Kapitel 10

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Es vergeht eine Woche, in der ich Johnny diesen Idioten, ununterbrochen abwimmeln muss. Ich weiß echt nicht, was sein verdammtes Problem ist. Vielleicht bin ich ja ne Wette oder so. Aber das ist mir total egal, wenn der mich nicht bald in Ruhe lässt, hetze ich die Jungs auf ihn. Es kann doch nicht sein, dass er einfach nicht das Interesse an mir verliert. Ich habe wirklich besseres zu tun, als ihn ständig abzuweisen.

Arbeiten zum Beispiel. Denn ich bin gerade auf dem Weg dahin und ich hoffe, dass ich ihn heute mal ausnahmsweise nicht sehen muss.

Ich komme in der Kneipe an und checke erstmal meine Lage, dann ziehe ich mich hinten um. Heute bin ich wieder mit Kellnern dran und später kann ich sogar noch putzen. Super.
Offensichtlich sind heute nicht sehr viele Kellnerinnen da, ich erkenne nur Josephine und Anna. Also wird es höhst wahrscheinlich hektisch werden.

Die erste Stunde ist ziemlich anstrengend, aber später komme ich dann nach und nach wieder rein und fühle mich nicht mehr ganz so überfordert.

"Hallo Schönheit." Ich blicke zur Seite und entdecke Johnny, der sich gerade die Jacke auszieht und mich anlächelt. Dann entdecke ich seine Freunde, die mich grinsend abchecken. Ekelhaft. Allesamt. Und das muss ich mir praktisch jeden Tag geben.

"Was kann ich euch bringen?" Frage ich genervt und folge ihnen zu einem freien Tisch. Alle bestellen das übliche große Bier und ich mache mich so schnell es geht vom Acker.

Ich lasse mir Zeit mit ihren Getränken. Ich bediene erst noch zwei andere Gäste, ehe ich ihre Bestellungen abhole. Wieso habe ausgerechnet ich das Glück, diese Idioten abzubekommen.

Ich laufe langsam zu ihrem Tisch und werde schon von weitem von Johnny beglotzt. Als ich bei ihnen ankomme, stelle ich die Gläser ab und will mich schon aus dem Staub machen, da legt er seine Finger um meinen Ellenbogen und zieht mich zurück.

"Hast du es dir nochmal überlebt mit der Nummer? Ich weiß doch, dass du es gar nicht so meinst, Süße." Er zieht mich an sich ran und legt mir einen Arm um die Hüfte. Die Jungs fangen an zu lachen, während ich am liebsten schreien würde. Ich weiß wirklich nicht, was er sich einbildet. Verdammtes Arschloch.

"Fass mich nicht an, Johnny. Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich kein Interesse habe." Ich wende mich aus seinem Griff und flüchte Richtung Theke.

Ich hasse diesen Kerl. Am liebsten würde ich es meinem Boss sagen, aber was würde das schon bringen. Vermutlich wäre es ihm eh egal, schließlich liebt er seine Kundschaft. Und Johnnys Gruppe scheint öfter hier zu sein. Also würde er ihn sowieso nicht rausschmeißen.

Ich höre die Tür klingeln und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als ich sehe, wie Ryan die Kneipe betritt. Er entdeckt mich sofort und zeigt grinsend mit dem Finger auf mich. Dann redet er kurz mit seinem Freund, den er dabei hat und kommt dann zu mir gelaufen.

"Hey Baby. Hast du mich vermisst? Ich dich jedenfalls schon, du könntest dich ruhig mal öfter bei mir melden, du Biest." Er kommt bei mir an und greift nach meiner Hand, um mich im Kreis zu drehen. Dann wuschelt er mir durch die Haare.

"Tut mir leid. Hab viel um die Ohren."

"Ja. Kann ich verstehen, schon gut. Und, wie gefällt dir dein Job?" Er legt mir einen Arm um die Schulter und läuft mit mir in Richtung seines Kumpels, der sich schon an einen Tisch in der Ecke gesetzt hat.

"Ist in Ordnung. Dieser dumme Johnny nervt nur."

"Willst du, dass ich ihm eine reinhaue?" Er lässt sich auf den Stuhl neben seinem Kumpel fallen. Dieser lächelt mich freundlich an, deshalb lächle ich zurück. Ich habe ihn noch nie gesehen, aber ich denke mal, das ist einfach ein neuer in Ryans Business. Von welchem ich noch immer nicht wirklich weiß, worum es geht. Also ich weiß schon dass sie mit Drogen dielen, aber mehr auch nicht.

"Nein, schon ok. Was kann ich euch bringen?" Sie bestellen Bier, was auch sonst, und mit einem Lächeln laufe ich zurück zur Theke.

Wiedereinmal muss ich daran denken, wie einfach es wohl mit Ryan wäre. Er wäre gut zu mir und ich weiß, dass er mich auch tatsächlich ein bisschen mag. Das hat er dann zugegeben als wir uns wieder vertragen haben. Außerdem ist er immer süß zu mir und er würde vermutlich alles für mich machen. Unsere Freundschaft hat sich in den letzten Monaten wirklich gut entwickelt. Aber ich kann einfach nicht in romantischer Weise an ihn denken, denn dann muss ich immer an Zayn denken. Ich würde mir vorkommen, als würde ich Zayn hintergehen. Was totaler Blödsinn ist, aber genau das fühle ich.

Es klingelt erneut und als ich entdecke, wer diesmal die Bar betritt, fallen mir fast die Gläser der Jungs aus der Hand. Das ist doch nicht wahr. Das muss Einbildung sein. Was hat er hier zu suchen? Er ist noch nie hier gewesen.

Ich flitze so schnell es geht rüber zu Ryan und stelle die Gläser ab. Dann Knie ich mich neben ihn und stütze mich an seinem Bein ab. Das sieht jetzt zwar total bescheuert aus, aber was soll ich machen? Ich will nicht, dass er mich sieht....was natürlich unmöglich ist. Denn ich muss weiterarbeiten und die Tatsache, dass er sich zusammen mit Josh und den vier anderen Kerlen an einen Tisch setzt und sich auszieht, verrät mir, dass er auch erstmal nicht gehen wird.

"Was ist los?" Fragt Ryan und beugt sich zu mir runter. Aber ich ignoriere ihn und drücke stattdessen mein Gesicht in meine Handfläche.

Am besten ich atme erstmal normal durch. Ich bekomme das schon hin. Und zwar ohne Anfall. Ich muss ja nicht mit ihm reden. Ich ignoriere ihn einfach und lasse Josephine bedienen.

"Ob du es glaubst oder nicht, Aber Zayn sitzt dort hinten." Flüstere ich dann und stehe auf. Ich warte nicht auf eine Antwort. Ich drehe mich einfach weg und laufe Richtung Restraum.

Ja ich verstecke mich vor ihm. Kindisch. Aber ist mir scheiß egal. Ich will nicht schon wieder anfangen zu heulen. Deshalb muss ich mich jetzt ganz kurz abreagieren.

*Pausiert*Connected - Teil 2 || Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt