Der nächste Morgen und der Rückflug waren sehr leise.
Alec hatte das Gefühl, Magnus und er waren distanzierter denn je. Er wusste, dass er das teilweise selber zu verantworten hatte, da er sich selber von Magnus entfernt hatte, allerdings war Magnus auch nicht ganz unbeteiligt.
Seit dem letzten Abend schien er irgendwie verletzt oder beleidigt zu sein. Vielleicht kam es Alec aber auch nur so vor, weil er selber so unsicher war.
„Hey, Alec.“, Magnus‘ Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
Alec sah auf. Sie standen nebeneinander am Gepäckband, ohne sich zu berühren und warteten auf ihr Gepäck.
„Wenn ich irgendetwas falsch gemacht habe, oder in Zukunft mache, bitte, sag mir das.“, flüsterte er leise.
Alec warf ihm einen Blick zu.
Magnus sah ihn an, wobei Alec seine Augen hinter der Sonnenbrille kaum sehen konnte. Auch seine Haare hatte Magnus unter einer Kappe versteckt. Alles in allem sah er fast so aus, wie damals, als Alec ihn das erste Mal getroffen hatte.
„Ich bin nie gut in Beziehungen gewesen. Meine längste war zwei Monate lang und das mit Camille ging zwar drei Jahre aber das war nichts richtiges. Das mit dir scheint mir aber mehr werden zu können, deswegen sag mir bitte, wenn ich etwas falsch mache.“, fuhr Magnus fort.
Alec seufzte.
„Nein. Nein. Du verstehst das vollkommen falsch.“, gab er leise zurück. „Ich muss nur erst mal meinen Kopf sortieren, bevor ich mich komplett auf alles einlassen kann.“, gestand er.
Magnus nickte leicht.
„Trotzdem. Sag mir bitte, wenn ich etwas falsch mache.“, flüsterte er.
Alec drehte sich zu ihm und berührte sanft seine Wange mit seiner Hand.
„Du machst gar nichts falsch. Ganz im Gegenteil.“, erklärte er liebevoll und sah sich kurz um, bevor er Magnus sanft küsste.
Magnus erwiderte den Kuss sofort und schmiegte sich gegen Alec.
Alec durchfuhr ein Kribbeln. Der Kuss war so voller Liebe, ihre Lippen trafen sanft aufeinander und Magnus‘ Berührungen waren so zärtlich, dass Alec glaubte, er sei es überhaupt nicht wert, solche Zuneigungen zu empfangen.
Verwirrt löste Alec sich von Magnus.
Magnus blinzelte ihn erstaunt an.
„Ich liebe dich, Alexander.“, entkam es ihm dann.
Alec sah ihn erschrocken an. Was? Wieso sagte er ihm das jetzt? Es war zu früh. Er wollte die Worte jetzt noch nicht erwidern. Er empfand genau das gleiche, aber er brauchte Zeit. Zeit um nachzudenken.
Verwirrt öffnete er den Mund um etwas zu antworten, aber ein lautes Geräusch wies ihn darauf hin, dass das Gepäckband ihres Flugs jetzt beginnen würde sich zu bewegen.
Der Blickkontakt zu Magnus brach ab, als sie beide dem Geräusch folgten und Alec atmete verwirrt auf. Vielleicht konnte er sich ja so lange vor der Antwort drücken, bis er es mit Sicherheit zurück geben konnte.
Ihr Gepäck kam und sie nahmen es vom Band. Alec wagte es nicht Magnus währenddessen anzugucken. Er wusste, wie er sich fühlen würde, wenn er es wäre, der keine Antwort bekommen hätte und er wollte nicht sehen, wie er dieses Gefühl bei Magnus auslöste.
Nachdem sie ihr Gepäck bekommen hatten, liefen sie schweigend Richtung Ausgang.
Alec wusste, dass Magnus zusammen mit den anderen Bandmitgliedern einen Anschlussflug nach LA nehmen würde, während er von Izzy abgeholt wurde, die beschlossen hatte noch etwas länger in New York zu bleiben. Als sie also durch die Passkontrolle aus ihrem Gate spazierten, herrschte eine unangenehme Stille und Alec atmete erleichtert durch, als er Izzy und die anderen entdeckte.
Izzy winkte ihnen amüsiert zu und Alec zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. Er warf Magnus einen kurzen Seitenblick zu, der ihn kurz verletzt ansah, bevor er zu seinem üblichen selbstbewussten Grinsen wechselte.
Alec seufzte. Er hielt Magnus kurz am Arm fest, um ihn zurück zu halten.
„Magnus, ich …“, setzte er an, aber Magnus unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln.
„Ich will nicht, dass du mir irgendetwas erzählst, was du vielleicht gar nicht so meinst, nur weil ich dich in die unangenehme Situation gebracht habe, irgendetwas antworten zu müssen.“, erklärte er und zog Alec sanft am Hemdkragen näher, um seine Wange zu küssen. „Ich liebe dich, und ich werde es dir sagen, so oft ich kann. Du wirst also noch genug Gelegenheiten zum antworten haben.“, erklärte er leise, aber Alec konnte hören, dass er verletzt war.
Er konnte es verstehen. Er wäre auch verletzt, und nicht gerade wenig. Magnus nahm es im Gegensatz zu ihm wahrscheinlich noch ziemlich cool.
„Es tut mir leid.“, flüsterte Alec niedergeschlagen.
Magnus schüttelte leicht den Kopf.
„Muss es nicht.“, bemerkte er lächelnd und küsste erneut Alecs Wange, bevor er nach seiner Hand schnappte und ihn mit sich zu den Anderen zog.
„Heyyah, Fellas! Bereit für unsere Rückkehr in die Heimat?“, begrüßte er sie viel zu fröhlich.
„Na, guten Urlaub gehabt?“, fragte Ragnor skeptisch.
Magnus nickte grinsend.
„Sonne, Strand und Meer. Außerdem ausgezeichnete Gesellschaft. Ich kann mich nicht beschweren.“, bemerkte Magnus und zwinkerte Alec zu.
Alec zwang sich ein Grinsen ins Gesicht.
„Gut, können wir dann?“, fragte Raphael ungeduldig.
Magnus zuckte die Schultern und nickte. Die anderen sammelten ihre Taschen auf und verabschiedeten sich von Izzy und Alec.
Magnus küsste ihn zum Abschied kurz, wobei Alec merkte, wie er errötete, bevor die Band winkend verschwand.
Jetzt war er mit Izzy alleine. Endlich. Erleichtert atmete er durch. Er musste dringend alles rauslassen.
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Take me to your world - A Malec Story
FanfictionMagnus ist ein weltweit bekannter Musiker und als Alec Karten für das Konzert seiner Band hat, ist er unglaublich aufgeregt. Schon immer war er Fan seiner Musik und seit Ewigkeiten träumt er davon ihn persönlich kennen zu lernen. Als dieses Szenari...