The Morning After

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Am nächsten Morgen drehe ich mich mit pochenden Kopfschmerzen zu Jughead um, der immernoch schläft. Seine Wimpern flattern und er sieht so friedlich aus, dass ich meinen Ärger für einen Moment vergesse. Ich küsse ihn vorsichtig. So sanft, dass er nicht wach wird. Dann stehe ich auf, schlüpfe in meine Sneaker und schleiche mich aus dem Haus. Im Wohnzimmer liegen Archie und Veronica eng umschlungen und schlafend auf der Couch. Es sieht katastrophal aus. Müll, klebrige Flecken, heruntergerissene Girlanden. Darum kümmern wir uns später.
Ich schleiche durchs Cooper-Haus ins Bad, stelle mich unter eine kochend heiße Dusche und benutze Alice sündhaft teures Luxusduschgel, das nach Zitronenkuchen riecht.
Als ich, in Bettys Bademantel gehüllt, in die Küche komme, steht Alice am Herd und schlägt Eier in eine Pfanne.


„Guten Morgen", flötet sie gut gelaunt, „wie war die Party?"


„Gut", sage ich und nehme mir Orangensaft aus dem Kühlschrank. Während ich mir ein Glas einschenke, kommt Betty die Treppe hinunter.



„Morgen", brummt sie. Ihre blonden Haare sind verstrubbelt und in einen unordentlichen Pferdeschwanz gefasst. Sie setzt sich zu mir an den Küchentisch und vergräbt das Gesicht in den Händen.



„Guten Morgen, mein Schatz. Brauchst du eine Kopfschmerztablette?"
Betty schüttlend den Kopf, mumelt etwas Unverrständliches und legt den Kopf auf die Tischplatte. Alice und ich wechseln einen amüsierten Blick.
Mein Handy vibriert. An einem Morgen wie diesem kann das keine gute SMS sein.


Cheryl [10:23] Hey, das mit gestern tut mir echt leid. Hoffe, du bist nicht sauer.


Keine Ahnung, warum sie glaubt, sich bei mir entschuldigen zu müssen. Ich habe keinen Anspruch auf Sweet Pea und wenn sie rummachen wollen, sollen sie das tun. Sie können von mir aus das Paar der Schule werden. Ich antworte Cheryl nicht. Wir sehen uns in der Schule und alle werden über die legendäre Party reden. Ich werde Sweet Pea über den Weg laufen und es hinnehmen.
Aber falsch gedacht. Er kann es offenbar nicht abwarten, deshalb klingelt er, als ich gerade meinen Rührei-Toast beißen will. Alice späht aus dem Fenster und verkündet mit einem breiten Grinsen „dein Freund ist da, Eden". Ich erhebe mich ruckartig und stürme zur Tür. Für eine Sekunde rechne ich mit Jughead, aber von uns weiß niemand. Und das wird voerst so bleiben. Es sei denn, Sweet Pea entscheidet sich dazu, ganz Riverdale einzuweihen, weil er nicht damit klar kommt, dass ich ihm nicht hinterherlaufe.


„Was willst du hier?"
Sweet Pea steht etwas verloren vor der Haustür. Ich gebe mir keine Mühe, so zu tun, als sei ich verlegen, weil ich nur im Bademantel vor ihm stehe.


„Können wir ein Stück gehen?"
Ich sehe an mir herunter.



„Ich kann warten", bietet er an. Ich sträube mich dagegen, aber das Nicken kommt ganz automatisch. Ich schließe die Tür und gehe auf direktem Weg nach oben, damit Alice und Betty mir keine neugierigen Fragen stellen können. Ich schlüpfe in ein geblümtes Sommerkleid und kehre zu ihm zurück.
Wir spazieren den Bürgersteig entlang. Es ist ein schöner klarer Sommermorgen. Noch flimmert die Hitze nicht am Horizont und ein sanfter Wind weht mir um die Beine.


„Alice und Betty warten mit dem Frühstück auf mich", sage ich auffordernd.


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