... and I'm your hero

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Achtung: Erwachseneninhalt!

Leos P.O.V.

Jetzt wusste Emma alles von mir. Und es fühlte sich so gut an, frei zu sein. Ich wusste jetzt, dass ich mit ihr über alles reden konnte.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir beide kuschelnd im Bett, gegen 21 Uhr musste ich Emma sogar aufwecken. Sie war eingeschlafen.
"Emma. Wach auf du Schlafmütze.", weckte ich sie sanft.
Sie gähnte und öffnete langsam ihre Augen, dann rieb sie mit ihren Handrücken über die Lider.
"Wie viel Uhr haben wir?", fragt sie mit verschlafender Stimme.
"Kurz nach neun. Ich glaube, du musst nach Hause, außer du willst hier schlafen, dann bleib.", biete ich ihr sofort an.
Emma schüttelte den Kopf.
"Leider kann ich nicht bleiben, so gern ich es auch würde."
Sie steht vom Bett auf und zieht ihre Schuhe an. Dann wickelt sie sich ihren Schal um den Hals und öffnet die Zimmertür. Ich begleite sie in den Flur, wo ihre Jacke hängt. Nachdem sie sich von meiner Mutter verabschiedet hat, öffnet die die Wohnungstür.
"Geh du schlafen, du siehst völlig fertig aus. Ich schreib dir, sobald ich zuhause bin, okay?", flüstert sie und küsst mich liebevoll.
"Ich warte bis du zuhause bist.", sage ich und lächel sie glücklich an.
Emma verdreht gespielt die Augen aber grinst mich dann an. Ein letzter Kuss und sie verschwindet im Treppenhaus nach unten.
Seufzend schließe ich die Türe und gehe wieder in mein Zimmer. Ich ziehe mir meine Schlafsachen an und lege mich ins Bett. Der Fernseher war noch an, es lief noch immer die SIT-Com die wir geschaut hatten. Ich schaltete den Fernseher aus und nahm mein Handy in die Hand. Ich hatte gesagt ich warte bis sie zuhause ist.
Eine halbe Stunde später erreichte mich die Nachricht, dass sie heile zuhause war und jetzt duschen ging. Sie würde dann auch direkt schlafen gehen.
Also wünschten wir uns eine Gute Nacht und ich legte das Handy beiseite.

Die restliche Woche verging wie im Flug, den Samstag hatte Emma mit mir verplant. Also nahm ich mir nichts vor, wie immer hatte sie mir nicht verraten, worum es ging.
Gegen zehn am Samstag Morgen rief Emma mich an.
"Guten Morgen!", sage ich voller Elan ins Handy.
"Ui da ist einer aber schon wach. Das freut mich. Dann pack mal ein paar Sachen für eine Übernachtung ein.", sagte sie bestimmt.
Ich begann zu überlegen.
"Was hast du denn vor, Emma?", erkundigte ich mich vorsichtig.
"Na, ich erzähle nichts, also, ist es okay wenn ich dich in einer Stunde abhole?"
"Ja, sag mir wenigstens wohin wir fahren.", versuche ich sie zu überreden.
Vergeblich.
"Nein. Bis gleich du Nase."
Und aufgelegt.
Seufzend machte ich mich daran, meinen Rucksack zu packen. Pullover, Jeans, Longshirt und Jogginghose. Dann noch der Kulturbeutel mit Zahnbürste und Zahnpasta, Haarbürste und Gesichtscreme.
Bevor ich mich dann fertig machte, ging ich noch duschen. Noch während ich im Bad war, hörte ich die Klingel und meine Mutter ließ jemanden herein.
Es war Emma, das hörte ich. Gustav war ebenfalls da. Seine Pfoten auf dem Laminat haben ihn verraten.
"Brauchst du noch lange, Leo?", höre ich Emma fragen.
Ich öffne die Tür, schaue Emma an und ziehe sie ins Bad.
Ich hatte bereits Hose und BH an, dennoch konnte sie ihren Blick nicht von mir wenden.
"Bin gleich fertig.", sagte ich und nahm das Handtuch von meinen nassen Haaren herunter und begann sie trocken zu reiben.
"Wow. Leo.", höre ich Emma flüstern. Noch immer starrte sie auf meinen Körper.
"Emma, meine Augen sind hier oben.", sage ich scherzhaft, nachdem ich ihrem Blick folge.
"Zu meiner Verteidigung, sie haben mich zuerst angestarrt.", sagt Emma und schaut mir in die Augen.
Ihre Augen. Sie sind so wunderschön, dieser helle, blaue wolkenlosen Himmel bei Tageslicht und dieser dunkle, riesige Ozean bei Nacht. Dazu diese grünen Sprenkel in ihnen. Sie konnten einen einfach nur in den Bann ziehen und sprachlos machen.
Ich ziehe mir also schnell einen Pullover über den schwarzen BH und gebe Emma endlich einen Kuss.
"Verrätst du mir jetzt endlich wohin es geht?", frage ich dann und streiche mir meine, noch feuchten, Haare zurück.
"Hm, nein. Lass dich doch mal überraschen.", sagt Emma grinsend und gibt mir einen Wangenkuss.
"Aber du überrascht mich immer.", quengel ich und öffne die Badezimmertür. Zusammen gehen wir in mein Zimmer, wo Emma sofort meinen Rucksack schultert. Gustav kommt angelaufen stupst mich mit seiner Schnauze an. Sofort kraule ich ihn hinter seinen Ohren. Hechelnd schließt er seine Augen und genießt offensichtlich diese Streicheleinheiten.
"Ich finde es gut wenn ich dich so oft überraschen kann.", sagt Emma und reicht mir meine Schuhe.
"Findest aber auch nur du. Wann sind wir denn wieder hier? Wegen meiner Mutter.", frage ich gespielt genervt.
"Morgen Nachmittag bringe ich dich wieder zurück, wenn du das willst. Sobald du früher zurück willst, sag mir Bescheid und ich fahre dich."
Ich nicke und binde mir die Schleifen an den Schuhen.
Emma grinst triumphierend, während wir mein Zimmer verlassen und ich mich von meiner Mutter verabschiede.
"Viel Spaß euch beiden!", wünscht meine Mutter uns noch, ehe die Wohnungstür hinter uns ins Schloss knallt, aufgrund des, gerade herrschenden, Durchzugs.
Emma geht mit meinem Rucksack vor, ich checke nochmal den Inhalt meiner Jackentaschen. Schlüssel, Handy, etwas Geld. Alles da.
Ich folge Emma die Treppen runter zum Auto und lasse mich auf den Sitz neben sie gleiten. Gustav liegt, wie sonst auch, auf der Rückbank und schaut aus den kleinen Fenstern.
"So, kann es losgehen?", fragt Emma mich und lächelt glücklich.
Ich nicke und schnalle mich an. Meinen Rucksack hatte Emma in den Kofferraum gepackt.
Und damit fuhren wir los. Emma überließ mir die Macht über die Musik, die wir während der zwei stündigen Fahrt hörten. Gustav blieb die ganze Zeit ruhig hinten liegen und Emma hielt immerzu meine Hand.
Bis kurz vor dem Ziel hatte sie mir immer noch nicht gesagt wo wir jetzt schlafen würden und was sie vor hatte.
"Emma, jetzt sag doch mal bitte wo wir sind.", flehe ich sie bereits zum zwanzigsten Mal an.
Emma, immernoch grinsend und ihre Hand mit meiner verflochten, lenkt das Auto nun auf einen abgelegenen Feldweg.
"Wir fahren zu einer Hütte von meinen Eltern. Meine Mutter hat es mir angeboten, da mein Vater wieder da ist und momentan viel Stress da ist.", sagt sie und schaut mich erwartungsvoll an.
Ich bin total verwirrt. Wie konnte ich nicht bemerken, dass ihr Vater wieder da ist?
"Das klingt total entspannend! Ich freue mich wirklich!", sage ich ehrlich und lächel Emma verlegen an.
Es war ein komisches Gefühl, ihr Vater war wieder da und ich hatte nichts bemerkt.

Ocean EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt