Brass Knuckles

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Ich komme zwei Stunden nach Jughead mit Toni nach Hause und finde Jughead mit einem Hund im Trailer vor.

„Das ist wohl die erste Aufgabe", sagt er und tätschelt dem schläfrigen Hund den Kopf, „wird langsam eng hier."

Ich halte dem Hund meine Hand vor die Nase, damit er daran schnuppern kann. Er leckt meine Finger ab. Ich liebe Tiere, aber Dave hat mir nie ein eigenes erlaubt, weil er so viel reisen muss.

„Wie heißt der kleine Mann?"

„Hot Dog", antwortet Jughead ohne eine Miene zu verziehen.

„Okay", ich nehme es so hin. Die Serpents haben offenbar einen, wenn auch nicht sehr ausgeprägten, Sinn für Humor. Und einen Hang zu übertreiben, denn mit einem Hund anzufangen und mit sinnloser Gewalt zu enden, dass hat eine ganz eigene Art von Komik.

„Kannst du mich nachher die Regeln abfragen?", ruft er mir hinterher, als ich in der Küche verschwinde, um mir eine Flasche Wasser zu holen.

„Wow, du hängst dich mehr rein als in der Schule."

Ich beobachte ihn dabei, wie er Hot Dog den Rücken krault und versuche, das Vibrieren zu ignorieren, das meine innere Unruhe befeuert. Ich muss ständig an FP denken und an Dave und das wir was tun könnten, wenn wir mehr wissen würden.

„Nächste Woche ist der Sommerball", sagt er, weil er das Thema wechseln will. Das ist nichts, worüber er sich ernsthaft Gedanken macht. Und ich auch nicht. Ich werde nicht auf diesen Ball gehen. Nicht, weil mich niemand fragen wird, ob ich ihn begleite. Ich rechne fest mit einigen zweideutigen Angeboten. Ich bin nicht in Feierlaune. 

„Wenn du mich jetzt fragen willst, ob wir zusammen hingehen -"

„Oh, wow, sorry, dass ich dich enttäuschen muss. Ich dachte eigentlich, wir bleiben hier und warten, bis ich mich wieder bewegen kann", er grinst. Ich setze mich im Schneidersitz auf die Couch. 

„Oder du fragst Sweet Pea, ob er dich begleitet."

"Hm."

Vor ein paar Wochen wäre das eine Option gewesen. Und nicht nur das. Es wäre die bestmögliche. Er geht wahrscheinlich nicht High-School-Veranstaltungen, bei denen Eltern die Anstands-Wau-Waus spielen, aber naja, vielleicht hätte er mich dennoch gefragt.

Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Woche zu Ende geht, ohne das wir etwas Nennenswertes erreichen. Jughead setzt sich für die Entlassung seines Vaters ein, aber scheinbar gibt es schwerwiegende Beweise, die gegen ihn sprechen und damit genug sind, um ihn weiter festzuhalten. Da es nicht genug Geld für einen Anwalt gibt, wird FP ein Pflichtverteidiger gestellt, was die Sache nicht besser macht. 

 Sheriff Keller eröffnet mir am Vormittag vor Jugs letzter Prüfung, dass mein Onkel mittlerweile wegen Drogenhandels im großen Stil gesucht wird und davon ausgegangen wird, dass er deshalb untergetaucht ist. Ich muss akzeptieren, was er mir sagt, aber insgeheim weiß ich, dass er nicht verschwunden ist, weil es das Leichteste war. So denkt er nicht. Er denkt immer zuerst an mich. Er hat mich aufgenommen, mich großgezogen, hatte immer ein Auge auf mich. Die schlechten Neuigkeiten häufen sich, aber sie halten die Zeit nicht an.

 Die schlechten Neuigkeiten häufen sich, aber sie halten die Zeit  nicht an

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