Ich hastete durch die Gänge und Flure einfach nur um mich zu bewegen und den Albtraum auszuschwitzen. Irgendwann fand ich dann einen Trainigsraum, indem ich mich genügend abreagieren konnte.
Nach ungefähr zwei Stunden war ich mit meinen Übungen durch und hatte meine Gedanken ordnen können.
Es war nur ein Traum gewesen, beruhigte ich mich selbst immer wieder.
Meine Freunde waren noch am Leben.
Leise verließ ich den Raum wieder. Der Schweiß an meinem Körper begann langsam zu trocknen, als ich gemächlich durch die Gänge wanderte. Ich war blindlings einfach losgelaufen, was zur Folge hatte, dass ich jetzt nicht mehr genau wusste, wo ich mich im Gebäude befand. Bisher war mir auch niemand begegnet, den ich hätte fragen können. Aber es machte mir auch nichts aus, noch ein bisschen durch das nächtliche Gebäude zu schlendern. Wach zu sein bedeutete, dass ich nicht träumen konnte. Und dies war beruhigend. Also hatte ich es nicht sehr eilig wieder zurück in mein Zimmer zu finden. Doch plötzlich hörte ich Schritte hinter mir.
,,Hey, Leah!", hörte ich jemanden rufen.
Ich blieb stehen und drehte mich um. Es war Azriel.
Langsam kam er auf mich zugeschlendert. Ein grausames Grinsen im Gesicht.
,,Dafür, dass ich für dich ausgesagt habe, bekomme ich doch sicherlich eine kleine Belohnung, oder?", fragte er leise.
Er kam immer näher und ich wich an die Wand zurück, um ihn nicht berühren zu müssen. Im Flur war weit und breit niemand zu sehen. Also musste ich es alleine klären.
Kalt sah ich ihn an.
,,Was meinst du?", fragte ich kühl.
,,Ach, jetzt tu doch nicht so, Kleine."
Mit diesen Worten stellte er sich direkt vor mich und beugte sich vor.
,,Du schuldest mir was..."
Sein warmer Atem schlug mir ins Gesicht. Ich unterdrückte ein Schaudern. Immernoch ließ ich keine Regung in meinem Gesicht zu. Doch als er mich mit lüsternem Blick ansah und seine Hand hob um mir an mein Dekolleté zu greifen, reichte es mir.
Ich zog mit voller Wucht mein Knie hoch, direkt in seine Weichteile. Azriel krümmte sich vor Schmerz. Ich packte seinem Arm, drehte ihn auf den Rücken und presste ihn mit dem Gesicht auf den Boden.
,,Wenn du auch nur noch einmal daran denkst, mich wieder anzufassen, in welcher Art auch immer, wirst du einen deiner Finger verlieren, das garantierte ich dir. Vielleicht auch zwei, mal sehen. Oder ein anderes Körperteil, was bei dir wohl wahrscheinlich auch die Größe deines kleinen Fingers hat, oder?", zischte ich ihm ins Ohr.
Er wimmerte nur. Ich lächelte kalt. Dieser Dreckssack bekam nur, was er verdiente.
,,Agent Dagner! Miss...?! Was geht hier vor?", unterbrach uns eine Stimme.
Ich drehte mich um. Vor uns stand ein relativ junger Mann mit blonden Haaren. An der Etikette an seinem Anzug erkannte ich, dass er ein unterer Offizier war, wahrscheinlich ein Leutnant.
,,Der Agent brauchte eine kleine Lektion.", antwortete ich, nicht im mindesten beeindruckt.
,,Sie wissen doch, dass man seine Stärke Schwächeren gegenüber nicht missbrauchen darf!", tadelte mich der Mann.
Ich schnaubte.
,,Achso und verteidigen darf man sich nicht mehr? ", entgegnete ich sauer und ließ Azriel langsam los.
Dieser blieb jedoch am Boden liegen, bis ich wieder stand. Dann fing er an, sich aufzurappeln.
,,Wie, sich verteidigen?", fragte der Offizier verwirrt. Eine leichte Röte verfärbte sein Gesicht.
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Der Segen der Zeit
Fantasy{Abgeschlossen} ~ [wird überarbeitet] Leah ist eine Gesegnete. Und somit hat sie etwas, was ihr gefürchteter Stiefonkel Samuel unbedingt haben will. Doch sie flieht und geht bei Zen, einem Mönch des Kampfes, in die Lehre. Aber ihr Onkel spürt sie e...