Stick together

706 38 2
                                        

„Cheryl?"

„Eden. Ich habe nicht damit gerechnet, von dir zu hören."

Ihre Stimme hat nichts mit dem Mädchen zu tun, dass selbstbewusst verkündet hat, Ballkönigin zu werden. Der Ball wurde beendet, nachdem klar wurde, dass ein Irrer mit Waffe noch im Gebäude sein könnte. Die gesamte Schule wurde  evakuiert und abgeriegelt, aber natürlich war es längst zu spät und niemandem war etwas aufgefallen. 

„Es ist wichtig", ich bin ihr dankbar für die fehlenden Floskeln wie das Erkunden nach meinem Befinden, „es geht um Jason."

Es geht um deinen Vater. Sie wartet wortlos darauf, dass ich fortfahre. Irgendetwas sagt mir, dass sie ahnt, was ich nicht über mich bringe, auszusprechen.

„Die Polizei müsste jeden Moment zu euch kommen", sage ich schwerfällig, „Cheryl ..."

Archie hält ritterlich meine freie Hand. Jughead sieht aus, als könne er die Worte genauso wenig ertragen wie ich.

„Sprich es aus, Eden. Ich kann es verkraften."

Kann das überhaupt irgendjemand auf dieser Welt?

„Dein Vater hat Jason ermordet."

Der Satz hinterlässt einen widerlichen Nachgeschmack in meinem Mund. Er hat seinen Sohn getötet. Sein Kind. Wie krank kann ein Mensch sein?

Die Stille am anderen Ende der Leitung tut weh. 

„Verlass Thornhill sofort", bitte ich sie, „Kevin holt dich ab. Er bringt dich her. Du bist dort nicht mehr sicher."

Ich würde es mir nie verzeihen, wenn Cheryl etwas passiert. Und nach dem, was wir auf dieser Aufnahme sehen mussten, ist Clifford Blossom alles zuzutrauen.

„Ich habe verstanden."

„Er fährt sofort los", ich gebe Jug ein Handzeichen und er verlässt den Raum, um Kevin loszuschicken. Sie hängen seit Stunden im Gang vor meinem Krankenzimmer, um sicher zu gehen, dass ich keine Aleingänge mehr starte. Ich saß mit Jasons Mörder beim Abendessen. Jasons Mörder war in meinem Haus. Er war direkt vor meiner Nase und ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht. Ich wollte blind sein. 

„Danke, Eden", sagt Cheryl ohne jede Emotion und legt auf. Ich strample wütend mit den Beinen. Verdammt. Wieso kann es nicht irgendjemand getan haben? Wieso musste es ihr Dad sein? Wie kann ein Mensch so etwas über sich bringen? Sein eigenes Kind zu töten. Wie? Was ist in ihm vorgegangen?

„Das alles tut mir echt leid für euch", sagt Archie, „ich bin für dich da, wenn du was brauchst."

"Danke", ich lächle ihn an.

„Jughead hat dir alles erzählt, hm?"

„Ich kann nicht aufgeben, Archie. Nicht so. Wenn Dave ins Gefängnis kommt, werden sie mich wegschicken schicken."

Ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass er nicht der Gute in dieser Geschichte ist. Aber ich bin selbstsüchtig, ich will nicht, dass mir etwas genommen wird. Nicht Dave. Alles, aber nicht Dave.

„Wir kümmern uns darum, sobald du wieder auf den Beinen bist. Zusammen."

Ich trete wieder mit den Beinen wie ein bockiges Kleinkind. Archie setzt sich auf die Bettkante und legt einen Arm über meine zappelnden Beine.

„Ich fahre dich morgen zu ihm, damit ihr über alles reden könnt", schlägt er vor, „und jetzt konzentrierst du dich darauf, gesund zu werden."

„Es geht mir gut. Sie können mich heute schon entlassen."

„Wir bleiben den ganzen Tag bei dir", sagt er.

News Of The DayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt