All we need is something more

233 10 0
                                    

Leos P.O.V.


Und dann legte ich auf. Emma war wirklich süß, hoffentlich konnte sie nun schlafen. Ich sah rüber zu Vanessa, die sich schlafend in meinem Bett breit machte. Ich stöpselte meine Kopfhörer in die Ohren und hörte Musik, irgendwann verfiel ich in einen unruhigen Schlaf.


Den gesamten Sonntag lang war ich am lächeln. Vanessa sah mich schief an, sagte aber nichts dazu. Sie wusste dass es nur einen Grund geben könnte. Meine Mutter freute es, dass es mir wieder besser ging. Ich schrieb mit Emma, immer wieder kamen wir auf ihren Hund Gustav zu sprechen - wie konnte man eigentlich seinen Hund Gustav nennen? Naja, ich hoffte bald mehr Einblicke in ihr Leben werfen zu dürfen. In meinem Gehirn malte ich mir aus, wie sie wohl lebt, mit Gustav. Dazu fiel mir ein Song ein, den ich sofort anhören musste.


Shall I write it in a letter?
Shall I tryto get it down?
Oh, you fill my head with pieces
Of a song I can't get out.

Can I be close to you?

Sofort verfiel ich wieder dieser Band und setzte mich auf mein Bett. Während ich alle Lieder durch hörte, antwortete ich Emma nebenbei, die mir über Gustav witzige Dinge erzählte.

„Ey!", hörte ich plötzlich dumpf und ich nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren.

„Hm?", fragend sehe ich Vanessa an.

„Ich treffe mich noch mit Daniel, ist das okay?"

„Hä ja. Ich komm schon klar.", sage ich und lächel selig.

„Okay, krieg ich deine Schlüssel?", fragt Vanessa mich. Wortlos reiche ich ihr diese und lehne mich wieder zurück. Meine Mutter war bei einem neuen Stecher, Vanessa war außer Haus, höchstwahrscheinlich bis spät Abends. Ich würde Emma ja fragen ob sie vorbeikommt, allerdings hatte sie keine Zeit. Ich entschloss eine Serie weiter zu schauen bis ich heute Nacht zu dem Treffpunkt fahren würde. Emma und ich würden uns ja um 1:30 Uhr treffen. Bis dahin dachte ich über die letzte Woche nach. Über den Kuss, der zwischen Emma und mir passiert war. Wie soll ich sie heute Abend begrüßen? Ein Kuss ist zu aufdringlich, eine Umarmung? Oder Händeschütteln? Nein, ich würde auf die Umarmung zurückgreifen. Worüber würden wir reden? Über uns? Daten wir uns jetzt eigentlich? Hmm, wäre Vanessa jetzt hier, würde ich sie damit zu labern. Hatte sie ja nochmal Glück gehabt.

Emma löste in mir so ein Gefühl aus, wenn sie in der Nähe war dann kribbelte es überall und mir wurde jedesmal total warm. Jetzt, wo draußen das nasse Laub auf dem Boden wanderte und es morgens immer frischer wurde, erhitzte Emma mich immer mehr im inneren. Seufzend klickte ich die nächste Folge an. Ich seufzte viel zu viel in letzter Zeit, bemerkte ich dann. Ob Emma auch über mich nach dachte? Oder bedeute ich ihr nicht so viel wie sie mir?

Fühlt sich so Liebe an? Eigentlich hatte ich Angst vor dem Liebeskummer, vor dem jeder warnt. Aber der gehört dazu, oder nicht? Aber man hat ja nur Liebeskummer wenn man enttäuscht wird, und ich hatte nicht vor enttäuscht zu werden.


Emmas P.O.V.


Nachdem ich den Nachmittag mit Hendrix auf meinem Bauch verschlafen habe, bringe ich meinen Bruder wieder runter zu Mum, die am Herd steht und Rotkohl kocht.

„Ach Louise, danke. Hast du Hunger? Ich mache Rotkohl mit Hähnchenbraten und Klößen.Und als Nachtisch gibt's den Kirschkuchen von gestern. Den liebst du doch so, oder etwa nicht?"

Ich setze Hendrix in seinen Hochstuhl und schnalle ihn fest.

„Eine Kleinigkeit nehme ich, danke. Wann ist es denn ungefähr fertig?", erkundige ich mich und hole Wasser aus dem Kühlschrank.

Ocean EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt