Tatsächlich ließ die nächste Gelegenheit etwas auf sich warten.
Da das neue Album draußen war, war Magnus fast nur noch unterwegs. Er reiste von Bundesstaat zu Bundesstaat um Interviews zu geben, für kleinere Radioauftritte und so weiter.
Alec saß Zuhause bei sich in New York und wartete oftmals fast schon verzweifelt auf Magnus‘ Anrufe.
Zum Glück hatte ihn Magnus bisher noch nie enttäuscht. Sie telefonierten jeden Abend. Manchmal nur ein paar Minuten, manchmal mehrere Stunden. Sie redeten einfach über Gott und die Welt.
Alec musste zugeben, dass es ihm wirklich half, wieder Vertrauen zu Magnus zu fassen.
Allerdings wurden ihm durch das Telefonieren alle Möglichkeiten genommen Magnus zu sagen, was er fühlte. Langsam fühlte er sich immer schlechter Magnus hängen zu lassen. Er überlegte immer wieder, ob er es Magnus am Telefon sagen sollte, aber er wusste, dass er es später bereuen würde, wenn er es so machen würde.
Seine Prüfungsergebnisse waren mittlerweile angekommen, aber Alec hatte beschlossen noch etwas zu warten, bevor er sich von seinem Vater einstellen ließ. Er wollte wenigstens die Möglichkeit haben noch etwas mit Magnus zu machen, bevor sein Vater ihn in seine Geschäfte einwickelte.
Wahrscheinlich würde er die Gelegenheit nutzen und bei seinem Vater anfangen, wenn Magnus auf Welttour wäre. Immerhin war die schon angekündigt. So könnte er sich wenigstens von Magnus‘ Abwesenheit ablenken, denn er wusste, dass er ihn vermissen würde und nicht gerade wenig.
Alec konnte die Promis verstehen, die sich immer schon nach wenigen Monaten trennten. Wenn man mit jemandem zusammen war, der immer wieder unterwegs war, dann bekam man wahrscheinlich manchmal Zweifel, ob das so richtig wäre, was man da am Laufen hatte.
Allerdings wusste er, dass er Magnus liebte und er versuchte sich nur darauf zu konzentrieren, dass er Magnus bald wieder sehen würde.
Er hatte zwei Wochen gewartet, aber endlich schrieb Magnus‘ Interviewplan vor, dass sie nach New York kommen sollte. Magnus wurde zwar ein Hotelzimmer bezahlt, aber es sprach ja nichts dagegen, dass Alec dort auch übernachtete.
Als es endlich so weit war, war Alec aufgeregter, als er es eigentlich hätte sein sollen. Er wollte gleich die erste Gelegenheit nutzen, um Magnus zu sagen, was er für ihn fühlte.
Den ganzen Tag wartete er darauf, dass Magnus ihm schrieb, wo sie sich treffen würden. Er wurde immer ungeduldiger je mehr Zeit verging. Zwar wusste er, dass die Band direkt vom Flughafen zu einem Interview musste, aber Magnus hatte ihm nicht mal geschrieben, dass sie gelandet waren.
Nervös lief er vom Wohnzimmer in die Küche, zurück in sein Zimmer und das immer wieder. Ab und zu guckte er, was Jace machte, aber der schien mit seiner neuen Freundin beschäftigt zu sein.
Er hatte sie kennen gelernt, als Izzy und die Anderen vor kurzer Zeit in New York gewesen waren. Sie war Simons beste Freundin und sie war nach Jaces Aussage auch hier gewesen, an dem Tag als ihre Wohnung auf einmal als Zufluchtsstätte für alle möglichen Leute gedient hatte, aber Alec hatte sie wohl übersehen oder einfach verdrängt. Seit dem war Jace nur noch am Handy oder am Computer und schrieb mit ihr, so oft, dass es Alec fast schon nervte.
Allerdings bezweifelte er, dass er mit Magnus besser war, deswegen beschwerte er sich nicht.
Als er die Nachricht von Magnus bekam, dass er nun im Hotel war und Alec ihn dort in der Lounge treffen sollte, machte sich Alec direkt auf den Weg. Er fühlte sich etwas erbärmlich, dass er nur auf Magnus wartete, aber er versuchte die Gedanken zu verdrängen. Er wollte Magnus einfach wiedersehen.
Der Weg ins Hotel führte ihn an mindestens zwei Sicherheitskontrollen vorbei, bei denen er sich jedes Mal ausweisen musste. Schließlich wurde er in die Lounge geleitet, was ihn unglaublich beruhigte, da er sich ansonsten wahrscheinlich verlaufen hätte.
Die Lounge war ein großer, nur schwach beleuchteter Raum. Eine Billardtische standen entlang der einen Wand, jeder mit einer dazugehörigen Sitzgruppe. Eine Bar zierte die gegenüberliegende Seite hinter der zwei Barkeeper standen, obwohl der Raum fast leer war. Nur am allerletzten Billardtisch tummelte sich eine Menschengruppe und Alec wurde von dem Angestellten, der ihn geleitet hatte, darauf hingewiesen, dass das Magnus und die Band wären.
Unsicher näherte er sich der Gruppe. Er fühlte sich unwohl in dem leeren Raum. Eine leise Musik spielte im Hintergrund und überdeckte das dumpfe Geräusch von Alecs Schritten, dass seine Füße auf dem Teppichboden verursachten.
Als er näher kam, konnte er hören, was gesprochen wurde.
„Gebt dem Mann mehr Alkohol. Vielleicht verliert er dann endlich mal!“, beschwerte sich Ragnor, der auf einen Billardstock gestützt da stand.
„Das glaubst du doch nicht wirklich? Ich habe das betrunken gelernt.“, grinste Magnus. Er hatte sich über den Billardtisch gebeugt und Alec hörte das Klacken den Kugeln, als Magnus den Queue nach vorne bewegte.
„Du kannst einpacken, Fell.“, kommentierte Raphael trocken.
Ragnor seufzte.
„Ich weiß.“, bemerkte er.
„Mitte rechts.“, kündigte Magnus an und schob die Acht in das Loch.
Ragnor stieß frustriert seinen Stock auf den Boden, während sich Magnus aufrichtete und breit grinste.
„Na toll. Ich habe wirklich gegen alle anderen gewonnen, nur um gegen Magnus zu verlieren. Wie peinlich.“, jammerte Ragnor und ließ sich demotiviert auf eins der Sofas fallen
Magnus grinste.
„So peinlich ist das gar nicht. Es gibt tatsächlich nur wenige Leute, die mich bisher im Billard geschlagen haben.“, erklärte er hochnäsig und schnappte sich ein Glas vom Rand des Billardtisches, um einen Schluck daraus zu nehmen.
Alec musste grinsen. Diese Herausforderung konnte er nicht ablehnen.
„Herausforderung angenommen.“, machte er auf sich aufmerksam.
Alle drehten sich zu ihm um und betrachteten ihn erstaunt.
Alec verschränkte die Arme vor der Brust und grinste Magnus herausfordernd an.
„Zeig was du drauf hast, Bane.“, forderte er Magnus erneut heraus.
Magnus zog eine Augenbraue nach oben.
„Willst du dir die Erniedrigung wirklich antun, Lightwood?“, fragte er neckisch und hielt Alec einen Billardqueue entgegen.
Alec nahm ihn.
„Definitiv.“, erwiderte er sicher und tippte kurz auf den Billardtisch. „Na los, du beginnst.“, bemerkte er und schmunzelte dann. „Damit du wenigstens eine kleine Chance hast.“, fügte er zwinkernd hinzu.
Ein Raunen ging durch die Band. Alec sah in Magnus‘ Gesicht, dass er die Herausforderung nicht ablehnen konnte.
„Du wirst verlieren, Baby.“, grinste Magnus und sortierte die Kugeln in die Anfangsposition.
„Wir werden sehen.“, seufzte Alec lächelnd.
Er wusste, dass er gute Chancen hatte gegen Magnus zu gewinnen. Eine Zeit lang hatte Jace ihn immer in irgendwelche Clubs geschleppt, um ihre gefälschten Ausweise auszuprobieren und da Alec weder an Alkohol, noch an Frauen Interesse gehabt hatte, hatte er oft gegen wildfremde Menschen Billard gespielt und hatte dabei einige Tricks gesammelt.
„Ja, das wirst du.“, entgegnete Magnus und machte den ersten Zug.
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Take me to your world - A Malec Story
FanfictionMagnus ist ein weltweit bekannter Musiker und als Alec Karten für das Konzert seiner Band hat, ist er unglaublich aufgeregt. Schon immer war er Fan seiner Musik und seit Ewigkeiten träumt er davon ihn persönlich kennen zu lernen. Als dieses Szenari...