I know you love to fall

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Stille. Emma sagte nix. Ich auch nicht. Jetzt wird sie mich verlassen. Dachte ich.
"Wow, okay. Ich weiß nicht, was man darauf antwortet, aber ich bin immer da für dich, okay? Egal wie viel Uhr oder wo ich bin, ruf mich sofort an, wenn du Hilfe brauchst."
Emma sah mich an, das spürte ich. Nur ich starrte noch immer auf die Schneeflocken die langsam zusammen schmelzten. Das Auto gab noch eine Wärme von sich.
"Danke."
Emma atmet laut ein und aus, ehe sie mich fragt:
"Ist es deshalb der Grund warum du im Krankenhaus warst? Habe ich irgendwas gesagt was dich in die Depression gebracht hat?"
"Nein, Emma, weißt du was Depressionen sind?", frage ich verwundert.
Ich traue mich wieder sie anzusehen, jetzt schaut sie aber beschämt weg.
"Emma, Depressionen sind in meinem Kopf. Sie lassen mich durchgehend schwer fühlen, als hätte ich nicht genug Kraft um aufzustehen. Sie lassen mich Dinge denken oder machen die nicht gut sind. Zum Beispiel zu viel Essen oder auch einfach gar nichts mehr essen. Oder mich zu ritzen, mir selbst wehzutun um mich für etwas zu bestrafen. Im Krankenhaus war ich wegen dem Auslöser für diese Depression. Aber du bist es nicht Schuld. Die Depression habe ich seit einigen Jahren."
Ich war über mich selbst erstaunt, dass ich soviel über dieses Problem redete. Vanessa hatte ich damals auch nur gesagt was mit mir los ist und gut. Aber Vanessa wusste auch direkt was das ist und wie man helfen kann.
"Und was ist der Auslöser der Depression?", fragt sie leise.
"Es gibt einige Auslöser. Einer davon ist der Tod von einem Pferd das ich sehr geliebt habe.", sage ich ehrlich.
"Okay. Kann ich dir irgendwie helfen damit umzugehen?", fragt sie mich.
Ich muss kurz überlegen, aber dann begriff ich, das man nicht alles mit Liebe heilen konnte.
"Ich denke eher nicht. Aber es ist lieb dass du fragst."
Endlich steigen wir aus dem Auto aus und gehen hoch in die Wohnung. Meine Mutter schlief bereits, also versuchten wir so leise wie möglich zu sein.
Wir ziehen uns Schlafkleidung an und begeben uns dann in mein Bett. Emma nimmt mich sofort in den Arm und krault meinen Bauch.
"Danke dass du mir das anvertraut hast.", flüstert sie in mein Ohr.
Eine Gänsehaut überwältigt mich.
"Ich kann dir vertrauen. Und du mir auch.", gebe ich eben so leise zurück.
"Genau. Egal was ist, du kannst mir vertrauen. Und wenn du über irgendwas reden willst, bin ich immer da. Versprochen."
Erleichtert kuschel ich mich an sie und schließe meine Augen. Emma war jetzt da. Jetzt und für immer.

Ocean EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt