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Katy

Der Herbst macht sich langsam bemerkbar. Vereinzelnde Blätter fallen zu Boden, genau wie Kastanien. Noah und ich sind gerade im Supermarkt und kaufen für heute Abend ein.

Wir sind jetzt seit über einem Monat zusammen. Tag für Tag, lernen wir uns besser kennen und er zeigt mir immer wieder, wie toll er eigentlich ist.

Nachdem Desaster vor mehreren Wochen, als Alec und ich uns geküsst haben, ist nichts mehr zwischen uns gewesen. Wir halten uns voneinander fern, so gut es geht. Wenn ich zu den zweien rüber komme, verlässt er entweder das Haus oder bleibt in seinem Zimmer.

Es kommt nur selten vor, dass wenn wir etwas unternehmen, er dabei ist und wenn er es doch ist, reden wir nicht wirklich miteinander.
Ich komme damit klar, es ist das richtige.

Die Gefühle für Noah entwickeln sich nur langsam, aber sie sind da. Ich liebe es, wenn er mich anlächelt. Ich liebe seine sanfte Stimme und ich liebe es, mit ihm Zeit zu verbringen.

Heute ist einer dieser Tage, an denen wir alle zusammen etwas unternehmen werden. Holden feiert seinen 22 Geburtstag und dafür kaufen wir gerade ein.

Wir trinken bei Noah vor, genau wie wir dort etwas essen werden und danach gehen wir in einen Club und feiern seine Geburt.

Ich weiß immer noch nicht so recht wie ich mit ihm umgehen soll. Er ist nett, er hat mir nie etwas getan und manchmal lacht er mit mir zusammen, doch dann gibt es auch diese Momente, meistens wenn ich mit Noah zusammen bin, in denen er mich anguckt, als würde er mich schütteln wollen.

Noah und ich lassen es langsam angehen.
Wir küssen uns ab und zu, mehr aber nicht.
Ich bin froh, dass er nichts dazu sagt.

In der einen Hand hält er den Einkaufskorb, in der anderen meine Hand. Wir laufen durch die Gänge, bleiben immer wieder stehen, um etwas in den Korb zu packen.

,,Wann kommen die anderen ungefähr?", frage ich ihn. ,,Wie viel Uhr haben wir denn gerade?"
,,17 Uhr" ,,Sie müssten gegen 20 Uhr da sein, um 23 Uhr wollten wir dann aufbrechen"

,,Okay, dann sollten wir uns beeilen, damit wir rechtzeitig fertig sind" ,,Ich kann immer noch nicht begreifen, dass du dich freiwillig angeboten hast zu kochen"

Ich stoße ihn gegen die Schultern. ,,Sowas macht man unter Freunden, Noah"

Er lacht. ,,Die anderen hätten es auch machen können" ,,Mir macht das nichts aus, Ehrlich"
,,Wenn doch, dann sollen sie sich ihr essen selbst kochen" Ich schüttle den kopf. ,,Manchmal bist du echt unmöglich, weißt du das?"

Er sieht grinsend zu mir. ,,Und ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass ich Charmant wäre" Ich strecke ihm die Zunge entgegen. ,,Falsche Wahrnehmung, Noah"

Bei ihm zuhause angekommen, räume ich die Einkäufe aus. Ich fange an das Gemüse klein zu schneiden, das Hähnchen zu würzen und die Kartoffeln zu schälen. Noah stellt sich hinter mich und schlingt die Arme um mich, seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt.

,,Soll ich dir helfen?", flüstert er und mir wird ganz warm. Meine Haut kribbelt und mein Herz rast. Ich sehe zur Seite, damit ich ihm ins Gesicht sehen kann.

Immer wieder bin ich von der Intensität seiner Augen verblüfft, jedes Mal, starre ich sie an und frage mich, wann ich mich an diesen Anblick gewöhnen werde.

Which Brother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt