Er schien zu wissen, was ich fragen wollte und antwortete mir, ohne dass ich etwas sagen musste.


"Du kommst mit zu mir, Vater wollte, dass ich das Mädchen, welches ich mir ausgesucht habe, mitbringe."

Ich sah ihn entgeistert an, doch er beachtete mich nicht weiter. Wieso war er nur so abweisend, er hatte mich doch entführt und seine Magie bei mir angewandt. Doch ehe ich es schaffte, meinen Mund zu öffnen, hielt der Wagen auch schon. Der Fahrer stieg aus und öffnete meinem Entführer die Wagentür. Verwirrt starte ich nach draußen, nicht wissend, ob ich jetzt sitzen bleiben sollte oder ob auch ich aussteigen musste. Doch diese Frage wurde mir abgenommen.

"Komm jetzt!", rief der Junge.

Zögerlich stieg ich aus dem Wagen. Dabei schnappte ich mir noch schnell meine Tasche. Als ich endlich ausgestiegen war, bedeutete er mir, ihm zu folgen. Mit langen Schritten eilte er voraus und ich hatte Mühe ihm zu folgen. Wir liefen auf den Eingang eines Herrenhauses zu. Es war wirklich riesig. Kurz blieb er stehen und wartete, bis die Tür sich öffnete, doch dann ging es weiter, wir eilten durch den Flur, bis er dann vor einem Raum hielt. Er war groß und eine Art Büro. Rechts und links an den Wänden standen Regale, die mit Ordnern und Büchern befüllt waren. In der Mitte des Raumes stand ein Schreibtisch, vor ihm stand ein Stuhl und auf diesem saß ein Mann, der erst den Jungen und dann mich ausgehend betrachtete. Ich sah ihn kurz an, er hatte schwarzes Haar, welches an einigen Stellen schon grau wurde, seine Augen waren braun und seine Lippen waren nachdenklich verzogen. Er ähnelte dem Jungen neben mir sehr.

"Aha", der Mann öffnete den Mund. "Das ist sie also." Er lächelte. "Na dann, junges Fräulein",wandte er sich an mich. "Wie ist dein Name?"

Ich sah ihn verwirrt an, stotterte dann aber: "Snow... Ich heiße Snow."

Der Mann musterte mich noch genauer als zuvor. Er sah wieder zum Jungen. "Mein Sohn, ich habe mich entschieden, sie wird zu uns ziehen."

Ich sah den Mann verwirrt an und widersprach dann. "A...aaber i...ich kenn...ne Sie doch gar nicht, i...ich will ni...icht bei fremden Leuten wohnen."

Der Mann verengte kurz seine Augen. "Gut, dann wohnt mein Sohn halt bei dir!", meinte er dann.

„Ab…",wollte ich erwidern. Doch der Mann sah mich so böse an, dass ich kein Wort mehr über die Lippen brachte.

"Dann ist es entschieden", meinte er und fuhr fort. "Elais, pack deine Sachen, solange unterhalte ich mich noch etwas mit Snow."

Der Junge, oder Elais, wie ich gerade erfahren hatte, nickte und verließ den Raum. Was war hier nur los.

"Liebe Snow", sein Blick richtete sich wieder auf mich. "Da du jetzt mit meinem Sohn zusammen bist, würde ich mir wünschen, dass du es schaffst, ihn etwas aufzuweichen. Weißt du, Elais ist sehr kalt und daher dachte ich, ein Mädchen würde ihm gut tun. Falls es dir Unannehmlichkeiten bereiten sollte, mit ihm zusammen zu sein, kann ich dich auch gerne entschädigen."

Er lächelte wieder und das Gespräch schien beendet. Was für ein seltsamer Mann, er bezeichnete seinen eigenen Sohn als kalt. Ich schwieg die restliche Zeit, bis Elais den Raum betrat.

"Den Rest schicke ich dir hinterher", meinte der Mann. "Ach, übrigens Snow, nenn mich doch bitte Luckas."

Ich nickte stumm.

"Gut ihr seid entlassen." Luckas winkte mit der Hand.

Gemeinsam verließen Elais und ich den Raum.

"Nenn mir deine Adresse", befahl mir Elais. Stotternd nannte ich sie ihm, ehe mir einfiel, dass ich gerade einem Wildfremden gesagt hatte, wo ich wohnte. Ich war so dumm. Er tippte etwas in sein Handy ein und lief dann wieder den selben Weg zurück, den wir gekommen waren, als uns ein anderer Junge oder eher ein junger Mann aufhielt.

"Oh, das ist also das arme Opfer deiner Magie."

Er lachte und starrte mich dann unverhohlen an.

"Hm, hm, sie ist gut gebaut", er starrte mir direkt auf den Busen und ich verdeckte ihn errötend.

"Leih sie mir doch bei Gelegenheit."

War ich ein Gegenstand, über den man verhandeln konnte? Doch leider war meine Stimme es nicht gewohnt, vor Leuten zu reden, es sei denn, sie sprachen mich direkt an. Und so stand ich stumm da und deckte weiterhin meine Brust ab.

„Du bist langweilig", murrte der Junge. "Man, die meisten knallen mir eine, aber du sagst ja gar nichts. Ach, ich bin übrigens Elais’ Bruder."

Ich sah ihn verwirrt an. Doch Elais lief einfach weiter und das Gespräch war beendet, da ich ihm hinterher hechtete.

Neuer Teil, neues Glück, wie findet ihr die Story bis jetzt? Verbesserungsvorschläge? Feedback würde mich freuen. Bis zum nächsten Mal.❤

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt