„Hey, Poppy."
Ich male mir aus, wie sich meine Freunde vor der Zimmertür versammeln und versuchen, ein paar Gesprächsfetzen aufzuschnappen.
„Hallo", ich lächle ihn an, weil ich ihm seine Unsicherheit auf hundert Meter Entfernung ansehe und sofort den Eindruck vermitteln will, als sei alles halb so wild. Er zögert, sich auf den gut genutzten Besucherstuhl zu setzen.
„Wie geht's dir?"
„Die Frage habe ich heute noch gar nicht gehört", ich zwinkere ihm zu, „mir geht's gut. Die Schmerzmittel machen ihren Job."
Sie benebeln mich auf angenehme Weise und solange ich nicht die Bettdecke anhebe und meinen Bauch begutachte, kann ich das Einschussloch einfach vergessen.
„Das ist gut."
„Ich musste an dich denken, als ich in meinem Blut lag", so bringt man eine Unterhaltung in Gang, Eden. Well done.
„Und was hast du gedacht?"
„Ich hätte mich lieber zu dir setzen sollen, als auf diesen verdammten Ball zu gehen."
Wir lachen, aber bei mir endet es in schmerzhaftem Husten und Hände auf den Bauch pressen. Ich gebe einen missmutigen Schmerzenslaut von mir.
„Wo wir gerade dabei sind", er kratzt sich am Hinterkopf, „vielleicht habe ich Jughead nicht nur mit dem Schlagring geschlagen, weil es ihm den Respekt der anderen verschafft, sondern weil ihr euch so gut versteht."
„Bist du eifersüchtig?", hake ich belustigt nach. Ist er etwa verlegen?
„Kann schon sein."
„Jughead und ich haben das selbe Ziel", sage ich einfühlsamer, „wir wollen Jasons Mörder finden, um FP frei zu kriegen."
Und bestenfalls sorgen wir dafür, dass Dave zurückkehrt. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.
„Wieso hast du mich belogen?", will ich wissen, „du wusstest, wer mein Onkel ist und das Jason sich auf der Southside rumgetrieben hat. Du wusstest von den Drogen und hast so getan, als wäre ich die Lügnerin."
„Weil ich nicht wollte, dass in einem dunklen Flur auf dich geschossen wird?", schlägt er vor, „ich wollte, dass du dich raushältst, weil ich nicht wollte, dass dir was passiert. Ich hätte wissen sollen, dass du dich von nichts abhälten lässt."
Ich nicke nachdenklich. Hättest du es an deiner Stelle nicht genauso gemacht? Du würdest alles dafür tun, deine Freunde zu schützen. Ich tue sogar alles für Jason und Cheryl Blossom, ohne je einen engen Draht zu ihnen gehabt zu haben. Vielleicht hat Sweet Pea ja recht und ich bin ein guter Mensch?
„Mein Onkel würde niemals auf mich schießen."
Ich muss es sagen. Muss es aussprechen.
„Ich glaube auch nicht, dass er es war."
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die ganze Zeit über wollte ich wissen, was er darüber denkt. Ob er Dave für einen Mörder hält, wie es scheinbar alle anderen tun. Es tut gut, zu hören, dass es nicht so ist.
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News Of The Day
FanfictionEden Jamerson geht auf die Riverdale High und arbeitet mit Jughead und Betty bei der "Blue & Gold". Als Jason Blossom ermordet aufgefunden wird, wittert Eden die große Story. Sie setzt alles daran, den Mörder zu finden und gerät auf eine falsche Spu...