Wir fahren eine Weile und halten an einer der Parkbuchten am Sweetwater River. Wir setzen uns auf die einzige Bank, die direkt am Ufer steht und lauschen dem Rauschen des kalten Flusses. Ich muss unweigerlich an Jason denken.
„Und, hats geholfen?", fragt er. Ich zucke unentschlossen mit den Schultern. Ehrlich gesagt haben mich die Probleme längst wieder eingeholt. In dem Moment, als wir auf diesen Parkplatz gerollt sind, waren sie wieder da.
„Ich bin kein schlechter Mensch, oder?"
Ich hatte nicht vor, ihm diese Frage zu stellen, aber da ist sie. Ich ärgere mich darüber, dass Jughead einen Nerv getroffen hat, von dem ich nichts wusste.
„Wer sagt das?", fragt er sofort.
„Es wurde angedeutet", weiche ich seiner Frage aus.
„Von wem?"
„Vergiss es einfach", winke ich ab. Ich hasse es, dass er sich daran festbeißt. Darum geht es doch jetzt gar nicht. Wer auch immer es gesagt hat, er hat mich verletzt. Und ich möchte hören, dass ich kein schlechter Mensch bin. Auch wenn ich weiß, dass ich das nicht bin.
„Okay, abgesehen davon, dass ich dem, der so etwas sagt, gerne eine reinhauen würde", er verzieht sein Gesicht zu einem grimmigen Lächeln, „bist du kein schlechter Mensch. Du bist ein bisschen zu gut."
„Ein bisschen zu gut?", wiederhole ich verwirrt.
„Du willst immer für alle das Beste, glaubst an das Gute und du machst es einem verdammt schwer, wütend auf dich zu sein, weil du gut aussiehst und so selbstbewusst wirkst, als wüsstest du immer, was du tust. Vermutlich könntest du ein schlechter Mensch sein und es würden dich trotzdem alle für eine der Guten halten."
Wow. Okay. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so aufrichtig nette Worte gehört habe. Ich suche nach einer schlagfertigen Antwort, stelle aber fest, dass mir kaum ein einziges Wort einfällt.
„Ich glaube nicht an das Gute", sage ich in Richtung des Sweet Water Rivers. Selbst wenn ich es irgendwann einmal getan habe, so wie jeder von uns, habe ich den Glauben an das Gute längst verloren. Die Zeit hat mich eines Besseren belehrt.
„Eigentlich tust du das schon", widerspricht er mir, „sonst wärst du jetzt nicht hier."
Und das wäre ziemlich schade.
„Ja, vielleicht glaube ich daran. Aber in letzter Zeit werde ich öfter enttäuscht."
Wir sehen uns kurz an.
„Das wird schon wieder", sagt er aufmunternd.
„Jemand hat der Polizei einen anonymen Hinweis gegeben. Deswegen haben sie nach den Drogen gesucht", erzähle ich ihm, „irgendjemand wusste, dass sie im Haus sind."
Ein Gedanke, den ich gruselig finde. Neben Sweet Pea, Jug und mir wusste also jemand, dass mein Onkel etwas mit Drogen zutun hat.
„Du solltest dich von dieser Sache fernhalten", versucht er mir einzuschärfen, „und die Polizei ihre Arbeit machen lassen."

DU LIEST GERADE
News Of The Day
Fiksi PenggemarEden Jamerson geht auf die Riverdale High und arbeitet mit Jughead und Betty bei der "Blue & Gold". Als Jason Blossom ermordet aufgefunden wird, wittert Eden die große Story. Sie setzt alles daran, den Mörder zu finden und gerät auf eine falsche Spu...