Langsam wachte Jean aus seinem wohlverdienten und traumlosen Schlaf auf. Er wirkte sich rundum wohl. Die Müdigkeit war von ihm gewichen, es war warm und weich und da war ein weiterer, vertrauter Körper neben und auf dem Seinigen.
Ein kleines Lächeln umspielte die bärtigen Züge des Halbfranzosen und vorsichtig öffnete er seine Augen. Doch sein Blickfeld war reichlich eingeschränkt, denn die Hand eines gewissen Dudelsackspielers lag mitten auf seinem Gesicht. Allgemein lag sein Liebster krumm und schief auf ihm und es sah eigentlich alles andere als bequem aus und dennoch zierte ein leichtes Lächeln die Züge des Gepiercten. Trotz Verrenkungen schien er glücklich mit seiner jetzigen Position zu sein. Er hatte wohl einfach noch mehr Kontakt und Nähe gesucht im Schlaf, sehr süß eigentlich, fand der Halbfranzose, der es auch nicht übers Herz brachte, seinen Fruchtzwerg jetzt zu wecken.
Stattdessen hob er seinen Arm, der auf dem Luzi nicht lag, und strich sanft durch schwarze Strähnen. Das kleine L ließ daraufhin ein wohliges Brummen ertönen und kuschelte sich noch mehr an. Und das obwohl eigentlich davor schon kein Blatt mehr zwischen sie gepasst hätte. Nicht, dass das Jean gestört hätte, im Gegenteil sogar. Er genoss die Wärme und die Vertrautheit und dass Luzi ihn wirklich immer noch hielt. Mehr oder weniger zumindest.
Er war glücklich, sein Herz pochte minimal schneller beim Anblick des Mannes über ihm und Schmetterlinge rasten in seinem Bauch wild umher. Oder kurz gesagt, er war schwer verliebt und heilfroh, dass Luzi diese Liebe erwiderte und er ihm verziehen hatte.
Liebevoll strich der Schlagzeuger ein paar Strähnen aus dem Gesicht des kleineren Mannes, nur um dessen Stirn dann kurz mit seinen Lippen in Beschlag zu nehmen. Am Anfang hatte er es nicht für möglich erachtet, Angst vor seinen eigenen Gefühlen gehabt, doch nun war er sich mehr als sicher, dass er und sein Fruchtzwerg zusammen gehörten und dass es wirklich Liebe zwischen ihnen war. Pure und aufrichtige Liebe, die es zwischen ihm und Laura so nie gegeben hatte. Vielleich am Anfang ihrer Beziehung, doch auch dann nie so intensiv und... sich richtig anfühlend, wie bei dem Mann in seinen Armen. Er hatte mit Luzi wirklich das große Los gezogen und den Hauptgewinn gemacht.
Ein weiteres Brummen ertönte von dem Gepiercten auf ihm und er verzog das Gesicht ein wenig zu einer Grimasse, bevor er sich noch ein wenig mehr ankuschelte.
„Luzi?", fragte Jean zaghaft und leise.Und tatsächlich erhielt er auch fast direkt eine Antwort. „Mhm?", das kleine L gähnte herzhaft, schmatzte und öffnete ein Auge einen spaltbreit. Er sah zu seinem Freund auf und sofort zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Zügen ab.
„Hallo, mein Schatz", grinste der Halbfranzose nun auch. „Hast du gut geschlafen?"
Luzi nickte und gähnte noch ein weiteres Mal. „Sehr gut sogar... und du?", auch nahm er seine Hand von Jeans Gesicht, um sie stattdessen an die bärtige Wange zu legen und diese sanft mit seinem Daumen zu streicheln und liebkosen.
„Sehr gut. Keine Albträume und... mit einem sehr schönen Mann auf mir." Mit Genugtuung beobachtete er, wie sich die Wangen seines Liebsten leicht rot färbten.
„Das freut mich... also dass du keine Albträume hattest", nuschelte das L ein wenig verlegen und legte sich sogar noch ein wenig mehr auf ihn.
„Nur dank dir", und er drückte seinen Fruchtzwerg einfach nochmal fest an sich.
Eine Weile blieben sie dann einfach so liegen, genossen noch ein wenig die Nähe und die Wärme. Auch die Haut des jeweils Anderen auf der Eigenen genossen sie sehr, diese Vertrautheit und Intimität. Und doch hat jeder schöne Moment irgendwann ein Ende und so war es Luzi, der schweren Herzens seinen Mund aufmachte und sprach: „Wir sollten langsam aufstehen, oder?"
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Nüchtern Betrachtet
RomanceWenn der Luzi betrunken ist, gibt es eigentlich nur einen Spielmann, der sich seiner annehmen kann... Aber ein betrunkener Luzi tendiert dazu komische Sachen zu sagen... Spielmann x Spielmann (Luzi x Jean)