Katy
Ich liege auf dem großen Himmelbett und starre auf die Decke. Selbst die Decke ist elegant. Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen.
Seufzend fahre ich mir übers Gesicht. Ich habe jetzt ungefähr drei Stunden geschlafen, es ist Mittag und ich bin immer noch müde.
Ich stehe auf und ziehe mir das Kleid über den Kopf. Der große Schrank verfügt über einen noch größeren Spiegel, sodass ich mich ganz sehen kann.
Ich löse meinen Zopf und meine Haare fallen mir in leichten Wellen über die Schultern. Einen Moment betrachte ich mich im Spiegel.
Ich presse mich beinahe an den Spiegel, um mein Gesicht anzustarren. Ich sehe aus wie eine Puppe. Eine mit zu großem Mund und zu großen Augen.
Meine Finger streichen über die Narbe, die unterhalb meines BHs herausguckt. Die Narbe zwischen meinen Brüsten ist nicht erkennbar, nur wenn ich keinen BH trage ist sie deutlich zu sehen und der Stück der Narbe die ich sehe, würde niemand erkennen, der nicht wirklich nah heran treten würde.
Ich ziehe ein Stück meines Slips herunter, um mit den Fingern über die andere Narbe zu streichen.
Für einen Moment schließe ich die Augen, lasse den Schmerz zu. Als es zu viel wird, trete ich vom Spiegel zurück und löse meine Finger von meiner Haut.Ein letzten Blick werfe ich in den Spiegel, bevor ich mich anwende. Ich bücke mich nach einem T Shirt und will es gerade überziehen, als die Tür geöffnet wird. Ich halte mit meiner Bewegung inne und starre auf Alec. Er starrt ebenfalls und ich kann fühlen, wie unglaublich rot ist werde. Rot, wie meine Unterwäsche.
Ich sehe ihn schlucken, seine Pupillen vergrößern sich, seine Augen werden ganz dunkel. Ich lasse das T Shirt sinken, wieso weiß ich nicht.
Alec läuft einen Schritt auf mich zu. Er fährt sich durch Haar und leckt sich über die Lippe. Ich kann nicht anders, als auf meine Unterlippe zu beißen und sein Blick geht sofort dort hin.
,,Kann ich was für dich tun?", stottere ich.
Er läuft noch einen Schritt auf mich zu und mein Herz rast. Meine Hände beginnen zu schwitzen und zu zittern. Mir fällt das T Shirt aus der Hand.Weil es nicht schon peinlich genug ist, gehe ich auf die Knie, um es wieder aufzuheben.
Ich sehe zu ihm auf und er sieht mich mit großen Augen an.Wenn jetzt jemand reinkommen würde, würde es verdammt zweideutig aussehen und das schlimmste ist, dass Alec an genau dasselbe denkt. So wie er mich ansieht, so wie sich seine Lippen leicht öffnen und sein Atem stoßweise kommt.
Ich sollte aufstehen, sofort. Also packe ich das Shirt und springe beinahe auf und so peinlich wie ich bin, stolpere ich. Um den Halt zu bewahren, klammere ich mich an seinem Shirt fest.
Ich bin ihm nahe, zu nahe. Sein Atem streift meinen Mund und mein Herz setzt für einen Moment aus. Er schlingt die Arme um mich und drückt mich an sich. Ich kann sein Herzschlag an meiner Brust spüren und oh Gott, dann kann er auch meines fühlen.
Wie kann es sein, dass wir uns jetzt so oft so nahe waren und doch nichts miteinander zutun haben? Wie kann es sein, dass mein Herz bei ihm Achterbahn fährt und meine Haut verrückt spielt?
Mir ist heiß und kalt abwechselnd. Mein Herz rast und setzt aus. Ich will sterben und doch hier sein. Ich habe Angst zu atmen und doch atme ich so heftig, dass ich glaube, dass das nicht gesund sein kann.
Er sieht mir in die Augen und ich erwidere seinen Blick. Wie konnte ich vorher sagen, dass sein Vater und er dieselben Augen haben, wenn das überhaupt nicht stimmt?
DU LIEST GERADE
Which Brother?
Художественная прозаDie 18- jährige Katy hat nach einem tragischen Unfall ihre gesamte Familie verloren. Seither glaubt sie weder an Glück noch an die Liebe. Sie fühlt sich alleine und einsam,unverstanden und verantwortlich für den Tod ihres Vaters. Für sie ist jeder T...