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Katy

Die letzten zwei Tage sind wie im Flug vergangen. Ich war bei Kiara, sie war bei mir. Noah hat mich besucht und hat mit mir und Kiara den ganzen Tag Filme angesehen.

Ich glaube, Kiara hat mehr auf Noah geachtet, anstatt auf den Film, aber das ist okay, weil ich genau dasselbe getan habe. Bei Noah, genau wie bei Alec, kann man nicht einfach weg sehen. Es ist, als würden sie einen magisch anziehen.

Es ist, als wären die letzten zwei Tage gar nicht passiert, als wäre alles in Sekundenschnelle passiert.
Das gemeinsame Pizza essen, zusammen lachen und sich Witze erzählen, als würden wir drei uns schon seit Ewigkeiten kennen.

Von Alec habe ich nichts gehört. Ich habe ihn nicht gesprochen und auch nicht gesehen. Ich muss zugeben, dass ich das eine oder andere mal an ihn gedacht habe. Manchmal, wenn ich Noah von der Seite beobachtet habe, habe ich mir vorgestellt, dass Alec es wäre, der hier neben mir sitzt und nicht Noah.

Jedes Mal, wenn ich bemerkt habe, was ich da eigentlich denke, habe ich mich innerlich geschüttelt, weil ich nicht klar bei Verstand sein kann, um mir so etwas zu wünschen.

Die letzten Stunden habe ich mehrfach daran gedacht Noah einfach abzusagen. Der eine Grund ist, dass es mir unangenehm ist seinen Vater kennenzulernen, doch der Größe Grund ist Alec.

Er hat mich darum gebeten, richtig gebeten und ich habe das Gefühl, dass er so etwas nicht häufig tut und doch habe ich seine Bitte ausgeschlagen. Einfach, um ihn zu provozieren. Vielleicht liegt es auch daran, dass er mich gekränkt hat, als er meinte, ich sei ein Kind, dessen Interesse ich nicht wehrt bin. Ich weiß es nicht.

Jetzt ist es sowieso zu spät. Es ist früh am Morgen, Noah und ich sind in fünf Minuten unten verabredet. Selbst wenn ich es mir anders überlegt hätte, wäre es jetzt zu spät um noch abzusagen.

Ich gehe ein letztes Mal die Liste der Dinge durch, die ich wahrscheinlich gebrauchen kann. Es ist fünf Uhr in der Früh und mein Gehirn ist noch nicht funktionsfähig.

Ich nehme mir die Reisetasche zur Hand und laufe die Treppen hinunter. Ich verlasse das Haus und schließe dieses Mal die Tür ab.

Das Auto von Noah ist schon offen, er beugt sich gerade zum Kofferraum und verstaut seine Tasche. Als er aufblickt, schenkt er mir ein breites Lächeln. Er sieht gut aus, was ich von mir nicht behaupten kann.

Ich laufe auf ihn zu, er nimmt mir die Tasche ab und verstaut auch sie. Er nimmt mich kurz in den Arm und dann grinst er noch breiter. ,,Bist du bereit?" Ich nicke. ,,Das bin ich"

Wir wollen gerade in das Auto steigen, als die Tür geöffnet wird und ein wütender Alec heraus tritt. Er knallt die Tür zu und läuft auf seinen Wagen zu.

Ich sehe fragend zu Noah, doch der zuckt die Schultern. Alec bemerkt unseren Blick und sieht uns wütend an. ,,Was glotzt ihr so?"

,,Was machst du hier?", fragt Noah seinen Bruder. ,,Schon vergessen? Wir gehen Daddy besuchen"

,,Du kommst mit?", frage nun ich. Sein Blick schießt zu mir. ,,Hast du ein Problem damit?"

,,Aber natürlich nicht", murmle ich und sehe weg.

,,Gut", zischt er und steigt in seinen Wagen.
Noah seufzt und legt seine Hand auf meinen Rücken, um mir zu signalisieren, dass ich ebenfalls einsteigen soll.

Nach einer Stunde fahrt halte ich es nicht länger aus. ,,Wieso will Alec deinen Vater nicht besuchen?"

Noah sieht für einen Moment zu mir. ,,Die zwei haben sich noch nie gut verstanden und als unsere Mutter krank wurde, gab es nur noch Hass zwischen den beiden.

Which Brother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt