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Während ich weiter überlegte, wurden meine Augen schwer und ich schlief ein.

Die restliche Zeit verlief recht ereignislos, da Elais und ich eine Art stillen Pakt geschlossen hatten. Der lautete: Ich hielt mich von ihm fern und er hielt sich von mir fern. Ich hatte mich sogar schon etwas an ihn gewöhnt, aber trotzdem waren wir nicht mehr als nur Fremde. Auch wenn die Gala am morgigen Abend statt fand.
So wusste ich noch nicht so recht, was ich tun sollte. Er war mir suspekt. Es war fast so, als würde ich mit einem Eisblock zusammen wohnen, da er nie wirklich Gefühle zeigte. Das war manchmal echt gruselig. Zum Beispiel, als er das eine Mal meine Brüste, wenn auch unfreiwillig, begrabscht hatte, war er noch nicht mal rot geworden.
Auch wenn es so leichter war, mit ihm zusammen zu wohnen, so war es trotzdem fast schon langweilig mit ihm. Obwohl er so plötzlich und ohne irgendeinen Vorwand in mein Leben gekommen war, mit dem Befehl seine Freundin zu werden. Doch seither hatte er kaum mit mir geredet. Was mich zwar erleichterte, aber auch enttäuschte. Es erleichterte mich, da ich es nicht mochte, mit Fremden zu reden. Und es enttäuschte mich, da ich mir fast noch unscheinbarer als sonst vorkam, obwohl ich mir insgeheim etwas mehr Spannung durch ihn in meinem Leben erhofft hatte. Er würde wohl immer so abweisend zu mir sein.
Oh, wie sehr ich mich doch irrte.

Der Tag der Gala:

Mein Wecker klimperte fröhlich vor sich hin und ich lief innerlich Amok. Wieso musste dieses Ding unbedingt am Wochenende grundlos anspringen?!
Murrend zog ich mein Kissen über meinen Kopf, doch das stellte meinen Wecker nicht aus. Ich kniff meine Augen zusammen, bis ich letztendlich einhändig den Ausknopf drückte. Da ich wach war, konnte ich nicht mehr einschlafen. Wie sehr ich meinen Wecker manchmal doch hasste.
Also gut, was könnte ich jetzt machen. Ich sah mich verschlafen um, nur hatte ich meine Brille nicht auf und so bildeten sich kleine Eiszapfen an meiner Decke. Schnell griff ich nach ihr. Meine Brille war nämlich ein Sondermodell.
Immer wenn ich etwas ohne sie ansah, bildeten sich kleine Schneekristalle an dieser Stelle. Für Menschen war es zwar ungefährlich, da ihnen nur kalt wurde, aber meinen Möbeln tat dies nicht gut, das ständige Einfrieren und Auftauen sorgte für Schimmel. Daher hatte ich eine Brille, die diese Eigenschaft durch ein spezielles Glas unterdrückte. Kontaktlinsen hatte ich auch, aber ich mochte es nicht, sie zu tragen. Na ja, manchmal musste ich sie tragen, wenn ich auf ein Fest meiner Familie ging. Mutter mochte es, wenn ich die Brille nicht trug.
"Kind, du hast doch wundervolle Augen", um sie mal zu zitieren. Wenn ich ehrlich war, fand ich meine Augen langweilig. Sie waren grau, wie ein düsterer, wolkenverhangener Himmel.

Ein Update, yayy. Tja, mögt ihr meine Story? Kommentare sind erwünscht. Bye, bis zum nächsten Mal.❤

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt