Jughead hat den weiteren Verlauf, sein Schicksal, damit besiegelt. Als er die Tür wieder schließt und mein Gesicht bemerkt, zieht er die Jacke aus und hängt sie an die Gaderobe.
„Wir können jederzeit verschwinden", ich flüstere. Jughead schüttelt den Kopf. Tja, so taff bist du wohl doch nicht, Eden. Erst eine Serpent werden und dann bei der ersten Gelegenheit den Schwanz einziehen.
„Das können wir nicht."
Er hat leider Recht. Das können wir nicht. Ich setze mich auf die Couch und schließe die Augen. Meine Gedanken sind zu schnell für mich und ich würde sie gerne abschalten, um etwas Normales zu tun. Es riecht nach Essigreiniger und aufgewirbeltem Staub und ich habe keine Lust mehr, etwas zu essen holen zu fahren.
"Ich hole das Essen", schlägt Jughead vor, als könne er meine Gedanken lesen, „chinesisch?"
„Von mir aus", ich nicke teilnahmslos.
Als Jug fort ist, suche ich nach meinem Handy, hänge es ans Ladegerät und öffne meinen Posteingang. In beinahe allen Chatfenstern blinken neue Nachrichten. Ich wusste, wir würden nicht die Chance bekommen, sie am Montag in aller Ruhe aufzuklären. Ich beschließe, sie dennoch zu vertrösten. Ganz unten stoße ich auf eine Nachricht von Sweet Pea.
SP [16:24] Sehen wir uns heute?
Ich habe ihn einfach in meiner Küche zurückgelassen und als ich dort noch einige Sachen gepackt habe, war das Haus leer. Das Geschirr stand abgespült auf der Theke und auch sonst deutete nichts darauf hin, dass er sich noch viel länger dort aufgehalten hat.
Die Nachricht macht mich wütend. Einerseits, weil ich nur Meter von ihm entfernt bin und ihm jederzeit zufällig über den Weg laufen könnte, andererseits, weil er mich belogen hat. Ich wünschte, ich hätte dieses Gespräch heute nicht mit Joaquin, sondern schon vor Wochen mit Sweet Pea geführt. Aber das haben wir nicht. Er hat es vorgezogen, mich zu belügen. Ich lösche die Nachricht und lege das Handy weg.
Der Tag war voll mit Neuigkeiten, Gesprächen und Entscheidungen. Ich bin müde und rolle mich auf der Couch zusammen. Ich wache erst wieder auf, als Jughead die Tür öffnet.
„Sorry", sagt er, als er erkennt, dass er mich geweckt hat. Ich brauche einen Moment, um zu verstehen, wo ich bin.
„Schon gut", ich richte mich schwerfällig auf und fasse meine Haare zu einem Dutt zusammen. Wir machen es uns auf der Couch bequem und essen, während der Fernseher das passende Hintergrundrauschen bietet. Es tut gut, für einige Minuten nicht über das nachdenken zu müssen, was wie ein Elefant im Raum steht.
Ich schlafe schließlich ein, mein Nachtlicht neben dem Fernseher in der Steckdose. Sein sanftes Licht beruhigt mich, aber es schützt mich nie vor schlechten Träumen.
Geweckt werde ich von energischem Klopfen. Gequält rolle ich von der Couch und öffne verschlafen die Tür. Natürlich ist es Sweet Pea. Ich habe schon damit gerechnet, dass er nicht locker lassen würde. Eine gelöschte Nachricht ist nun mal keine adequate Antwort.
„Morgen."
Ich blinzle ihn an.
„Hey."
Warum habe ich ein schlechtes Gewissen? Ich bin ihm nichts schuldig. Die vorletzte Nacht war mein schwacher Moment. Ich war traurig und wusste nicht, was ich tun soll. Jetzt laufe ich wieder in der richtigen Spur. Und ihm nicht mehr hinterher.
„Tallboy hat erzählt, dass ihr jetzt hier wohnt", sagt er. Ich habe keine Ahnung, von wem er spricht.
„Und das Jughead ein Serpent werden will", fährt er fort. Sein Tonfall wird schärfer.

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News Of The Day
FanfictionEden Jamerson geht auf die Riverdale High und arbeitet mit Jughead und Betty bei der "Blue & Gold". Als Jason Blossom ermordet aufgefunden wird, wittert Eden die große Story. Sie setzt alles daran, den Mörder zu finden und gerät auf eine falsche Spu...