The old Hospital

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Ryan löste die Umarmung abrupt.
,,Etwas verschweigst du mir noch."
,,Ryan."
,,Ich glaub nicht, dass du dich mit einem Wolf anlegen willst."

Ich knurrte ihn an und kletterte auf einen nahegelegenen Baum.

,,Siehst du, das meine ich! Ihr merkt es selber nicht. Und ganz ehrlich, wenn ich mich zur Zeit entscheiden müsste, auf wessen Seite ich bin, würde ich Taylor nehmen."

Mit den Worten sprang ich von Baum zu Baum aus dem Wald. Ich strich die College Jacke glatt und machte meinen Zopf fester. Ich blieb noch einige Momente mit dem Blick zum Wald stehen, um zu gucken, ob Ryan mir gefolgt war. Doch dem war nicht so. Ich schaute in die Richtung meines Hauses. Die Autos waren noch da. Ich drehte mich zur anderen Seite. Dort bin ich noch nie lang gegangen. Ich zuckte mit den Schultern und ging los. Ich fühlte mich so verdammt beobachtet. Das ist bestimmt nur Einbildung.

Schätzchen dreh dich jetzt besser nicht um nicht um.
Dylan.

Ich machte eine lässige Handbewegung und beschwor eine kleine Feuerkugel. Dann drehte ich mich um. Gefasst auf das, was mir nun bevorstand. Dort war niemand. Die Stimmen lachten.
Ich seufzte und ging weiter. Einfach ignorieren Vivi. Von vorne zog ein leichter Nebel auf. Nach gut einer Stunde nach rechts und links laufen sah ich ein riesiges, verstecktes Geländer. Ich ging an dem Zaun entlang und fand schließlich ein kleines Loch. Ich kletterte durch und richtete mich wieder auf. Ich schaute mich um. Anscheinend war das mal ein altes Krankenhaus. Ich ging den verwucherten Weg entlang und sah mich um. Plötzlich trat ich auf einen Stock. Ich schaute noch unten und riss meine Augen auf.
Das..
war
kein
Stock.

Ich schluckte, doch setzte meinen Weg fort. Ich will da jetzt rein. Ich schaffte es bis zum Eingang. Ich atmete tief durch und trat die Tür auf. Ich betrat das Gebäude und beschwor einen Feuerball. Sofort erhellte sich der Gang. Wo soll ich zuerst hin?
Ich schaute in die verschiedensten Räume. Alle Möbel und Utensilien waren noch da. Ich fand einen alten Zeitungsbericht, der auf dem Boden lag. Ich beugte mich runter und schaute auf das Datum. 1950
Krass, das Gebäude ist schon ungefähr 68 Jahre alt. Oder älter. Doch was ist hier passiert? Ich schaute in einen anderen Raum. Mein Herz setzte aus. Das...war kein Krankenhaus. Das...war eine Irrenanstalt, in der die Patienten gefoltert wurden.

Woher ich das weiß?
Im hinteren Teil des Raumes stand eine eiserne Jungfrau. Daneben eine getrocknete Blutpfütze. Ich schluckte. In der Ecke lagen Knochenhaufen. Ich wollte weitergehen, doch ich brach ein. Ich befand mich nun ein Stockwerk tiefer. Ich fiel auf etwas hartes. Es hörte sich so an als würden Knochen brechen. Aber nicht meine. Ich wimmerte auf und beschwor einen Feuerball. Überall im Raum standen Foltergeräte. Ich lag auf einem riesigen Knochenberg. Ich sprang auf und rannte zur Tür. Ich stieß sie mit all meiner Kraft auf und hastete durch die unzähligen Gänge. Nach einer Weile fand ich den Ausgang und stürmte raus. Geradewegs in die Arme von einem Typen mit Kapuze und Mundschutz. Ich schrie auf. Er zog die Kapuze erschrocken runter und auch den Mundschutz. Es war Taylor's Kumpel Liam. Er zog mich beruhigend in die Arme und rief Taylor an, welcher wenige Minuten später mit seinem Auto angefahren kam. Er lief auf uns zu und hockte sich vor mich. Ich legte meine Arme um ihn und versuchte meinen Puls zu kontrollieren. Nach einer Weile löste er sich und stellte sich hin. Er drehte sich zum Gebäude. Dann schaute er seitlich zu Liam.
,,Was ist das hier?"
,,Eine Irrenanstalt. Hier wurden die Leute von den Ärzten gefoltert."
Ich umklammerte Taylor von hinten.
,,Nichts für schwache Nerven."
,,Ich hab keine schwachen Nerven! Das ist nur wegen der scheiß Stimmen in meinem Kopf! Ständig habe ich Szenarien vor Augen und habe das Gefühl durchzudrehen!"
Ich löste mich und tat einige Schritte zurück, als sich die Beiden langsam zu mir umdrehten.

Hahaha schlaue Vivi. Du hast dir einen Keks verdient.
Den brauch ich jetzt auch...
,,Stimmen? Hast du Stimmen gesagt?"
,,Halt mich nicht für verrückt. Ich höre wirklich Stimmen."

Taylor nahm meine Hand und wir gingen zum Auto.

,,Vivian. Erzähl mir alles. Keine Lügen oder Geheimnisse mehr."

Wir stiegen ein und er fuhr los.

,,Ich höre seit der Operation ständig irgendwelche Stimmen. Es ist, als würden Personen direkt neben mir stehen... Ich wollte nicht, dass sie es dir sagen, weil ich nicht möchte, dass du dir immer so viele Gedanken über mich machst. Aber Leon hat gesagt, dass du es eh bald herausfinden wirst. Sei bitte nicht sauer auf mich."

Er legte eine Hand auf mein Bein, weswegen ich kurz zusammenzuckte.

,,Ich kann dich verstehen. Und ich bin dir nicht sauer."

Erleichtert nickte ich. Taylor und ich kamen nach einer Weile zu Hause an und bleiben noch ein paar Augenblicke sitzen. Schließlich stiegen wir aus und ich schaute auf die Uhr. 16 Uhr.
Nurnoch 4 Stunden bis zum Konzert. Ich ging in mein Probezimmer und tanzte ein Paar Tänze von der Band nach. Taylor schaute mir lächelnd zu.

Es wird nichts mehr so sein, wie es einmal war... ( PAUSIERT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt