Kapitel 62 - Jung und Naiv

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"Danke nochmal für alles, es war großartig", sagte ich zu Zach, nachdem ich Justin geküsst hatte und ausstieg. "Nicht der Rede wert, bis in einer Woche", erwiderte er und ich verabschiedete mich von allen. Müde betrat ich das Haus und fiel Molly in die Arme, dann meiner Mutter. Toby war in seinem Zimmer und Pablo begrüßte mich ebenfalls. "Du hast mir so gefehlt, du musst mir alles erzählen", sagte Molly, aber ich war um ehrlich zu sein viel zu müde. "Mache ich morgen, jetzt will ich duschen und ins Bett", sagte ich und ging hinauf. Dort packte ich erst mal meine Sachen aus, ging schön warm duschen und legte mich in mein Bett. Meine Mutter hatte die Bettwäsche gewaschen, während ich nicht da war und mein Zimmer war sauber, was sehr angenehm war. Gähnend nahm ich mir mein Buch und las bei der Stelle weiter wo ich aufgehört hatte, aber die Müdigekeit überkam mich und ich schlief friedlich ein.

"Guten Morgen", sagte ich, als ich verschlafen die Treppe runter kam. Es war ungewohnt, meine Familie war nicht mehr meine Familie. Toby war irgendwie so still geworden, Molly und ich hielten so sehr zusammen wie noch nie, meine Mum war so glücklich und Pablo, er gehörte einfach nicht dazu. Dad fehlte. "Guten Morgen, hast du dich gut erholt?", fragte meine Mutter und beschmierte ihr Brötchen mit Butter. "Ja, es war super", sagte ich und setzte mich an meinen Platz. "Was habt ihr denn so schönes gemacht?", fragte sie neugierig, aber ich konnte ihr nicht viel erzählen. Sollte ich etwa sagen, dass wir hauptsächlich Zuhause waren, auf einer Party waren und ich mit K.O Tropfen betäubt wurde? Ach nicht zu vergessen, ich hatte zum ersten mal Sex Mum. Nein nein, ich sagte ihr nur, dass wir die Zeit Zuhause genossen haben, da es draußen viel zu kalt und verschneit war. "Schade, ihr hättet Ski fahren können, die Berge in Kanada sind doch super", sagte sie und ich zuckte mit den Schultern, dann fing ich an zu essen. "In Spanien sind auch Berge, sehr hohe, aber Strand auch", sagte Pablo auf ein mal, gespielt lächelte ich, wobei ich mir dachte, wer hat gefragt? Ich jedenfalls nicht.

Nachdem wir alle gegessen hatten, räumte ich alles in die Spüle, da ich mich schon länger nicht mehr im Haushalt engagiert hatte. Ich betrat mein Zimmer, aber das erste was ich sah war Molly. Gespannt stand sie auf, als sie mich sah. "Also", sie grinste neugierig und ich atmete laut aus. Sollte ich ihr wirklich alles erzählen? Sie war zwar meine Schwester, aber sie war meine kleine Schwester, das war das Problem. "Na ja, wir hatten Spaß, aber du solltest Ryan fragen", sagte ich und öffnete meinen Kleiderschrank. "Ach komm schon, ich will alles wissen", hakte sie nach, weshalb ich die Augen verdrehte, natürlich sah sie es nicht, da ich ihr den Rücken zuwand. "Also wir haben gegessen, geschlafen, gefeiert und und und", fing ich harmlos an und zog mir einen BH an. "Und...?", ihre Stimme klang ziemlich penetrant. "Justin und ich haben viel Zeit gemeinsam verbracht, sonst war nicht wirklich was", log ich und zog mir dann mein Oberteil über den Kopf. "Aber habt ihr es getan?", fragte sie laut, worauf ich mich umdrehte und zischte. "Molly nicht so laut!". Nickend hob sie unschuldig ihre Arme. "Habt ihr denn nun?", flüsterte sie, worauf ich nachgebend nickte. "Oh mein Gott!", schrie sie und ich klatschte mir die Hand auf die Stirn. "Molly!". "Ist ja gut, aber wie war es? Hat es weh getan?", fragte sie nun ganz aufgeregt, Kopf schüttelnd drehte ich mich ihr wieder dem Rücken zu und zog mir ein Sweatshirt an. "Es war sehr gut, es hat etwas weh getan, aber es war auszuhalten", gestand ich und zog mir dann die Schlafhose aus. "Und hast du geblutet?", fragte sie nun, worauf ich genervt aufstöhnte. SIe war so neugierig. "Nein habe ich nicht", sagte ich und zog mir dann eine Jeans an. "Und hat es danach noch weh getan?", ballerte sie mir als nächste Frage um die Ohren und ich sah sie genervt an, als ich mich umgedreht hatte. "Nein, warum bist du so neugierig?", fragte ich und ließ meine Haare über meine Schultern fallen. "Na weil ich doch auch einen Freund habe", erinnerte sie mich tragischer Weise und sofort fingen Schuldgefühle an mich zu plagen. Wissend nickte ich und drehte mich dann zum Spiegel, wo ich meine Haare bürstete und etwas Mascara auftrug. "Apropos, Ryan will mich heute sehen, ich habe ihn ja so vermisst", sagte sie und schmiss sich schwärmerisch auf mein Bett. Unbemerkt seufzte ich, da er es ihr heute wahrscheinlich sagen würde und trug Labello auf meine Lippen auf. "Und wo gehst du hin?", fragte sie nun und ich stand auf. "Ich muss noch ein paar Bücher in die Bibliothek bringen, danach treffe ich mich mit Jess in der Mall", wies ich sie hin und packte zwei Bücher in meine Tasche. "Oh, ich dachte du triffst dich mit Justin", sagte sie, was mich dazu brachte laut auszuatmen. "Molly, wenn man einen Freund hat muss man nicht jeden Tag miteinander verbringen. Manchmal braucht man einfach diese Distanz, damit die Beziehung perfekt läuft", erklärte ich und nahm meine Boots aus dem Schrank. "Ja ja, aber ihr werdet schon jeden Tag zusammen sein, sobald ihr geheiratet habt", sagte sie nun und ich schnaubte lachend. "Das ist unwahrscheinlich", murmelte ich und schlüpfte in die Schuhe. "Aber wieso?". Sie war noch so jung und naiv, aber ich doch auch. "Weil wir noch so jung sind, wir haben alles vor uns und wir werden noch so viele Menschen kennen lernen. Ich weiß nicht, ob wir für immer zusammen bleiben", sagte ich und sie nickte wissend. Dann zog ich mir meinen Mantel an und nahm meine Tasche. "Okay, wir sehen uns heute Abend, öffne das Fenster, wenn du gehst", sagte ich, bevor ich das Zimmer verließ, die Autoschlüssel nahm und das Haus verließ.


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