Gerade als ich das Schulgelände verlassen wollte, wurde ich von einem Jungen aufgehalten, es war kein anderer als Elais’ Bruder.

Er lächelte mich verschmitzt an und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Deshalb tat ich einfach gar nichts. So konnte ich nichts falsch machen, oder? Elais Bruder lächelte wartend, hatte er mir gerade eine Frage gestellt?

"Bitte was?" Verwirrt musterte ich ihn und meine Wangen wurden heiß.

"Ich habe gefragt, wie es mit meinem Bruder so läuft?!"

"Äh.. es.. ähm, ist okay, glaube ich?" Wow, ich hatte es geschafft einen Satz zu bilden, obwohl mir gerade ein Kerl gegenüberstand, um den ich normalerweise einen großen Bogen machte, nur leider brannte mein Gesicht, ich war sicher so rot wie eine Tomate.

"Ach, ich bin übrigens Sebastin. Bei uns hattest du ja einen eher kürzeren Aufenthalt und soweit ich weiß, haben wir uns noch nicht vorgestellt", meinte er.

"Ich bin Snow", flüsterte ich kaum merklich, doch er schien mich verstanden zu haben. Gerade wollte er weiter reden, als er von seinem Handy unterbrochen wurde, welches laut zu klingeln begann.

Missmutig nahm er den Anruf an und ich nutzte die Gelegenheit, um mich von ihm zu entfernen. Schnell lief ich zu meinem Audi. Glücklicherweise schien er mein Verschwinden noch nicht bemerkt zu haben.

Eine Stunde später saß ich frisch geduscht in BH und Unterhose auf meinem Bett. Manchmal war ich einfach zu faul, um mich anzuziehen. Deshalb schlüpfte ich oftmals nach einer Dusche nur in meine Unterwäsche und zog mich dann erst nach einer halben bis ganzen Stunde um. Manchmal pflanzte ich mich auch gerne so auf meine Couch und futterte Eis. Nur, dass ich dann im Wohnzimmer auch einen Bademantel trug. Nach dem ich eine Weile in Unterwäsche auf meinem Bett gelegen hatte, schlüpfte ich schlussendlich in einen flauschigen blauen Jumpsuit. Allgemein liebte ich Jumpsuits, da sie sehr bequem waren, daher hatte ich auch einen Vorrat von ihnen in meinem Kleiderschrank.

Mein Magen grummelte, ich hatte seit heute morgen nichts gegessen und es war schon halb elf. Entschlossen ging ich in die Küche und tauchte nach kurzer Zeit mit einem Sandwich aus den Tiefen meines Kühlschranks wieder auf. Genüsslich biss ich von dem belegten Brot ab. Es war knusprig und weich, der Salat passte perfekt zur leichten Süße des Weißbrots. Zufrieden ließ ich mich mit dem Sandwich auf mein Sofa fallen. Währenddessen zappte ich mit meiner Fernbedienung durch die Kanäle. An einem Sender über Tierdokus blieb ich hängen, sie zeigten gerade alles über Haustiere, die man oft in einem Mehrfamilienhaushalt fand. Nach einer Weile schaltete ich das Gerät ab. Elais war noch immer nicht da. Ob das normal war?

Wahrscheinlich schon. Ich kannte ihn ja noch nicht so lange, da konnte es sicher so sein, dass er noch etwas nach der Schule machte. Vielleicht ein Club oder dergleichen. Genau in diesem Moment klopfte es. Ich öffnete und wer stand dort? Kein anderer als Elais.

"Wo warst du?"

Er seufzte. "Mein Bruder hat mich nicht mitgenommen und so musste ich die Bahn nehmen."

Ach so, deshalb war er zu spät. Die Bahn hatte nämlich oft Verspätung und der Weg von der Bahnstation zu mir war auch nicht gerade kurz. Ich nickte etwas verspätet, als mir sein wartender Blick auffiel und ließ ihn eintreten.

"Hast Du Hunger?" Wo kam denn jetzt diese Frage her.

"Nein danke, ich hab auf dem Weg hier her schon gegessen", meinte er.

Ich nickte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er bis jetzt noch nichts bei mir gegessen hatte. Ob er sich nicht traute? Wohl eher nicht, er schien sehr selbstbewusst. Und auch sonst war er wahrscheinlich nicht zimperlich, wenn es um etwas ging was er wollte. Trotzdem wurde ich einfach nicht schlau aus ihm.

Da ich nichts besseres zu tun hatte, ging ich in mein Zimmer. Angekommen ließ ich mich auf den Schreibtischstuhl fallen und begann meine Hausaufgaben zu machen. Nach einer Weile lehnte ich mich zurück, streckte meine Arme und Beine. Ich war fix und fertig, Mathe hatte mein Hirn mal wieder in Brei verwandelt.

Oh, große Götter der Mathematik, warum war Mathe nur so schwer? Wahrscheinlich wäre eine Pause wohl das beste. Ich stand auf. Ob es noch Saft im Kühlschrank gab? Tatsächlich, als ich den Kühlschrank öffnete, entdeckte ich eine Flasche Mango-Maracuja-Saft. Ich schüttelte sie gründlich und schenkte mir dann ein Glas davon ein. Die Süße des Safts prickelte auf meiner Zunge und eine leichte Säure mischte sich in den Geschmack. Ich leckte mir den klebrigen Saft von den Lippen, lecker. Mit neuer Kraft und einem weiteren Glas begab ich mich zurück in mein Zimmer.

Als ich mich wieder gesetzt hatte, wurde mein Hirn wieder augenblicklich zu Brei verarbeitet. Trotzdem schaffte ich es irgendwie, meine Hausaufgaben zu beenden. Nur leider wurde es jetzt schon dunkel.
Als ich mich bettfertig hinlegte begann ich über die Gala nachzudenken. Ich hatte schon einiges über diese Veranstaltung gehört. Die Gala fand alle drei Jahre statt. Das Besondere an ihr war, dass die Leute an diesem Abend unter freiem Himmel tanzten, weshalb die Gala früher als Sternentanzball bezeichnet wurde. Einige behaupteten sogar, dass alle hundert Jahre zwei Seelen bei diesem Ball verbunden wurden. Das war aber nur ein Märchen, welches dazu gedichtet wurde, um die Gala noch beliebter zu machen. Was ich wohl anziehen sollte. Genau, ich könnte mein himmelblaues Seidenkleid tragen, welches ich von Vater und Mutter zum Geburtstag bekommen hatte. Während ich weiter überlegte, wurden meine Augen schwer und ich schlief ein.

Hi und wie geht’s? Hoffentlich gefällt es euch bis hier. Viel Spaß noch beim weiterlesen. Ich hoffe die Geschichte gefällt euch. ❤

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt