46. Kapitel

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Mir stockte der Atem. Das war ja mal eine Ansage. Doch bevor ich den verdienten und langersehnten Untergang von meinem Stiefonkel plante, musste ich ersteinmal mit meinen Freunden in Kontakt treten. Und Hilfe anfordern. Denn diesen Leuten konnte ich immernoch nicht recht trauen. Aber sie konnten mir vielleicht helfen.

,,Ich muss mit Zen in Kontakt treten. Wisst ihr wie? ", fragte ich also.

Bedauernd schüttelte Xenia ihren schönen Kopf.

,,Leider gibt es hier keine Telefone, Internet oder sonstige Kommunikationssysteme. Alles wurde gesperrt und verboten. Regelmäßig wird das kontrolliert. Der Funk geht nur über die Komadozentrale der Yacht und die ist wirklich gut bewacht.", zerschlug sie meine Hoffnung im Wind.

Doch ich hatte ja eh einen anderen Plan.

,,Könntet ihr einen kooperativen Seelenmagier auftreiben?" brachte ich das Thema zur Sprache.

Xenia blickte zu Mellham. Dieser nickte nur.

Ich lächelte erleichtert. Auch wenn das nichts hieß, denn es könnte ja trotzdem nicht klappen, war ich meinem erstem Ziel gewaltig näher gekommen.

,,Und wie wollt ihr mir eigentlich helfen, Samuel zu vernichten?", neugierig war ich schon.

Es dauerte einen kurzen Moment, bis der alte Mönch fertig war mit seinen Erklärungen und Xenia übersetzen konnte.

,,Der Widerstand möchte etwas tun. Tag für Tag werden Samuels Methoden grausamer, um uns auszunutzen. Wir gewinnen immer mehr Anhänger. Doch wir müssen endlich etwas unternehmen. Wir sind in der Überzahl. Viele der Wachen sind auf unserer Seite. Ich weiß nicht, was er mit denen macht, doch sie sind vor ein paar Tagen in großer Zahl zu uns übergelaufen. Zu den Wachen haben wir noch fast alle der anderen Angestellten. Es werden sich noch mehr zu uns bekennen, wenn wir erstmal anfangen. Viele haben noch zu viel Angst mit uns in Kontakt zu treten, da Samuel darauf die Todesstrafe gestellt hat. Doch wir wehren uns. Es wird nicht leicht werden, denn die haben die Macht. Aber wir sind in der Überzahl. Wir könnten es schaffen all seine Anhänger zu eliminieren. Und dann machst du ihn fertig.", endete sie.

Nun war es sicher. Diese beiden standen auf meiner Seite. So viel konnten nur Leute aus dem wirklichen Widerstand sagen. Trotzdem machte ich mir Gedanken.

,,Samuel hat eine große Armee. Die könnte euch sofort zerschlagen und in alle Himmelsrichtungen zerstreuen. Dann hättet ihr nichts gewonnen."

,,Er hat eine große und starke Armee. Doch wie wir gerade sagten, sind viele seiner Wachen auf unserer Seite. Sie würden gegen die anderen kämpfen. Und wir hätten auch wenn wir verlieren, etwas gewonnen. Denn wir würden ihn schwächen.", antwortete die junge Frau.

,,Nicht alle die hier sind, sind in seiner Armee. Auf dem Festland hat er mindestens nocheinmal doppelt so viele. Außerdem vergesst ihr eine entscheidende Tatsache: Samuel selbst ist ein sehr starker Magier und hat noch viele andere, die ganz sicher nicht auf eurer Seite stehen. Gegen die habt ihr keine Chance. Niemand kann sich gegen einen Seelenmagier oder einen Blutmagier wehren.", erwiederte ich.

Kurz herrschte Stille.

,,Seine restliche Armee ist, wie du selbst gesagt hast, auf dem Festland. Es würde dauern, bis sie hier wäre. Und gegen die Magier können wir wirklich nichts machen. Unsere einzige Chance ist, sie vorher einzusperren oder anders zu eliminieren."

Ich wiegte nachdenklich den Kopf.

Das hatte ziemlich viel mit Glück und Zufall zutun. Aber doch, diese Leute wehrten sich und standen auf meiner Seite. Wir konnten uns gegenseitig helfen.

Der Segen der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt