Kapitel 42

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*Zayns Sicht*

"Habt ihr mittlerweile mehr über die Sache mit Paul herausgefunden?" Fragt Josh in die Runde und alle schütteln den Kopf.

Es geht natürlich um das komische Gespräch, das Andy belauscht hat. Das einzige Thema, worüber sie die letzten Wochen reden. Die Jungs schieben immer noch Paranoia, aber ich kann mich dafür nicht interessieren. Paul und seine Gang haben ja immer noch nichts getan, also bezweifle ich, dass überhaupt noch etwas kommen wird.

Ich bin immer noch viel zu sehr damit beschäftigt, über Blake nachzudenken. Ich bin immer noch wütend darüber, dass sie mir nicht zuhören wollte. Ja, ich kann es wirklich verstehen und ich will auch gar nicht wütend auf sie sein, aber ich bin es nunmal.

"Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr es endlich vergessen sollt? Wir wissen nicht mal, was Andy dort wirklich verstanden hat. Tut mir leid, Bro, aber du warst nunmal echt betrunken. Ihr könnt euch ruhig mal langsam wieder entspannen, das ist anstrengend." Außerdem hat Andy ja nie gesagt, dass es um uns ging. Vielleicht planen sie einfach nur einen großen Deal oder so. Und das geht uns nichts an.

Natürlich wäre es ganz lustig, den Deal zum platzen zu bringen, aber eigentlich will ich mich mit der ganzen Scheiße erstmal nicht befassen. Eigentlich will ich Paul endlich hinter mir lassen. Und dieses Verhalten von Josh ist schon beinahe kindisch.

"Ich will aber wissen, worum es ging. Das könnte uns eine ziemlich gute Chance bieten, ihnen erneut alles zu versauen." Meint Josh und ich verdrehe nur die Augen. Er ist echt so besessen von Paul und seiner Gang. Es ist so nervig. Ja, er kommt auch von dort und ja ich verstehe, das Paul einfach ein kranker Typ ist, aber es bringt doch nichts, wie ein Kranker ständig hinter ihm her zu sein.

"Was auch immer. Macht ihr euch einen Plan, ich hab zutun." Ich stehe von der Couch auf und verschwinde in mein Zimmer.

Ja, wir chillen mal wieder in meiner kleinen Wohnung, statt uns in Joshs Haus breit zu machen. Am liebsten würde ich sie alle rausschmeißen, damit ich ein wenig alleine sein kann. Mein Kopf platzt beinahe. Ich hab so vieles, über dass ich nachdenken muss und da sind mir die Jungs einfach zu laut für. Aber ich will nicht noch unhöflicher sein, als ich eh schon bin. Deshalb verschwinde ich meistens einfach in meinem Zimmer. So wie jetzt auch. Ich schließe die Tür hinter mir und laufe zum Bett.

Ich fühle mich wie ein Creep, weil ich meine Bettwäsche immer noch nicht gewechselt habe. So komisch das auch klingt und ja, ich weiß dass das nicht normal ist, aber ich habe das Gefühl, mein Bett riecht immer noch nach ihr. Und allein diese Einbildung lässt mich leichter schlafen. Ich habe das Gefühl, der ganze Alkohol und das viele Gras erweckt all meine schlechten Erinnerungen und ich kann in letzter Zeit wirklich schlecht schlafen. Aber ich kann einfach nicht ganz damit aufhören. Scheiße, ich glaube sogar, ich bin ein wenig süchtig. Aber ich weiß, was das alles mit mir anstellen kann. Nicht nur durch Blake. Auch wegen meiner Mutter und ihren tausenden Verehrern. Und deshalb will ich es eigentlich ein wenig mindern. Oder einfach ganz sein lassen. Aber ich habe keine Ahnung wie ich das machen soll. 

Natürlich wäre das alles sehr viel leichter, wenn Blake da wäre. Ich bräuchte nur sie neben mir und all meine Probleme würden beinahe vollkommen verschwinden. Verdammt, ich brauche sie wirklich. Wann kapiert sie das endlich? Vermutlich denkt sie immer noch, ich würde mich für nichts interessieren. Aber das stimmt nicht und das muss ich ihr endlich klar machen. Am besten heute. Ich kann einfach nicht länger darauf warten, dass sie mir endlich zuhört. Mit ist egal, dass sie nun schon seit anderthalb Wochen nichts mehr von mir gehört hat. Ich werde zu ihr gehen und mit ihr reden. Es wird ihr nicht gefallen, das ist mir klar. Aber ich muss das alles einfach endlich loswerden.

Ich springe vom Bett auf und hole mir frische Kleidung raus. Ich muss ja nicht unbedingt mit meiner verdreckten Jogginghose dort auftauchen.

"Ich bin weg. Ladet euch selbst aus." Rufe ich beim vorbeigehen ins Wohnzimmer und laufe zur Tür.

"Wohin gehst du denn?!" Höre ich Josh rufen, aber ich antworte nicht, sondern schmeiße die Tür zu. Ich weiß, vermutlich wird er sich jetzt Sorgen machen, aber ich habe jetzt keinen Erklärungsbedarf und er würde nur zu viele Fragen stellen. Und mich unnötig aufhalten. 

Ich renne praktisch die Treppe runter und komme an der eisigen Luft an. Leider ist mein Auto in der Werkstatt, deshalb muss ich den beschissenen Weg laufen. Ich habe keine Ahnung wann der Bus kommt und die Geduld zu warten habe ich nicht. Zudem kann ich eh nicht still stehen, wenn ich nervös bin. Außerdem kann ich mir so ganz gut überlegen, was ich sagen werde.

Leider bin ich sogar so sehr in Gedanken, dass mir erst ziemlich spät auffällt, dass ich den falschen Weg laufe. Obwohl ich schon längst weiß, wo sie jetzt wohnt. Ich bin so oft vor diesem Haus gewesen. Selbst als sie schon lange nicht mehr dort gewohnt und die neue Familie es sich dort gemütlich gemacht hat, bin ich ab und zu vorbeigefahren. Ich weiß auch nicht wieso ich das gemacht habe. Vielleicht, um mich ihr näher zu fühlen. Sehr idiotisch, ich weiß.

Ich mache auf dem Absatz kehrt und erhöhe fluchend mein Tempo.

**

Mit wild klopfendem Herzen stehe ich vor ihrer Tür und traue mich einfach nicht zu klingeln. Was ist, wenn sie mich wegschickt? Mir wieder nicht zuhören will? Scheiße ich bin so nervös wie noch nie in meinem ganzen Leben. Ok das reicht. Ich habe schon genug Zeit vergeudet. Heute werde ich mich nicht verscheuchen lassen. Ich werde nicht gehen, ehe sie mir verziehen hat...Oder zumindest komplett zugehört hat. Ich hebe entschlossen den Finger und drücke die Klingel. Meine Brust explodiert beinahe und ich spüre, wie langsam aber sicher mein Schweiß ausbricht und mein Magen rebelliert. Was ist nur los mit mir? Das ist ja total peinlich.

Es dauert nicht lange und die Tür öffnet sich. Und da steht sie. In Schlafsachen, mit unordentlichen Haaren und ungeschminkt. Und sie sieht einfach unglaublich aus. Sie ist so schön, dass es wehtut.

Sie sieht mir erschrocken entgegen und ist vermutlich genauso überrascht mich hier zu sehen, wie ich, dass ich es tatsächlich durchgezogen habe.

"Zayn. Was machst du denn hier?" Sie räuspert sich und fährt sich wie beiläufig durch die wirren Haare. Ich muss lächeln. Ganz davon abgesehen, dass das eh nichts hilft, ist es auch nicht nötig. Sie sieht super aus. 

"Ich will mit dir reden. Und tut mir leid, ein Nein lasse ich heute nicht gelten." Ich betrete die Wohnung und schließe die Tür hinter mir, damit sie mich gar nicht erst fortschicken kann. Was natürlich ziemlich unhöflich ist, aber für heute einfach mal nötig. 

"Du musst mir nicht mal antworten, aber ich muss das loswerden, sonst drehe ich durch!" Ich drehe mich zurück zu ihr und sehe, wie sie mir überfordert entgegenblickt. 

*Pausiert*Connected - Teil 2 || Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt