Verstimmte Schalmei

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„Ich liebe dich auch", hauchte das L und er sah tief in schokobraune Augen, die ihn förmlich anlächelten. Was blieb ihm denn da auch für eine Wahl? Er sah doch, dass Jean sich entschieden hatte und wenn er wirklich dazu bereit war...

„Siehst du", lächelte der Tambour. „Und jetzt entspann dich." Er würde sich noch hundertmal wiederholen, wenn es denn half. Und tatsächlich, ein klein wenig entspannte sich der Dudelsackspieler dann doch. Dennoch krallte er sich in die Schultern seines Schlagzeugers, einfach weil er Halt suchte.

Da man ihn einfach so aus dem Konzept gebracht hatte und er nicht gerne mittendrin anfing, begann Jean wieder von vorne. Er umrahmte das Gesicht seines Fruchtzwerges mit seinen Händen und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Augenblicklich verfestigte sich Luzis Griff und mit wachsendem Eifer, erwiderte der Kleinere diesen Kuss. Das kannten sie ja schließlich schon, hatten es schon oft genug getan, sich geküsst. Da befanden sie sich mittlerweile auf sicherem Boden. Denn das gefiel ihnen Beiden auch mit großer Sicherheit, da gab es keine Bedenken mehr.

Jean stupste die Lippen seines Partners mit der Zunge an, bat somit um Einlass, der ihm dann keine Sekunde später auch gewährt wurde. Fast schon zögerlich umspielten sich ihre Zungen, erkundeten einander, so wie es nun auch wieder Jeans Hände taten. Denn der Tambour ließ seine Hände langsam von Luzis Wangen, zu seinem Hals wandern und strich von dort aus weiter, über sein Schlüsselbein, bis hin zu seiner Brust. Er verweilte dort ein Weilchen, spielte mit den zwei Brustwarzen und entlockte seinem Dudelsackspieler dadurch ein Keuchen, welches jedoch durch ihren Kuss gedämpft wurde.

Und wie eben schon, wanderten die Hände des Schlagzeugers schließlich zu dem Bauch des Kleineren. Sie strichen immer wieder zum Bund seiner Hose und immer wieder waren es nur seine Fingerspitzen, die frech unter den Bund wanderten.

Ein unzufriedenes Geräusch entwich dem Dudelsackspieler, als Jean ein weiteres Mal nicht weiter ging, als seine Fingerkuppen. Ein Grinsen stahl sich auf die Züge des Halbfranzosen und er löste den Kuss, um seine Stirn gegen die seines Partners zu legen und ihm in die meerblauen Augen zu sehen.

Erst dann machte er den nächsten Schritt und an Luzis Seiten, schob er seine Finger gänzlich unter den Bund von der Jogginghose und zog diese ein Stück hinab. Der Dudelsackspieler half insofern, dass er sein Becken ein Stück anhob, damit er leichter für den Halbfranzosen wurde.

„Jean..." flüsterte das L in die Stille. Seine eigenen Hände waren mittlerweile zu den Oberarmen des Schlagzeugers gewandert. Er streichelte immer mal wieder dessen Arme entlang und ab und zu sogar zu Jeans Schlüsselbein und seiner Brust.

„Luzi", wisperte der Angesprochene mindestens genauso leise zurück. Einen Schritt weiter waren sie schon mal, eine Barriere war gefallen. Oder zumindest hatte man sie ein Stück tiefer geschoben.

„Küss mich..." bat der Kleinere und natürlich kam Jean seiner Bitte nur allzu gerne nach. Legte seine Lippen sanft an die des Dudelsackspielers, bewegte sie und konzentrierte sich einen Moment lang nur auf eben jenes Gefühl. Auf das Gefühl der leicht rauen Lippen auf seinen, Luzis unverkennbaren Geschmack und auch auf den Geruch des Kleineren.

Und mutig geworden durch diese schon so vertrauten Wahrnehmungsreize, fuhr er hauchzart die Flanken seines Freundes entlang, bevor er dann auch noch den Bund von Luzis Shorts griff und diese ebenfalls ein gutes Stück hinunter schob und er somit die sogenannte ‚Schalmei' gänzlich entblößte.

Ein Keuchen entwich dem L und er drängte sich unbewusst näher an seinen Freund, dessen Hände erst einmal nur ‚unschuldig' an Luzis Oberschenkeln ruhten. Unschuldig war dabei relativ, da Jean doch aus eigener Erfahrung genau wusste, wie frustrierend es doch sein konnte. Die Hände des Partners, die so nah waren und doch so fern.

Nüchtern BetrachtetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt