„Ich kann es nicht glauben, dass ich das wirklich tue.", grinse ich und umarme Emma zur Begrüßung.
„Ach quatsch, ist doch nichts besonderes.", entgegnete sie und holte ihre Zigarettenschachtel aus der Jackentasche. Schnell zündete sie sich eine Zigarette an und zog an dieser.
„Naja, normalerweise schlafe ich seit sechs Stunden und in zwei Stunden muss ich aufstehen. Noch dazu liegt meine beste Freundin in meinem Bett und hat keinen blassen Schimmer wo ich bin.", sagte ich und schob mein Fahrrad neben uns her.
„Deine beste Freundin liegt in deinem Bett? Hat Ben etwa Recht mit seinen Gedankengängen?", fragt Emma und pustet den Rauch aus ihren Lungen in die kühle Nachtluft.
„Was? Nein. Sie ist einfach meine beste Freundin, wir hatten einen Mädelsabend, etwas Alkohol und sie ist halt in meinem Bett eingeschlafen. Ich hab noch Fernsehen geschaut und dann hast du ja geschrieben.", erklärte ich schüchtern. Der Alkohol war wie weggeblasen, der Mut dazu.
„Triffst du dich öfter mitten in der Nacht mit fremden Leuten?", fragte Emma und warf den Zigarettenstummel auf den Boden und trat drauf.
„Ja, jede Nacht jemand anders. Brauche dieses Adrenalin. Nein, natürlich nicht. Aber du bist ja auch nicht vollkommen fremd.", sagte ich sarkastisch. Emma schmunzelte.
„Lust auf Kaffee?", fragt sie und deutet auf den einzig geöffneten Laden hier; McDonalds.
Ich nickte nur und folgte ihr dann zum Eingang. Schnell kettete ich mein Rad an und lief mit ihr ins innere. Wir bestellte beide einen Kaffee und Emma wollte noch Pommes dazu.
„Kaffee und Pommes?", frage ich nur angewidert.
„Du musst es essen, dann verstehst du es auch.", sagt sie nur und wir setzen uns an einen Fenstertisch.
Ich schlürfte meinen Kaffee und schaute nach draußen. Es war Oktober und es sah aus wie tiefste Nacht, obwohl es langsam Richtung Morgen ging. Eine Bedienung brachte Emma ihre Pommes, die frisch dampfend nun vor ihr lagen.
„Warum wolltest du dich mit mir treffen, vor allem warum jetzt?", fragte ich sie und griff nach den Pommes.
„Pff, keine Ahnung. Fand dich irgendwie interessant, verstehst du? Würde dich gerne näher kennenlernen.", sagte Emma und tunkte ihre Pommes in den hellen Kaffee. Angeekelt schaute ich ihr zu, wie sie die Pommes dann zu ihrem Mund führte und genüsslich abbiss.
„Okay, was willst du denn wissen? Ich gebe mir Mühe deine brennenden Fragen zu beantworten. Obwohl ich gerade mehr als genug habe.", sagte ich und deutete auf ihre Art, Pommes zu essen.
„Probier es, wirklich. Es schmeckt nicht so wie es aussieht. Allerdings musst du die Pommes in meinen Kaffee tunken, weil bei dir keine Milch drin ist. Sonst schmeckts halt wirklich nicht." Emma schiebt ihren Becher Kaffee in die Mitte zwischen uns und hält mir eine Pommes hin. Seufzend nehme ich diese und tunke sie in den beigefarbenden Kaffee. Dann beiße ich in die Pommes und ehrlich gesagt, es schmeckte wirklich. Auf eine verrückte Art und Weise. Langsam nickte ich mit dem Kopf.
„Gewöhnungssache, aber es ist wirklich okay.", gab ich zu.
Emma grinst siegessicher.
„Sag ich ja! Also, jetzt beginnt mein Verhör."
„Woah, Verhör? Hab ich was verbrochen? Außer bei Ben jetzt?", unterbreche ich sie sofort lachend.
„Weiß ich nicht, sag du es mir? Was ist das verrückteste, was du je getan hast?", fragt sie mit funkelnden Augen.
„Wahrscheinlich das hier. Mich so spät unter der Woche mit jemandem Treffen ohne wichtigen Grund.", gab ich zu und sah sie ernst an.
„Hast du noch nie was verbotenes getan?", fragt Emma dann und legt ihren Kopf schief.
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Ocean Eyes
RomanceLeo ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben, bis sie eines Tages wegen eines dummen Zufalls auf Emma trifft. Wenn da nicht noch Leos beste Freundin Vanessa wäre, die gerade jetzt viel Hilfe und Unterstützung braucht. ________________________...