XII

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Nachdem Alec die restlichen Bandmitglieder kennen gelernt hatte, hatte Magnus ihn relativ schnell weiter gezerrt und nun standen sie in einem kleinen Geschäft, welches bis oben hin mit Klamotten vollgestopft war.

Alec hatte Magnus gefragt, wie Izzy heim kommen würde, aber Magnus hatte ihm nur erklärt, dass Simon, der Gitarrist, ein Gentleman wäre und sie nach der Party unbeschadet heimbringen würde.

Da sich Alec eh nicht hatte wehren können, hatte er es einfach hingenommen und sich von Magnus hierher schleppen lassen.

Magnus war direkt zwischen den Regalen verschwunden, mit dem Hinweis, dass Alec warten sollte, und seit dem nicht wieder aufgetaucht. Also hatte sich Alec auf einen Hocker fallen lassen und sich gewundert, dass der Laden um diese späte Uhrzeit überhaupt noch geöffnet hatte.

Allerdings schien Magnus den Besitzer persönlich zu kennen, weswegen Alec diese unlogische Tatsache einfach schnell mit einem Schultern Zucken abgetan hatte.

Als Magnus wieder auftauchte, trug er einen Haufen Kleider über dem Arm.

„Umziehen, jetzt.“, kommandierte er und zog Alec auf die Füße, um ihn in eine Umkleidekabine zu schieben. Er reichte ihm ein Outfit und bevor Alec protestieren konnte, hatte er den Vorhang zugezogen.

Seufzend zerrte Alec die Klamotten auseinander und betrachtete sie. Das Outfit bestand aus einem engen schlichten T-Shirt, einer Lederjacke und einer Skinny-Jeans mit tiefsitzendem Schritt. Wofür sollte das alles gut sein?

„Was soll ich damit?“, fragte er demotiviert und streifte sich seinen Pullover ab.

Er hörte Magnus genervt schnauben.

„Es anziehen!“, bemerkte er dann.

Alec seufzte und wurde sein T-Shirt los.

„Was ist falsch mit meinen eigenen Klamotten?“, fragte er empört.

Magnus seufzte.

„Ich glaube zwar, dass es egal ist, was du anziehst, da dein Aussehen da einiges wieder wettmacht, aber die Clubs, in die wir gehen, sehen das vielleicht nicht so. Du musst schon aussehen, als würdest du dazu gehören, wenn du mitmachen willst.“, bemerkte Magnus, während Alec in das T-Shirt schlüpfte.

Alec schnaubte und schälte sich aus seiner Hose.

Er hörte Magnus amüsiert lachen.

„Du wirst schon sehen, was ein paar Klamotten alles bewirken können. Ich bin mir sicher, dass sich alle um dich reißen werden, wenn ich mit dir fertig bin.“, bemerkte er.

Alec zog die andere Hose hoch und betrachtete sich dann im Spiegel.

Magnus hatte Geschmack, das musste man ihm lassen. Etwas verwundert streifte er die Lederjacke über und musterte sein Spiegelbild erneut. Es war ungewohnt, aber es stand ihm wahrscheinlich sogar ziemlich gut.

Etwas unsicher zog er den Vorhang zurück, um es Magnus zu zeigen.

Magnus wirbelte elegant zu ihm herum und grinste dann zufrieden. Er musterte ihn kurz und kam dann auf Alec zu.

„Ich wusste, dass es dir stehen würde. Schlicht, aber trotzdem stylisch. Ich bin ein Genie.“, murmelte er zufrieden und zupfte kurz Alecs Jackenkragen zurecht.

Alec errötete.

„Ich weiß nicht…“, stammelte er unsicher.

Magnus warf ihm einen verwirrten Blick zu.

„Aber ich! Keine Angst, mein Hübscher.“, bestimmte er dann und fuhr Alec sanft durch die Haare.

Alec schauderte. Magnus‘ Gesicht war so nah an seinem eigenen, dass er sich nur etwas vorlehnen hätte müssen, um ihn zu küssen.

Alecs Blick wanderte zu Magnus‘ Lippen. Schon die ganze Zeit musste er daran denken, wie sanft sie auf seinen eigenen gelegen hatten. Er wollte sie wieder spüren und vor allem wollte er Magnus schmecken.

Alec grub verzweifelt seine Zähne in seine eigene Unterlippe, um nicht dem Verlangen nachzugeben.

Magnus grinste und dann trat er amüsiert einen Schritt zurück.

„Ich hoffe, dass du das in den zwei Wochen noch lernst.“, bemerkte er.

Alec errötete. Wovon sprach er?

„Was?“, stammelte er verwirrt.

Magnus seufzte und drehte sich um, um seinen Mantel von einem Sessel zu sammeln. Dann drehte er sich amüsiert zu Alec zurück.

„Dir zu nehmen, was du willst.“, zwinkerte er dann und drehte sich dann zu dem Ladenbesitzer um.

„Wir nehmen das.“, teilte er ihm mit.

Der Besitzer nickte und tippte irgendetwas in den Computer.

Magnus grinste und drehte sich zu Alec zurück.

„Kommst du, Alexander?“, fragte er grinsend.

Alec stand immer noch wie angewurzelt da. Hatte Magnus ihm grade gesagt, dass er ihn einfach hätte küssen sollen, und dass er sich wahrscheinlich nicht dagegen gewehrt hätte? Oder wie sollte er seine Aussage sonst verstehen?

„Alexander?“, wiederholte Magnus verwundert.

Alec schüttelte kurz den Kopf, sammelte dann eilig seine Klamotten zusammen und folgte Magnus aus dem Laden.

Als sie vor dem Club ankamen, in dem sie sich anscheinend mit den anderen und Izzy treffen würden, überkam Alec eine leichte Panik. Er hasste Clubs und sein neues Outfit fühlte sich ungewöhnlich fremd an.

Eigentlich gar nicht so ungewöhnlich, wenn man bedachte, dass es eigentlich fremde Klamotten waren.

Magnus hakte sich bei ihm ein und zog ihn zielsicher an der langen Schlange vorbei, die auf den Einlass wartete.

Alec wollte protestieren, aber dann erinnerte er sich daran, dass er Magnus versprochen hatte mitzuspielen.

Ein großer, bulliger Türsteher hielt sie auf und musterte sie kurz.

„Bane.“, bemerkte er dann und betrachtete Alec skeptisch.

„Freddy, wie geht’s?“, begrüßte Magnus ihn amüsiert.

Der Türsteher brummte als Antwort lediglich ein zustimmendes Geräusch.

„Wer ist dein Begleiter? Er sieht nicht nach LA aus.“, bemerkte er.

Magnus betrachtete Alec erstaunt.

„Woran erkennst du das so schnell? Tatsächlich kommt er eher von der Ostküste.“, grinste er.

Alec stand etwas unwohl daneben und war froh, dass seine neue Hose Taschen hatte, in denen er beiläufig seine leicht zitternden Hände versenken konnte.

„Der Haut Ton. Er ist zu blass, für LA.“, erklärte Freddy grinsend.

Alec wunderte sich immer noch, wie selbstverständlich Magnus mit dem Türsteher umging und fragte sich kurz, wie oft er hier her kam.

Magnus lachte über die Bemerkung des Türstehers.

„Sehr gut beobachtet.“, kommentierte er.

Der Türsteher grinste.

„Und du? Noch vollkommen nüchtern? Wieso?“, fragte er dann an Magnus gewannt.

Magnus zuckte die Schultern.

„Ich befürchte, das wird sich heute auch nicht groß ändern. Ich muss etwas Acht auf meinen süßen Begleiter hier geben. Ist seine erste Nacht.“, bemerkte er und deutete auf Alec.

Der Türsteher nickte und warf Alec einen Blick zu.

„Na dann, viel Glück.“, bemerkte er dann und öffnete ihnen die Tür.

Take me to your world - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt