Can you hear me S.O.S.? Help me put my mind to rest

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Völlig aufgelöst stürmt Leo zur Information des Krankenhauses.
"Entschuldigung, wo ist das Zimmer 323?", fragt sie mit Tränen in den Augen den Mann am PC.
"3. Etage, linker Flur auf der rechten Seite. Die Besuchszeit ist aber schon vorbei.", gibt der Mann verwirrt von sich. Leo eilt sofort zu den Treppen, ich hinterher.
"Leo warte. Bitte.", flehe ich sie in einem ruhigen Ton an.
Doch sie rennt weiter die Etagen hoch. Ich versuche mit ihr Schritt zu halten, aber Leo ist verdammt flink.
Ich Folge ihr in den linken Flur und suche das Zimmer von Vanessa.
"Wo ist sie denn?", fragt sie verzweifelt.
"Leo beruhig dich, wir finden Sie schon. Ich Frage mal die Schwester."
Schnellen Schrittes gehe ich zum Schwesternzimmer und klopfe an die Tür.
"Herein.", tönt es aus dem Raum. Sofort trete ich ein.
"Hallo, eine Frage, wo ist das Zimmer 323?", Frage ich die blonde, ältere Nachtschwester.
"Huh? Es ist aber gang schön spät für einen Besuch.", sagt sie und steht von dem Schreibtischstuhl auf.
"Ja ich weiß, tut mir auch leid aber da liegt die beste Freundin von meiner Freundin und sie ist völlig aufgelöst.", versuche ich zu erklären.
"Okay, weil es ein Einzelzimmer ist mache ich eine Ausnahme. Folgen Sie mir." Die Schwester geht raus auf den Flur, ich greife Leos Hand und ziehe sie mit mir mit.
"Das Mädchen ist aber sehr kaputt, also bitte nicht so lange, ja?", bittet die Schwester uns noch, ehe sie die Tür öffnet.
"Natürlich!", sage ich ehrlich.
Leo betritt das dunkle Zimmer und geht zum Bett.
"Vanessa.", flüstert sie.
"Leo.", kommt es röchelnd von Vanessa zurück.
Vanessa schaltet das Bettlicht an und fährt das Kopfteil des Bettes hoch. Ich bin geschockt, als ich sie sehe. Leo greift nach Vanessas Hand und drückt sie.
"Was ist passiert?", höre ich mich fragen und trete näher an sie ran.
Vanessa sieht wirklich schlimm aus. Die Halskrause, der Nasengips und der Verband um ihren Unterarm. Dazu das blaue Auge, die kleinen Schrammen an ihren Händen.
"Ich habe nicht gesaugt.", krächzt sie.
Ich schaue Leo fassungslos an. Ich kann ihre Emotionen gerade nicht deuten. War sie sauer oder traurig? Keine Ahnung.
"Wer war das?", fragt Leo leise.
Vanessa schaut Leo nur traurig an. Ich seufze. Das hier ging nur beste Freundinnen was an.
"Ich warte draußen.", sage ich zu Leo und schaue nochmal Vanessa an. "Gute Besserung!", wünsche ich ihr noch, ehe ich den Raum verlasse.

Nach einer halben Stunde kommt Leo aus dem Zimmer und schließt die Tür.
"Sie schläft jetzt. Sie ist fertig.", flüstert sie und nimmt meine Hand in ihre.
"Lass uns nach Hause.", sage ich und zusammen gehen wir runter und verlassen das Krankenhaus.
Die Fahrt nach Hause verläuft still, Leo ist in Gedanken bei Vanessa. Trotzdem muss ich sie fragen was passiert ist.
"Ihr Vater ist rückfällig geworden. Er hat Alkohol getrunken und ist ausgerastet als Vanessa nicht gesaugt hat. Er hat mehrere leere Bierflaschen nach ihr geworfen und sie dann geschlagen. Er hat sie schließlich das Treppenhaus runtergeschubst und eine Nachbarin hat dann den Notarzt gerufen."
Ihre Stimme ist emotionslos, sie tut mir aufrichtig Leid.
"Und jetzt?", Frage ich Leo und schließe die Wohnungstür auf.
"Sie bleibt einige Tage im Krankenhaus, dann werde ich mit meiner Mutter reden."
Leise schleichen wir uns in Leos Zimmer, wo Gustav bereits auf uns wartet.
"Wieso mit deiner Mutter reden?", verwirrt ziehe ich die Schuhe aus und lege meine Jeans ab.
"Ich frag sie ob Vanessa wieder bei uns wohnen kann. Und natürlich du auch." Leo zieht sich den Pullover über den Kopf und öffnet ihre Hose. Wie verzaubert starre ich sie an. Lediglich Unterwäsche und ein Top trug sie noch, und es sah verdammt gut aus. Es betonte ihre Figur ungemein.
"Wie-Wieso ich auch?", stottere ich und schnappe mir meine Boxershort. Dann ziehe ich mein T-Shirt aus und greife hastig nach meinem Pullover.
"Weil dein Vater dich ja rausgeworfen hat.", erinnert sie mich dann.
"Ja, ach, der geht eh wieder auf Geschäftsreise, dann kann ich nach Hause und solange kann ich auch im Auto schlafen.", gebe ich zurück und schaue Leo an, dir sich ein Oversize-Shirt anzieht und sich dann zu mir dreht. Ihre Unterwäsche betont ihre langen Beine.
"Emma, du brauchst nicht in deinem Auto zu schlafen. Du schläfst hier, bei mir. Ist doch klar."
Leo setzt sich auf die Bettkante und schaut mich ernst an.
"Ach Leo.", Murmel ich und setze mich zu ihr.
"Ja?"
"Womit habe ich dich verdient?", Frage ich eher mich selbst als Leo.
"Lass uns jetzt schlafen, ich bin tierisch müde."
Leo legt sich erschöpft hin und greift mach der Decke. Ich kuschel mich von hinten an sie ran und kraule ihren Bauch. Ihr Geruch strömt in meine Nase und lässt mich zur Ruhe kommen. Endlich bin ich in Sicherheit.

Leos POV
Die Wärme an meinem Rücken wurde langsam echt zu warm. Emma war eine Heizung in der Nacht, wie konnte sie bloß so schlafen? Nächste mal könnte ich ohne Shirt hier liegen, und würde immer noch nicht frieren.
Plötzlich fühle ich sanfte Küsse auf meiner Schulter, Emma war also bereits wach.
"Guten Morgen.", höre ich sie leise sagen
"Morgen.", gebe ich zurück und gähne mit einer Hand vor dem Mund.
"Gut geschlafen?", fragt Emma und küsst meinen Hals entlang.
"Hmm", seufze ich und lasse die Liebkosungen über mich ergehen. Die Gänsehaut erstreckt sich bereits über meinen ganzen Körper. Emma lässt ihre Hand über meinen Körper fahren und küsst und saugt weiterhin an meinem Hals.
In mir kribbelt es überall und ich genieße diese Aufmerksamkeit mit geschlossenen Augen. Nach einiger Zeit zieht Emma an meiner Hüfte damit ich mich zu ihr drehe. Sofort komme ich dem nach und lass meine Lippen mit ihren spielen. Schüchtern lege ich meine Hand auf ihre Rippen, vorsichtig beginne ich sie zu kraulen.
Emmas Hand wandert langsam unter mein Shirt und verweilt da vorerst. Ich will Emma nicht enttäuschen aber ich bekomme langsam ein ungutes Gefühl. Ich fühle mich langsam nicht mehr wohl, aber sie wegdrücken will ich auch nicht.
"Emma?", Frage ich sie leise zwischen mehreren Küssen.
"Hm?"
Langsam winde ich mich aus ihrem Griff und von ihren Küssen weg.
"Ich muss auf Toilette.", sage ich und stehe schnell auf. Eilig begebe ich mich aus dem Zimmer und gehe ins Bad. Ich schaue mein Spiegelbild an und bemerke meine blasse Hautfarbe. Auch meine Finger zitterten etwas. Ich schwappe mir etwas Wasser ins Gesicht und atme tief ein und aus. Mir wurde plötzlich übel, was passierte hier? In der nächsten Sekunde hing ich auch schon über der Kloschüssel, mit einer Hand hielt ich meine Haare fest, mit der anderen Stütze ich meine Stirn ab.

"Leo? Alles okay?", höre ich Emma vor der Tür mich fragen.
Ein letztes Mal muss ich würgen, ehe ich mich langsam hinsetze.
"Ja, alles gut. Geh wieder ins Zimmer.", gebe ich zurück. Ich drücke die Spülung der Toilette und lasse mein Erbrochenes verschwinden. Dann Wasche ich meinen Mund aus. Meine Beine waren total zittrig, genauso wie meine Finger. Ich fühlte mich schwach, als ich die Türklinke der Badezimmertür runterdrückte.
"Leo! Ist alles gut?" Emma stand mir gegenüber und sah mich besorgt an. Als sie bemerkt, wie wackelig ich auf den Beinen war, stützt sie mich sofort ab und bringt mich wieder zu meinem Bett.
"Mir gehts gut, nur ein kleiner Schwächeanfall.", flüstere ich und setze mich auf die Bettkante. Emma kniet vor mir und schaut mich besorgt an.
"Hast du Fieber? Soll ich dir einen Tee machen?", fragt sie mich besorgt.
Ich nicke.
"Ein Tee wäre gut, denke ich."
Emma steht auf und geht in die Küche, ich versuche auf meinen Puls zu achten, allerdings wird mir wieder schwummrig und dann wird alles schwarz. Ich fühle nur noch wie mein Kopf auf dem Boden aufschlägt und alles um mich herum verschwindet.

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