Trying not to love you

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Leos P.O.V.

Sie war einfach weg. Ich hatte gehofft mit ihr zu reden, zu frühstücken und dann mit ihr Filme zu schauen. Aber jetzt war Vanessa da, es wäre alles komisch gewesen, oder?

„Ist sie da?", fragt Vanessa hinter mir. Ich schüttel nur den Kopf, schweigend und Schulterzuckend.

„Ich hätte dich nicht anrufen sollen.", sagt sie dann, leise und traurig.

„Doch, Vanessa. Ben ist ein Arsch und ich bin immer da. Wenn Emma das versteht, gibst du ihr einen aus und alles wird gut.", sage ich aufmunternd. Eigentlich spreche ich nur mir damit Mut zu.

Vanessa lässt sich erschöpft auf das Bett fallen, verträumt starre ich auf die Matratze. Plötzlich springt Vanessa auf und sieht mich grinsend an.

„Was ist in diesem Bett gestern passiert?" Sie beginnt mich zu kitzeln, ich versuche sie wegzudrücken.

„Nichts, das ist privat!", kicher ich und werde von Vanessa auf mein Bett geschubst. Das Knittern vom Kopfkissen erregt meine Aufmerksamkeit. Ich tastete das Bett ab und erfasste den Zettel der dort lag. Schnell faltete ich ihn auseinander und schaute das Bild an. Ein Herz, in ein Diamanten eingeschlossen mit einem Kaffee in der einen, und einer Pommestüte in der anderen Hand. Es sah urkomisch aus, aber auch zeitgleich so süß. Darunter stand eine Uhrzeit und ein Tag; Montag 01:30.

Mein Herz machte einen Sprung.

„Hat sie das gemalt?", holt Vanessa mich aus der Träumerei zurück.

„Ja.", sage ich selig lächelnd und zeige es ihr.

Vanessa schnappt sich das Bild und studiert es vollkommen ein.

„Wieso der Kaffee und die Pommes?", fragt sie verwundert.

„Das ist ein Insider, erkläre ich dir irgendwann anders, ja?" Vanessa nickt als Antwort und reicht mir wortlos das Bild.

Ich schnappe mir sofort das Handy und schreibe ihr.


Ich wollte nicht stören, dazu musste ich nach Hause. Ebenfalls ein Notfall.

Ja super, sie war sauer. Das merkte ich sofort. Ich überlegte eilig. Ich wollte sie nicht so wütend haben. Das war alles meine Schuld, also musste ich eine Lösung finden.

Tut mir wirklich Leid, dass ich heute Morgen einfach abgehauen bin.

Uff was soll ich tun? Ich konnte ihr nicht sagen, dass ich Vanessa abgeholt habe, weil Ben sie belogen hat. Es klingt so kindisch, allerdings war es nicht so, wenn man alles von Vanessa wusste.

„Leo, ich hab Frühstück gemacht, hast du Hunger?", hörte ich Vanessa aus der Küche rufen.

„Hab kein Hunger, aber danke.", antworte ich laut und überlege weiter. Emma hat es gestern bestätigt, dass ich ihr nicht alles über Vanessa erzählen muss, trotzdem hatte ich das Bedürfnis ihr das zu erklären.


Emma, wegen heute Morgen, ich bin abgehauen weil Vanessa einen Notfall hatte und mich gebraucht hat. Ich weiß, dass ich bei dir hätte bleiben sollen, und ich wollte das auch! Allerdings gibt es Dinge bei Vanessa, bei der ich ihr immer zur Seite stehen werde. Tut mir Leid, aber dennoch habe ich die Zeit mit dir genossen und würde dich gerne morgen sehen, vorausgesetzt du willst mich noch sehen.

Mit klopfendem Herzen schickte ich diese Nachricht ab und wartete ungeduldig. Vanessa saß inzwischen wieder auf meinem Bett und war mit ihrem Handy beschäftigt.

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