Heute war Freitag. Heute Abend würde ich mit Vanessa feiern gehen, aber zuerst stand Schule auf dem Plan. Um halb sieben war ich bereits angezogen, während Vanessa noch unter der Dusche stand. Ich packte meine Sachen schon mal in den Rucksack und ging dann in die Küche um zu frühstücken. Ich hörte wie Vanessa vom Bad wieder in mein Zimmer tapste und ihre Schminke rausholte, weil einiges auf den Boden klatschte. Ich verkniff mir ein Grinsen und schaufelte mir mein Müsli in den Mund. Als mein Handy vibrierte, muss ich unwillkürlich lächeln. Seit Emma und ich uns Nachts getroffen hatten, schrieben wir fast ununterbrochen. In der Schule lächelten wir uns zwar nur zu, aber ich hoffte dass sich das bald ändern würde. Aber andererseits wollte ich auch nicht, dass jemand mitbekam, dass ich auf Frauen stehe. Also lasse ich alles seinen Lauf selbst nehmen.
Gut geschlafen?
Schnell tippte ich eine Antwort für Emma ein und schickte diese ab. Ich trank die Milch aus der Schüssel aus und stellte diese in die Spüle. Vanessa war endlich fertig und legte unsere Taschen in den Flur. Mit den Armen in ihre Seiten sah sie mich fragend an.
„Bist du fertig? Welche Schuhe ziehst du an?"
„Ja und die Nikes. Warum?", antworte ich schnell.
„Nur so. Dann lass uns los." Vanessa war bereits in ihren Vans geschlüpft und griff nach ihrer Jacke. Dann angelte sie sich ihre schwarze Handtasche. Seufzend zog ich meine Schuhe und schließlich meine Jacke an. Eilig nahm ich meinen Rucksack und meine Schlüssel und verließ hinter ihr die Wohnung. Zusammen laufen wir zur Haltestelle, Vanessa schaute auf das Display ihres Handys und tippte hektisch drauf herum. Dann grinste sie mich an.
„Was ist los mit dir?", fragte ich, etwas genervt weil ich kein gut gelaunter Morgenmensch war.
„Ben hat mich gefragt ob wir heute Abend zusammen feiern gehen wollen. Ich hab ja gesagt,weil er vorher noch mit mir bei sich vorglühen will. Ist das nicht super?", fragt Vanessa aufgedreht.
Ich sehe sie nur fragend an.
„Soll ich dann zuhause bleiben? Dann hast du Ruhe vor mir beim feiern.", sagte ich und entknotete meine Kopfhörer, wie so oft auch.
„Was, nein! Du kommst mit zu Ben, da werden auch noch mehr Leute sein. Das wird lustig, ganz bestimmt!", versucht Vanessa mich zu überreden. Ich seufze und stöpsel die Kopfhörer in mein Handy. Eine neue Nachricht erscheint auf dem Display.
„Wenn ich Emma mitbringen darf bin ich dabei.", sage ich entschlossen und drücke mir die Dinger in die Ohren.
„Ich sage Ben, dass du jemanden mit nimmst. Das geht schon klar." Vanessa umarmt mich herzlich und wendet sich wieder vollkommen ihrem Handy zu. Ich ziehe sie dann in den Bus und drücke sie auf einen leeren Platz. Dann schaue ich endlich auf die neue Nachricht.
Was machst du heute noch so?
Grinsend tippe ich meine Antwort ein und hoffe auf ein 'Ja'.
Wollte feiern gehen,hast du Lust und kommst mit?
Der Bus füllte sich so langsam und ich lauschte der Musik in meinen Ohren. Heute hörte ich eher etwas von Bebe Rexha und einige Mashups, um in Feierlaune zukommen. Manchmal fragte ich mich, wie Vanessa es so ohne Musik durch den Tag schaffte. Sie hörte nur Musik wenn das Radio lief oder ich meine Anlage aufdrehte. Auch jetzt, auf dem Weg zur Schule, hörte sie keine Musik, sondern textete lediglich mit Ben und weiteren Freunden auf Whatsapp. Endlich vibrierte mein Handy wieder und das Whatsapp-Symbol leuchtete auf. Emma hatte geantwortet.
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Ocean Eyes
RomantiekLeo ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben, bis sie eines Tages wegen eines dummen Zufalls auf Emma trifft. Wenn da nicht noch Leos beste Freundin Vanessa wäre, die gerade jetzt viel Hilfe und Unterstützung braucht. ________________________...