Kapitel 56 -Privatsphäre

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Der Himmel war völlig klar und man sah tausende von Sternen. Vom Fenster aus in unserem Schlafzimmer sah man alles glasklar. Da es schon spät war lagen wir gemeinsam im Bett, eher gesagt lag ich auf seiner Brust. "Was glaubst du, wie viele Sterne sind das?", fragte ich und grübelte ebenfalls. "Millionen, aber ich habe eine eigene Theorie", sagte er nach ein paar Sekunden. Ich spürte seinen Herzschlag, der mich unsagbar beruhigte. "Die wäre?". "Ich glaube jeder Stern ist ein Verstorbener. Tagsüber sind sie auch da und sehen auf uns herab und auf deren Freunde und Familienmitglieder, sie passen auf, aber Nachts leuchten sie, weil es zu dunkel ist und sie Taschenlampen brauchen", erklärte er, weswegen ich schmunzelte und kicherte. "Hey, lach mich nicht aus", gespielt beleidigt drehte er seinen Kopf weg. Wieder kicherte ich, setzte mich auf und nahm sein Gesicht in meine Hände. "Tu ich nicht, ich liebe deine Denkweise einfach", wies ich ihn hin und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, danach legte ich mich wieder auf ihn. Fest drückte er mich an sich und gähnte herzhaft. Eigentlich hatten wir jede Gelegenheit miteinander zu schlafen, jetzt zum Beispiel, aber irgendwie lagen wir hier gemeinsam und sahen uns den Nachthimmel an. "Kannst du dir vorstellen wie es wäre, wenn du mir den Zettel damals nicht gegeben hättest?", fragte Justin und ich zuckte mit den Schultern. "Ich glaube nicht", fügte ich hinzu und er nickte. "Ich auch nicht". "Glaubst du, du wärst dann mit Henry zusammen?", fragte er ruhig, aber ich schüttelte den Kopf. "Er hat erst realisiert, dass ich weiblich bin, als du es auch realisiert hast", erklärte ich und Justin schnaubte lachend. "Das wusste ich schon vorher", sagte er amüsiert und ich zog die Augenbrauen hoch. "Ach ja?". "Klar, nur ich habe nicht wirklich beachtet, du hast dich nicht so zur Show gestellt wie die anderen". "Und trotzdem hast du weiterhin mit mir geredet?", fragte ich überrascht und er nickte. "Die anderen haben versucht mich mit ihrem Aussehen rum zu kriegen, du hast mich mit deinem Inneren um den Finger gewickelt ohne es überhaupt versucht zu haben", wies er mich hin, was mein Herz schneller schlagen ließ. Solche Worte zu hören war die beste Bestätigung dafür, dass er mich liebte. "Ich hab dir von anfang an gesagt, dass ich alles kriege, was ich will", sagte er nun und kniff mir in die Pobacke. Kichernd erinnerte ich mich wieder, als er mich das erste mal Heim gefahren hat. "Weißt du noch, als du mir eine verpasst hast? Das hat mich total scharf gemacht", gab er zu und ich fing an zu lachen. "Was? Das hat dich scharf gemacht?", fragte ich skeptisch und er nickte. "Keine Ahnung, du hattest so viel Power und dieses Selbstbewusstsein, verdammt sexy". Kopf schüttelnd lachte ich. "Ich hab immer gedacht du wärst total still und schüchtern. Du bist ja das komplette Gegenteil", sagte er und ich schnaubte. "Und ich dachte, du wärst ein totales Arschloch", gab ich nun zu und er grinste. "Eigentlich bin ich das auch, aber wenn du bei mir bist bin ich das automatisch nicht mehr", sagte er, schmunzelnd streichelte ich seine Wange. Manchmal erschien mir alles wie ein Traum. Wie konnte man nur so glücklich sein? Irgendwo musste doch dieser blöde Haken sein, oder?

"Hey Leute, ihr glaubts nicht", Zach kam rein und warf die Zeitung auf den Tisch. Das hier ein Zeitungsbote war, hätte ich nicht gedacht. "Was denn?", fragte Jessica neugierig und er grinste. "Im Haus nebenan wohnen auch junge Leute, sie sind schon auf dem College und feiern heute Abend eine Party, sie haben uns eingeladen", wies er uns hin und ich zogdie Augenbrauen hoch. "Und gehen wir hin?", fragte Ryan verwirrt und Zach zuckte mit den Schultern. "Warum nicht?". "Keine Ahnung", erwiderte Justin und Jessica nickte wissend. "Wir müssen ja nicht so viel trinken", sagte sie und ich nickte. "Ich hab gar nicht vor zu trinken", sagte ich und Jessica verdrehte die Augen. "Oh man, du bist echt langweilig", sagte sie und ich verschränkte die Arme. "Nur weil ich mir meine Gesundheit nicht verderben will?", fragte ich schnippisch und Justin kicherte neben mir. "Von einem mal passiert doch nichts", mischte sich nun Ryan ein und ich sah ihn genervt an. "Meine Schwester war betrunken, als sie dich getroffen hat. Für mich ist das nicht nichts", zischte ich und er verdrehte genervt die Augen. "Wenn sie nichts trinken will, dann lasst sie doch", Justin legte seinen Arm um meine Schulter, dankbar lächelte ich ihn an. "Ja ja, du bleibst heute wieder die brave", murmelte Jessica und Justin räusperte sich. "Also brav würde ich da nicht sagen", murmelte er und ich stieß ich meinen Ellenbogen in die Rippen, Zach und Jess lachten. "Gut, dann sagen wir, dass du heute nüchtern bleibst. Ich würde ja sagen anständig, aber ich glaube, dass das noch weniger passt", verbesserte sich Jessica und Justin kicherte, während ich Kopf schüttelnd kicherte. "Jemand muss ja auf euch aufpassen", wies ich sie hin und Jess nickte. "Jedenfalls hocken wir heute nicht nur Zuhause rum", meinte Ryan, da der Arme hier total gelangweilt war. Immerhin waren wir Pärchen, er musste seine Zeit alleine verbringen. Aber wie gesagt, da er sich keine Freundin in seinem Alter zulegte, sondern meine kleine Schwester, musste er seine Strafe wohl absitzen, wortwörtlich. Aber mir war es immer noch peinlich, dass meine Schwester meine Geräusche gestern Nacht gehört hat, wie Ryan meinte. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie sie mal so etwas mit Ryan tun würde. Vielleicht hat sie es sogar schon getan? Ich hatte keine Ahnung von ihrem Leben, genauso wie sie von meinem, aber was interessierte es sie schon, es ging eigentlich nur Justin und mich etwas an, genauso wie es nur sie und Ryan etwas anging, wa sie taten, so traurig es auch ist.

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