, der seinen Bruder nun auch anschaute, die Augen verdrehte und den Kopf schüttelte.
,,Sie ist unser Gast, wie du schon richtig bemerkt hast, jedoch für längere Zeit...“, erklärte Tarek.
,,Und hat sie auch einen Namen?“ ,wies der Fremde die beide zurecht.
Ich lächelte kurz.
,,Ich bin General Castor, ein Freund von den beiden hier. Und du?“
Ich war mir unsicher was ich alles sagen durfte oder konnte. Jeder konnte ein Verräter sein und mich zu Samuel zurück bringen. Castor war ein General. Das hieß er war ein hohes Tier beim Militär oder einer anderen Staatsorganisation. Vielleicht der mir von Zen versprochene Kontakmann zum FBI oder der CIA. Und das hieß wiederum, dass er wahrscheinlich meinen Stiefonkel kannte und ihn entweder unterstütze oder nicht. Denn er war öffentlich als ein Geschäftsmann bekannt.
Doch bei den Leuten gab es über ihn gespaltene Meinungen. Einige sagten er wäre arrogant, eitel, egoistisch, spießig, unfair und unfreundlich gegenüber seinen ,,Mitarbeitern“. Die andere Hälfte sagte er wäre intelligent, strategisch, gutaussehend, er hätte ein gutes Durchsetzungsvermögen und er würde nur tun was nötig wäre. Das hatte ich in der Zeitung gelesen.
Ich schaute zu Tarek. Dieser zuckte mit den Schultern. Drake beachtete ich erst gar nicht. Als die Stille dann irgendwann unangenehm wurde, entschied ich mich für die Wahrheit.
,,Tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen. Ich heiße Leah.“
Castor zog eine Augenbraue hoch, schaute dann zu Tarek und anschließend zu Drake. Als beide nichts zu sagen hatten, fing er an zu lächeln. Zu den beiden Jungs gewandt meinte er:
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Der Segen der Zeit
Fantasy{Abgeschlossen} ~ [wird überarbeitet] Leah ist eine Gesegnete. Und somit hat sie etwas, was ihr gefürchteter Stiefonkel Samuel unbedingt haben will. Doch sie flieht und geht bei Zen, einem Mönch des Kampfes, in die Lehre. Aber ihr Onkel spürt sie e...