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Na toll, noch sechs Stunden.
Ich hörte ein Räuspern. Elais äußerte sich. Erschrocken wich ich zurück.
Seine Stimme war heiser, als er sich zu Wort meldete. "Könnten wir was essen? Ich musste mich fast zwei Stunden gedulden."
Moment, hieß das, er hatte so lang wach gelegen? Weiter schlussfolgerte ich, dass er sehr wohl mitbekommen hatte, wie ich seine Brust als Kissen missbraucht hatte. Das Blut stieg mir in den Kopf. Wieso passierten mir immer so peinliche Dinge? Sofort sprang ich auf. Ich drehte mich von ihm weg.
"Gut, dann essen wir was." Meine Stimme überschlug sich fast, während ich aufgeregt in Richtung Tür lief.
Nur leider wurde ich binnen weniger Sekunden zurück gezogen. Ich saß jetzt auf ihm. Dieser verdammte Spellcast!
Notiz:
Spellcasts sind Sprüche, die Magie verstärken oder verändern. Mann kann sie auch vorbereiten, da für manche bestimmte Gegenstände benötigt werden.
"Könntest du bitte aufstehen?", meldete Elais sich zu Wort.
Ups, ich saß noch immer auf ihm. Schnell stand ich auf.
"Tut mir leid", murmelte ich.
Er schüttelte den Kopf. "Du bist wirklich tollpatschig."
Ich wurde wieder rot. Wieso passierten so peinliche Dinge immer nur, wenn er in der Nähe war?
Während ich darüber nachdachte, starrte ich ihn an. Sein Haar war zerstrubbelt. Seine Augen wirkten hellwach und dazu kam, dass sein Shirt etwas hochgerutscht war. Hatte er schon immer Bachmuskeln besessen? Er zog eine Braue hoch. Was machte er mit mir?
Früher hatte ich mich nicht mal annähernd getraut, ihn auch nur von der Seite anzusehen. Na ja, das musste ich später alleine nochmal überdenken. Gerade als ich das dachte, klingelte mein Handy. Ich starrte auf das Display. Mein Bruder, Jean.
Er war seit einem Jahr im Ausland gewesen. Was wollte er? Seufzend schnappte ich mir mein Handy, während Elais mich nun seinerseits anstarrte. Nervös ging ich ran.
"Hey, Jean, was ist?", meldete ich mich zu Wort.
Ein Lachen kam von der anderen Seite. "Hey, Schwesterherz. Wie geht es dir so in deinem Einsiedlerleben?"
"Alles beim Alten", meinte ich, auch wenn es nicht ganz stimmte.
"Mach mal deine Tür auf", meinte er dann.
"Wieso das jetzt?"
"Mach einfach."
Schon wollte ich zur Tür stiefeln, als mir Elais wieder einfiel. Ich bedeutete ihm mir zu folgen und er tat es.
Einen kurzen Moment später stand ich vor der Tür. "Und jetzt?"
"Mach auf!", hörte ich seine Stimme von draußen.
Ich riss die Tür förmlich auf und fiel meinem Bruder um den Hals. Überrascht stolperte er etwas zurück, bis er mich schließlich lachend in den Arm nahm. Nach der Umarmung ließ er mich los und zeigte auf ein Mädchen, das neben ihm stand.
"Darf ich dir meine Verlobte vorstellen?" Er lächelte mich jetzt fast schon schüchtern an.
"Verlobte!? Wann? Und vor allem wie?" Ich starrte nun das Mädchen an.
Sie war wirklich süß. Leichte blonde Ringellocken rahmten ihr milchkaffeefarbendes Gesicht ein. Sie hatte strahlend grüne Augen und war einen halben Kopf größer als ich. Sie steckte in einem knallpinken Kleid, dazu kamen rosane Strümpfe, sowie weiße Boots und eine weiße Jacke.
Sie streckte mir nun ihrerseits ihre Hand entgegen. "Hi, mein Name ist Tatjana."
"Schön dich kennenzulernen. Ich bin Snow."
"Und wer ist das?" Sie zeigte auf Elais, der kalt wie immer auf das ganze Geschehen schaute.
"Das ist mein Fr...Freund", quetschte ich hervor.
Ich merkte, wie mein Bruder ihn nun etwas genauer musterte. Elais sah seinerseits zurück.
"Ach, dein Freund…", meinte Jean.
"Ja", erwiderte ich.
"Interessant", murmelte er.
"Wollte ihr nicht reinkommen?", versuchte ich das Thema zu wechseln.
"Ja, klar." Mein Bruder lächelte wieder, nur wirkte er etwas angespannter als zuvor.

Ich glaube, damit habe ich ganz schön viele neue Charaktere vorgestellt. Mal sehen, wie es weitergeht. Bis zum nächsten Mal.😉

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt