XVII

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Es verging eine gefühlte Ewigkeit, bis sich sein Gegenüber wieder von Alec löste.

Alec öffnete erleichtert die Augen und erstarrte, als er in Magnus‘ Augen sah. Was machte er hier und wo war seine Begleiterin?

„Wie viel hast du getrunken?“, fragte Magnus vorwurfsvoll.

Alec zuckte genervt die Schultern. Er wollte sich nicht vor Magnus rechtfertigen.

Magnus drehte sich zu dem Kerl rum, den er anscheinend von Alec weg gezogen hatte, denn er hielt ihn immer noch am Hemdkragen.

„Wie viel hat er getrunken?“, stellte er dem Kerl die gleiche Frage.

Der Kerl musterte Magnus skeptisch.

„Mit mir einen, ich weiß nicht wie viel davor. Wer bist du?“, fragte er Magnus dann empört.

Magnus funkelte den Kerl nur herausfordernd an.

„Sein Begleiter. Verpiss dich.“, bemerkte er genervt und schubste ihn leicht von sich weg.

Der Kerl stolperte einige Schritte zurück und kam dann wieder auf Magnus zu.

„Er sagte, er sei alleine hier.“, entgegnete er genervt.

„Ist er nicht. Er ist mit mir hier.“, fauchte Magnus zurück.

Alec runzelte die Stirn. Was interessierte es Magnus, mit wem er sich abgab?

„Und nur weil er betrunken ist und nicht weiß, was er will, musst du das nicht ausnutzen.“, redete Magnus weiter und stieß den Kerl erneut weg.

„Ich bin nüchtern.“, mischte Alec sich ein, bevor das alles noch andere Ausmaße annehmen konnte.

Magnus sah ihn erstaunt an.

„Ich habe nur drei Gläser getrunken. Ich weiß, was ich tue und ich wollte es.“, erklärte er ihm.

„Oh.“, entkam es Magnus und Alec bildete sich ein, dass seine Mimik kurz zitterte. „Dann tut es mir leid.“, gab er leise zu und wollte sich abwenden.

Alec hielt ihn am Arm fest.

„Alles ok? Wie viel hast du getrunken?“, fragte er ihn besorgt.

Magnus sah ihn nicht an und zuckte die Schultern.

„Keine Ahnung. Zu viel. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, sorry.“, bemerkte er und lehnte sich an die Bar um einen neuen Drink zu bestellen.

Alec musterte ihn interessiert. Was war los mit ihm?

Er erinnerte sich an den Kerl, der ja immer noch irgendwie rumstand.

„Hey, ehm … sorry für den Zwischenfall und danke. War nett mit dir.“, bedeutete er ihm zu gehen.

Der Kerl nickte lächelnd und küsste Alec zum Abschied kurz auf die Wange.

„Es hat funktioniert.“, raunte er ihm zu, bevor er in die Menge tauchte.

Alec sah ihm verwundert nach. Meinte er das ernst? Glaubte er wirklich, dass Magnus eifersüchtig war?

Verwirrt drehte er sich zu Magnus rum, der gerade ein nächstes Getränk bestellte.

Er machte einen Schritt auf in zu und lehnte sich neben ihn, um dem Barkeeper anzudeuten, dass er einmal das gleiche nehmen würde.

Der Barkeeper mixte ihm einen Drink und schob ihn dann über den Tresen.

„Wer ist er?“, fragte Magnus ohne Alec anzusehen und trank danach einen Schluck.

Alec zuckte amüsiert die Schultern, während er an seinem Getränk nippte.

„Keine Ahnung. Er hat mir seinen Namen nicht gesagt.“, bemerkte er gleichgültig.

Magnus schmunzelte bitter.

„Diese Stadt macht jeden kaputt. Ich hatte gehofft, dich würde sie nicht beeinflussen.“, erklärte er verachtend.

Alec betrachtete ihn von der Seite. Magnus sah so anders aus als sonst. Irgendwie traurig und verletzlich.

„Hat sie dich verändert?“, fragte er neugierig.

Magnus warf ihm durch die Augenwinkel einen abwertenden Blick zu, ohne seinen Kopf dabei zu drehen.

„Sie hat mich geschaffen.“, bemerkte er so angeekelt, als hätte er soeben ein von Izzy zubereitetes Fünf-Gänge-Menü komplett gegessen.

Alec musterte ihn.

„Was meinst du damit?“, fragte er erstaunt.

Magnus schüttelte den Kopf und trank einen neuen Schluck seines Getränks.

„Hör zu, Alexander. Mach was du willst, ich werde dich nicht weiter überwachen, weil ich viel betrunkener bin, als du, aber mach es weil du es wirklich willst.“, bemerkte er und erhob sich.

Alec sah ihn verwirrt an.

„Wie meinst du das?“, fragte er verwirrt.

„Ich habe dich gesehen, wie du ihn geküsst hast. Das sah nicht so aus, als hättest du es genossen.“, bemerkte Magnus komplett kalt.

Alec sah erstaunt auf.

„Warum sollte ich nicht? Es war meine Entscheidung.“, erklärte er.

Magnus machte einen Schritt auf ihn zu und musterte ihn eindringlich.

„Genau das ist die Frage. Warum küsst du einen Typ, von dem du nicht einmal den Namen kennst? Noch heute morgen schien es für dich eine Horrorvorstellung zu sein mit fremden Typen rumzumachen.“, fauchte er Alec an.

Alec überlegte kurz.

„Ich wollte es probieren. Du hast es schließlich auch gemacht.“, gab er eine Antwort.

Magnus sah ihn etwas verzweifelt an.

„Ich bin niemand, den du dir zum Vorbild nehmen solltest.“, bemerkte er leise. „Lass dich zu nichts zwingen, nur weil ich es auch mache.“

„Warum?“, fragte Alec beleidigt. Mit welchem Recht wollte Magnus ihm Sachen verbieten, die er selber tat?

Magnus wirbelte zu ihm herum.

„Weil ich verkorkst bin!“, fuhr er Alec an.

Alec hob erstaunt die Augenbrauen.

Magnus atmete tief durch und legte Alec dann eine Hand auf die Wange.

„Sammle deine Erfahrung, wenn du bereit bist. Aber mach es nicht, weil ich es auch mache.“, er nahm seine Hand von Alecs Wange und drehte sich weg. „Ich bin es nicht wert.“, fügte er über die Schulter hinzu und entfernte sich langsam.

Alec durchfuhr ein Gefühl und eigentlich dachte er gar nicht darüber nach, was er tat.

Kurz entschlossen machte er einen Schritt auf Magnus zu, schnappte seinen Arm, drehte ihn zu sich um und presste ihm seine Lippen auf den Mund.

Take me to your world - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt