Ich stolperte und...fiel. Ich riss Elais mit.
Etwas lag auf meiner Brust, was war das? Irgendetwas berührte mich dort.

Elais:
Ich spürte etwas weiches, warmes in meiner Hand und starrte hoch zu Snow. Ich hatte vor Überraschung meinen Arm hochgerissen und meine Hand lag jetzt auf ihrem Busen.


Snow:
"Wa...Wa...Was machst du da?" Ich wurde knallrot.

Er hatte noch immer meinen Busen in der Hand. Er schien dies jedoch auch zu merken und nahm seine Hand runter. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Perplex starrte ich ihm weiter in die Augen. Wir starrten uns gegenseitig an.

"Geh runter von mir!", meinte Elais.

Wortlos tat ich wie befohlen, vom Geschehenen noch zu überwältigt. Als ich von ihm aufgestanden war, seufzte er.

"Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so... unschicklich berühren."

"Unschicklich?", fragte ich, ein anderes Thema zum Ablenken fiel mir nicht ein.

"Unschicklich. Gleichbedeutend mit ‘nicht schicklich’ und daher unangenehm auffallend."

Jetzt war ich nur noch verwirrter. Meine Güte, er könnte ja auch mal ganz normal reden, wenn er überhaupt mal den Mund aufmacht.

"Das sagt die Richtige."

Hatte ich etwa laut gedacht? Ich lief wieder rot an. Wie peinlich. Er sah mich an und seufzte dann.

"Ich möchte trotzdem noch sehen, wie du tanzt."

Ich nickte mit noch hochrotem Kopf. Langsam lief ich einige Schrittfolgen nach, die ich als Kind lernen musste. "Damit du dich bloß nicht blamierst, Kind.", fuhren mir die Worte meiner Mom durch den Kopf.

Elais begutachtete meine Schrittfolge und meinte dann: "Das sieht ganz gut aus, kannst du auch mit Partner tanzen?"

"Ja, kann ich!"

"Dann zeig mal."

Er zog mich in seine Arme und platzierte meine Hände auf seinen Schultern. Mein Herz schlug wegen der plötzliche Nähe schneller.

"Los!", ich sah zu Elais hoch. Er war fast einen ganzen Kopf größer als ich, na ja, das war eigentlich auch kein Wunder, ich war gerade mal 1,58m groß. Ich fragte mich, welchen Tanz ich tanzen sollte. Am besten etwas leichtes. Gemeinsam bewegten wir uns im Takt einer nicht existierenden Musik.

"Gut", hörte ich Elais nach unserem Tanz sagen. "Du kannst einigermaßen gut tanzen."

War das gerade ein Kompliment? Ich war mir nicht sicher.

"Danke?", fragte ich. Er nickte nur und ging in sein Zimmer.

Mein Herz schlug schnell, als ich realisierte, was gerade passiert war. Ein Fremder hatte mich begrapscht und dann hatte er mit mir getanzt. Denn das war Elais: ein Fremder.

Oh man, oh man, oh man, oh man. Wieso geriet mein Leben gerade so aus den Fugen? Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Ich war auf eine Gala eingeladen, die in zwei Wochen stattfand. Nochmal zusammengefasst war mein Leben momentan ein Desaster. Mein Kopf begann zu dröhnen, nicht das auch noch. Meine Magie schaltete sich mit einer solchen Brutalität ein, dass ich auf das Sofa sackte. Eis fuhr mir durch die Adern. Ich fühlte die Kälte so stark in mir aufwallen, dass ich fast aufschrie. Dann war es vorbei. Kleine Eiszapfen bildeten sich unter meinen Händen. Meine Magie war die Schnee- oder auch Eismagie. Das Problem war nur, dass ich sie nicht oft verwendete und sie sich deshalb in solchen Anfällen entlud. Ich wusste normalerweise, wann ich Magie ablassen musste, aber in Stresssituationen oder wenn ich es, wie hier, einfach verdrängt hatte, Magie zu entladen, überkam es mich einfach. Na toll, der Raum war von einer glitzernden, hauchzarten Schneeschicht bedeckt. Ich hob meine Hand und zog jede einzelne Schneeflocke vom Mobiliar. Ich lief zum Fenster und öffnete es mit der anderen Hand. Als ich fertig war, schmiss ich den Schnee in einer fliegenden Reihe aus dem Fenster.

Diesmal ein kürzeres Kapitel, ich hoffe, das geht klar. Bis zum nächsten Mal.😁

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt