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Ein lautes Klingeln riss mich aus meinen Träumen. "Man", stöhnte ich auf. Ich ließ meine Hand über den Touchscreen meines Wecker gleiten und das schrille Klingeln verschwand. Gähnend richtete ich mich auf. Schläfrig und mit halbgeschlossenen Augen suchte ich nach meiner Brille, die auf meinem Nachttisch liegen sollte. Als ich sie zu fassen bekam, setzte ich sie auf. Diese Brille war mein Lieblingsmodell, sie war nämlich schlicht und schwarz.
Heute war Freitag, das bedeutete, dass ich, nach der Privatschule für schnöselige Kinder, in die Bücherei fahren konnte.
Auch wenn man mich ansah, so wusste wohl kaum jemand auf der Schule, dass meine Familie zu den untersten Kreisen gehörte. An der Spitze standen die Higtops, was daran lag, dass die Higtop-Familie die höchste Magie Begabung besaß.
Ich erkläre es kurz.


Also, im Laufe der Jahrzehnte entdeckte man bei wenigen Menschen gewisse Begabungen, die durch einen Gendefekt entstanden waren. Keine Ahnung, wie. Der Defekt bewirkte übermenschliche Fähigkeiten, also so etwas wie Magie. Auf jeden Fall hatten sich die Leute mit der Magie natürlich nicht auf die faule Haut gelegt und so kam es, dass sie ihre Gaben zu ihrem Vorteil nutzten, um an viel Geld zu gelangen. Die Reichen waren heutzutage öfter Magie begabt und die mit weniger Geld hatten den Defekt eher sehr selten. Es kam zwar ab und an vor, dass nicht reiche Leute den Defekt hatten, aber im Großen und Ganzen waren eher die Reichen begabt. Da sie genug Geistesgegenwart besessen hatten, um auf ihre Genlinie zu achten. So hatten nämlich Magier Magierinnen heiraten müssen, um die Magie in den hohen Familien aufrecht zu erhalten. Heutzutage war Magie nicht mehr so von Nöten wie früher, den trotz der Magie gab es ja Entdeckungen wie z.b. Elektrizität. Deshalb war es auch nicht mehr ganz so schlimm, wenn sich Magier mit Nicht-Magiern einließen. Okay, so viel dazu.


Wieder zurück zu mir.
Da mir das ganze Familiengehabe zu viel war, hatte ich kurzerhand beschlossen, in eine Apartmentwohnung zu ziehen. Zwar konnte ich meine Eltern nicht davon abhalten, mir immer noch Geld zu schicken, für Unterhalt und Miete und so weiter, aber ich lebte alleine und das war für mich viel wert, denn ich war sehr schüchtern. Ich hasste es, im Mittelpunkt zu stehen und die ständige Aufmerksamkeit bei mir zu Hause gefiel mir gar nicht. Leider musste ich trotzdem in die Schnösel-Schule gehen, da meine Eltern zwar den Umzug, aber nicht den Schulwechsel akzeptiert hatten.

Egal, ich stand vom Bett auf und watschelte mit halboffenen Augen in Richtung Kleiderschrank. Ich zog meine Uniform heraus. Sie war schlicht, der Rock war schwarz mit blauem Saum, die Bluse war weiß und das Jacket ebenfalls schwarz mit etwas blau. Dazu trug ich weiße Strümpfe mit schwarzen Schuhen. Ich war sehr kurvig, darum spannte die Bluse über der Brust und auch an meiner Hüfte war der Rock etwas eng. Leider wurde ich von Jungs wegen meiner Figur öfter angesprochen. Aber normalerweise ließen sie von mir ab, wenn ich kein Wort zu Stande brachte. Jetzt aber schnell. Ich lief ins Bad und flocht mein Haar zu zwei Zöpfen, dann putzte ich meine Zähne und wusch mein Gesicht. Von Schminke ließ ich lieber meine Finger. Schnell schnappte ich mir Autoschlüssel, Haustürschlüssel und meine Tasche, um danach aus der Wohnung zum Auto zu sprinten. Ich war zwar gut in der Zeit, aber normalerweise war ich gerne schon früher da. Ich startete mein Auto und fuhr los.
Zwanzig Minuten später kam ich an und parkte meinen Audi. Ich hastete mit gesenktem Kopf in Richtung Schulgebäude, als ich gegen jemanden stieß.

"Oh, es tut mir leid", hauchte ich und lief weiter.

Elais: (ausgesprochen: Ilaies)
Ich sah dem Mädchen hinterher, das mich angerempelt hatte und rückte meine Brille zurecht. Unhöflich. Ich seufzte und setzte meinen Weg zum Klassenraum fort.

Snow:
Angekommen ließ ich mich auf meinem Platz nieder. Ich stellte meine Tasche ab und zog mein Buch heraus. Lächelnd strich ich über den Einband und begann zu lesen. Zumindest solange, bis die Schulglocke den Unterrichtsbeginn verkündete.

Elais:
Nachdem der Unterricht endete, packte ich meine Schulsachen in meine Tasche. Ich stand von meinem Platz auf und ging zum Parkplatz, wo ich von meiner Limo abgeholt wurde, genau wie mein Bruder. Er verspätete sich mal wieder. Mürrisch sah ich ihn an.

"Du bist zu spät", meinte ich ruppig. Er lachte nur und gab dem Fahrer das Zeichen los zu fahren.

"Ach komm nimm’s mir nicht übel", antwortete er dann doch, als er meinen stechenden Blick bemerkte.

"Du solltest", wechselte er das Thema, "Vater lieber nicht unter die Augen treten!"

Ich räusperte mich. "Was hast du angestellt?"


"Ich? Nichts weiter." Doch sein Gesichtsausdruck verriet ihn. Na ja, im Großen und Ganzen ging es mich nichts an, also beließ ich es dabei. Ohne weitere Worte fuhren wir zu unserer Villa. Vater stürmte wutentbrannt auf mich und meinen Bruder Sebastin zu.

"Sebastin!", rief er," Du hast schon wieder ein Mädchen fallen lassen. Und dann auch noch die Tochter der Golds. Das gibt so einen Stress alles wieder soweit unter den Familien zu klären, damit sie sich nicht an die Gurgel gehen. Junge, du musst mehr Verantwortung übernehmen." Vater wirkte fast schon verzweifelt. Aber wer konnte es ihm verübeln. Mein Bruder war ein hoffnungsloser Playboy.

"Und jetzt zu dir, Elais!", diese Worte nutzte Sebastin um zu verschwinden.

"Ja, Vater?" Ich sah zu ihm auf.

"Du musst mir endlich ein Mädchen bringen. Wusstest du, dass die Anfragen der Frauen aus den hohen Familien sehr groß ist? Such dir doch einfach eine aus, es schadet deinem Ruf als Mann der Higtops, wenn du nicht endlich ein Mädchen bekommst."

Diese Aufforderung schon wieder. In letzter Zeit fing Vater immer wieder damit an. Ich verstand nicht, aus welchen Gründen ich mich schon an eine Frau binden musste, aber Vater begann immer öfter darüber zu reden. Er hatte sogar schon gedroht, seine Kontrollmagie zu verwenden.


Notiz:
Kontrollmagie war eine immer weiter vererbte Magie der Higtops, nach Vater hatte ich sie geerbt.

"Vater",begann ich.

Doch Vater schien der Geduldsfaden gerissen zu sein, denn er erhob seine Stimme und es war eindeutig Magie in ihr. "Du verlässt sofort das Haus und gehst in die Stadt. Fahr mit der Bahn und suche dir dort irgendein Mädchen. Du kannst nicht eher nach Hause, bis du das getan hast. Bring sie auch mit."

Ich spürte, wie sich seine Magie wie eine Schlinge um mich zog und ich langsam das Haus verließ. Vater war zu weit gegangen, armes Mädchen.


Snow:
Endlich, ich war befreit, das Klingeln der Glocke ließ mich aufatmen. Leise packte ich meine Sachen zusammen und huschte durch die Gänge. Dabei achtete ich darauf, niemanden umzurennen, wie es mir zuvor beim Ankommen passiert war. Geschafft! Ich schlüpfte in mein Auto und fuhr los.

Als ich endlich Zuhause angekommen war, legte ich meine Schultasche ab und ging dann zum Kühlschrank. Oh, ich musste wohl bald wieder einkaufen gehen. Ich stöberte in den Schubladen, doch ich fand nichts, auf das ich gerade Lust hatte. Meine Augen fielen auf die Obstschale und ich schnappte mir einen Apfel. Während ich den Apfel aß, begann ich, meine Tasche mit meinem Handy, dem Geldbeutel, dem Schlüssel und meinem Bibliotheksausweis zu packen. Als ich fertig war, schmiss ich das Kerngehäuse in den Müll.

Ein kurzer Blick nach draußen zeigte mir, dass ich eine Jacke anziehen musste, denn es hatte begonnen zu schneien. Oh, ehe ich es vergaß, ich lief in mein Zimmer und zog mir Pullover und Jeans, sowie Sneakers, an. Wieder im Flur angekommen, schlüpfte ich in die Jacke, stülpte mir auch Handschuhe und Schal über und griff mir die Tasche und mein Abo, mit dem ich Bahn fahren konnte. Ich schloss die Tür ab. Die Kälte, die mich einhüllte, war sehr angenehm. Lächelnd schlenderte ich über die Straße, die langsam von einer weißen Schicht überzogen wurde.

Als erstens, danke fürs Lesen. Ich möchte aber anmerken, dass ich nicht immer schnell eine neue Story schreiben kann, aber ich hoffe, das stört nicht. Viel Spaß beim Verfolgen der Geschichte. ♥️

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt