Nüchtern Betrachtet

Peepshow

Es war schließlich Jean, der mit einem kleinen Seufzer die Gruppenumarmung, das Gruppenkuscheln für beendet erklärte, auch wenn er es genossen hatte. „Danke, dass ihr beide da seid."

„Danke, dass du uns erträgst", konterte der Sänger direkt und mit einem breiten Grinsen.

„Eher wohl ihr mich...", auch wenn er versuchte es zu verbergen, da war sie wieder, die Unsicherheit, die in ihm aufkeimte.

„Quatsch. Wir beide hier sind doch die Kindsköpfe", er deutete auf das kleine L und auf sich selber, „die gebändigt und die ganze Zeit über beschäftigt werden müssen, damit sie nicht nerven und nichts Dummes anstellen."

„Und ich bin ein Idiot", konterte Jean direkt. Er fand dass das, was Alea aufgezählt hatte, so gar nicht stimmte und auch nicht wirklich schlimm war.

„Das sind wir doch alle in irgendeiner Art und Weise."

„Und verrückt sind wir obendrein auch noch", nickte Luzi zur Bestätigung.

„Ja aber... ich wollte alles einfach so hin schmeißen, nuschelte er und er scharrte leicht unsicher und mit Unbehagen, auf dem Boden herum.

„Hast du aber nicht und das ist alles was zählt. Es interessiert uns nicht, was hätte sein können und was beinahe geschehen wäre. Uns interessiert nur, was nun wirklich ist."

„Mhm", er klang noch nicht ganz davon überzeugt. „Verzeiht mir bitte..."

„Haben wir doch schon längst", meinte Alea ruhig in seiner Tenorstimmte und Luzi nickte zur Bestätigung und streichelte sanft seine Wange, bevor er auf Jeans andere einen liebevollen Kuss platzierte.

„Auch dass ich abgehauen bin und... das hier?", er schluckte und deutete auf seine geschundenen Arme. Die Pflaster, die Luzi mit so großer Sorgfalt und Liebe aufgeklebt hatte, klebten tatsächlich immer noch an Ort und Stelle. Auch nach dem Kuscheln und dem Sex mit seinem Liebsten.

„Auch das hier", sprach der Sänger und der kleine Dudelsackspieler nickte wieder, auch wenn er es seinem Liebsten eigentlich schon versichert hatte. Aber doppelt hielt ja bekanntlich besser.

„Und die hier", ihm war da aber doch noch was eingefallen, weswegen das kleine L dann doch nochmal das Wort ergreifen wollte, „heilt wieder!" Er nahm Jeans Hand in seine, küsste sie und streichelte im Anschluss mit dem Daumen über eben jene.

„Danke... für euer Verständnis und... für alles eigentlich", er war sehr emotional gerade. Ein bisschen war ihm sogar nach Weinen zumute.

„Immer. Denn wären unsere Rollen getauscht, du würdest doch genauso reagieren", der Blonde in der Runde war sich dieser Sache ganz sicher.

Jean nickte auch direkt: „Natürlich. Ich wäre für euch da. Ich will vor allem immer für euch da sein."

„Und so sind wir auch für dich immer da, Großer."

„Weil wir Freunde sind", lächelte der Halbfranzose. Er hatte es jetzt endlich verstanden und er fühlte es auch.

„Genau!", das Grinsen auf seinem Gesicht konnte und wollte der Ziegenbärtige nicht stoppen.

„Und mehr", nuschelte das L und sah zu seinem Freund hinauf.

Dieser strahlte auch sofort: „Ja genau. Wir sind ein Paar."

Verliebt lächelte er seinen Trommler an und legte seine Hand wieder an dessen Wange. „Mein Löffel."

„Mhm... und du mein Fruchtzwerg", strahlte er, woraufhin ihr Gast anfing, laut zu kichern. „Ach, Ruhe auf den billigen Plätzen!" Er streckte seinem Freund die Zunge heraus, auch wenn das alles andere als erwachsen war.