Kapitel 67 -Land der Träume

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"Da ist Monica", sagte Jessica und deutete auf den Tisch neben uns. Es war wieder mal Mittagspause und wir saßen in der Cafeteria, die Jungs waren noch nicht da. Sofort ergriff ich die Chance und ging zu ihr rüber, da sie auch noch alleine da saß. "Hey", sagte ich und sie sah mich stumm an. "Wie geht es dir?", fragte ich unsicher und ihr Blick wurde kälter. "Warum fragst du nicht direkt, ob ich noch schwanger bin?", meinte sie und ich zog die Augenbrauen hoch. "Das war nicht meine Absicht Monica. Es tut mir leid, dass Henry so ein Arschloch ist, aber es ist nicht meine Schuld und ich wollte nur nett sein, aber ich kann dich auch einfach ignorieren, so wie alle anderen", sagte ich genervt und wollte aufstehen, doch sie hielt mich auf. "Warte". Neugierig setzte ich mich wieder und sie atmete laut aus. "Mir tut es leid, ich war einfach am Boden zerstört und momentan ist alles total chaotisch", entschuldigte sie sich und ich nickte wissend. "Schon gut, ich kanns verstehen. Ich weiß nicht, was ich an deiner Stelle getan hätte, es muss sicher schrecklich gewesen sein", sagte ich und sie sah mich verwirrt an. "Was genau?". "Die Abtreibung", sagte ich leise und sie runzelte die Stirn. "Ich hab nicht abgetrieben", sagte sie locker und aß danach ihren Schokopudding. "Was?", fragte ich geschockt und blickte reflexartig auf ihren Bauch, aber sie trug einen weiten Pullover. "Ich werde das Baby bekommen, ich hätte es sowieso auf kein anständiges College geschafft, ich bekomme das Kind, finde einen reichen Mann und bekomme noch mehr Kinder", wies sie mich hin und ich staunte. "Das ist sehr überraschend", sagte ich verblüfft und sie zuckte mit den Schultern. "Ich schaffe es noch bs zum Abschluss, der Geburtstermin ist Ende Juli und wir machen vorher den Abschluss", fügte sie hinzu und ich nickte wissend. "Das ist ziemlich mutig von dir, ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Aber sie werden alle über dich reden", erinnerte ich und sie zuckte mit den Schultern. "Haben sie schon immer". Da hatte sie recht, sie war schon immer ein Gesprächsthema der High School, aber jetzt ging es um etwas anderes. Sie bekam ein Baby und ging so offen damit um, ich weiß gar nicht, was ich an ihrer Stelle getan hätte. Ich glaue ich wäre zu einem Suizidopfer geworden oder hätte Depressionen und würde in der geschlossenen Psychiatrie landen. Als ich aufstand, sah ich zu Jessica und dann wieder zu Monica. "Wenn du willst, kannst du dich auch zu uns setzen", schlug ich vor, worauf sie skeptisch aussah, dann aber nickte und sich zu uns setzte. Auch die Jungs kamen, aber sie taten so, als sei nichts und wir sprachen ganz normal weiter, natürlich hatten sie Fragen, die sie alle ernst beantwortete. Ich konnte nicht leugnen, dass sie sich nicht verändert hatte, seit dem sie schwanger war. Sie war irgendwie nicht mehr so tussihaft, sie war erwachsener. Ich glaube sie würde eine gute Mutter sein. Auch wenn ihre Vergangenheit nicht wirklich prickelnd war, ich wollte gar nicht wissen, was meine Mum früher alles so angestellt hat. Das Schlimme ist, dass die Gegenwart meiner Mutter beschissen ist. Außerdem macht jeder Fehler, man kann daraus nur lernen und ich denke, dass Monica nun viel mehr aufpassen wird, was Verhütung angeht.

Nach dem Essen hatten wir noch zwei Stunden, die wir hier absitzen mussten. Natürlich war auch von der kommenden Abschlussfahrt die Rede, die überraschenderweise bald stattfinden würde. Die Planung verlief so gut, weil wir nur den Staat wechseln würden und nur für drei Tage fuhren, ich vermutete irgendwohin in die Wälder. Mir war alles recht, hauptsache weg von meiner Familie, auch, wenn ich Toby und Molly zurück lassen müsste. Sie würden es schon verkraften.

Die Stunden vergingen relativ schnell und ich fuhr nach Hause, ich war müde wie sonst was und entschied mich ein warmes Bad zu nehmen. Das warme Wasser ließ mich entspannen und das Badesalz, welches ich hinzugab machte mich schläfrig, da es größtenteils aus Lavendel war. Witzig, denn das Badesalz trug den Namen "Süße Träume". Nachdem ich beinahe eingeschlafen war, stieg ich aus der Wanne und zog mir meinen Schlafanzug an, dann ging ich hinunter in die Küche. Meine Mum und Pablo waren heute in einem spanischen Restaurant, wie schön, dass sie alleine gegangen waren. Früher wäre ich sauer, denn ich liebte essen, aber wenn es um Pablo ging, dann wollte ich viel lieber Zuhause bleiben. Meine Mum hatte zwar die Reste von gestern auf den Tisch gestellt, aber ich machte mir lieber ein Sandwich, welches ich aß. Molly schaute ihre Soap und Toby spielte in seinem Zimmer Videospiele. Nachdem ich gegessen hatte, räumte ich mein Geschirr weg und ging hinauf in mein Zimmer, da ich Mollys Nervenzusammenbrüche nicht ertrug, die sie aufgrund ihrer Soap hatte. In meinem Zimmer legte ich mich sofort ins Bett und griff nach einem Buch. Während ich hin und wieder mit Jessica und Justin schrieb, las ich den Roman und merkte, wie meine Augen zu fielen. Irgendwann fiel ich ins Land der Träume.

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