Nüchtern Betrachtet

Fliegender Drumstick

„Jean? Wenn du nicht willst... das ist okay. Ich verstehe das!" besorgt schaute er in schokobraune Augen, die ihn genau musterten. Was wohl gerade in dem Kopf seines Löffels vor sich ging? War er vielleicht auch zu direkt gewesen? Oder hätte er einfach Taten sprechen lassen sollen?

Ohne zu antworten, lehnte Jean seine Stirn an Luzis und schloss die Augen. Er hatte doch schon längst seine Entscheidung getroffen, wie konnte er denn auch anders, wenn der Kleinere ihn von unten herab mit seinen Kulleraugen ansah? Wie sollte er denn jemals wieder seinem Fruchtzwerg widerstehen können? Und... wollte er das überhaupt?

„Luzi..." hauchte Jean und er strich mit seiner Hand an den Oberarmen des Ls entlang, immer weiter hinunter, bis er an der kleineren Hand ankam.

Er umschloss diese, drückte sie einmal und weil er nicht wusste, wie er sich gerade in Worte fassen konnte, führte er die Hand seines Freundes einfach zu seinem eigenen Bauch und dirigierte sie dann an den Bund seiner Hose, schob sie sogar ein Stück hinein. Wenn Luzi diesen Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstehen würde, dann wusste er auch nicht weiter.

„Bist du dir sicher?" flüsterte Luzi und hauchte mehrere, kleine Küsse an Jeans Mundwinkel und auch auf sein Gesicht.

„Mhm, ganz sicher", antwortete er und schon zusammen mit dem Kleineren, seine eigenen Kleidungsstücke hinunter, machte Platz.

„Okay..." und auch wenn Jean dies hier wollte, er merkte doch, dass sein Löffel sich immer noch tierisch unsicher war. War ja auch zu verstehen, das hier war schließlich alles neu und ungewohnt und aufregend. In Wahrheit, fühlte er sich ähnlich. „Erst mal so? Du führst?" schlug er vor. Vielleicht würde das seinem Halbfranzosen die Unsicherheit nehmen, wenn dieser eine Weile lang selber das Tempo bestimmen konnte und die Führung übernehmen durfte.

„Ja... bitte", bat er und öffnete seine Augen nun doch. Er verlor sich augenblicklich in das schon so gewohnte und auch so geliebte Meeresblau, in welches er starrte.

„Was auch immer du willst", der Gepiercte schenkte seinem Freund ein liebevolles Lächeln und versiegelte sanft dessen Lippen mit seinen, bewegte seine dabei ganz leicht.

Jean schmiegte sich ein wenig enger an seinen Freund und verbarg sein Gesicht an dessen Schulter, während er die kleinere Hand in seiner führte und zu seinem Drumstick dirigierte. Es war erst Luzis Hand, die ihn umschloss und dann umschloss Jeans Hand, Luzis. Er atmete noch einmal tief durch und begann dann seine Hand und somit auch die von seinem dudelsackspielenden Freund, leicht zu bewegen.

Es war ein ungewohntes Gefühl, mit einer fremden Hand, die sich auch wirklich Mühe gab. Aber keineswegs ein schlechtes, ganz im Gegenteil sogar. Der Trommler genoss die Berührung und die Tatsache, dass es sein Freund war, der ihm dieses Gefühl bescherte. Er genoss es sogar sehr und konnte sich dann sogar gänzlich fallen lassen, indem er seine Hand wegnahm, Luzi die Führung überließ und sich an die Schultern des Kleineren krallte und diesen nah an sich zog.

Auch keuchte er und ließ ab und an ein Stöhnen verlauten, wenn der Dudelsackspieler den Druck um seinen Drumstick erhöhte, oder wenn er das Tempo anzog. Aber bei Weitem war er nicht so laut, wie Luzi es gewesen war. Doch Letzteren schien das nicht sonderlich zu stören. Denn er wusste auch so, dass der Trommler die Behandlung genoss. Das konnte er nämlich daran festmachen, wie er seine Hüfte leicht mit bewegte, aber auch daran, wie sehr er sich doch fallen ließ.

„Ich liebe dich, Löffel", hauchte Luzi und küsste die Schläfe seines Liebsten. „Ich liebe dich und habe dich."

Ein Wimmern entsprang der Kehle des Halbfranzosen und er biss leicht in die Schulter seines Fruchtzwerges, um sein Stöhnen abzudämpfen. Luzi konnte ruhig hören, wie ihm das hier gefiel, die Nachbarn seines Freundes ging das jedoch Nichts an. Er war aber so auch noch nie Jemand gewesen, der sehr Laut war, beim Beischlaf.