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Sie waren grau, wie ein düsterer, wolkenverhangener Himmel.
Aber meine Mutter liebte meine Augen, ihre hatten die selbe Farbe.

Noch müde starrte ich an die Decke. Als ich genug gestarrt hatte, zog ich mein Handy vom Nachttisch. Ich sah entgeistert auf die Uhr. 5:15 Uhr! Was hatte ich mir mit dieser Uhrzeit gedacht?! Da fiel es mir ein, ich hatte mal um die Zeit aufstehen müssen wegen eines Ausflugs der Schule. Man, dabei war doch schon morgen wieder Schule und heute hätte ich eigentlich ausschlafen können. Mist! Ich legte das Handy beiseite und wälzte mich von der einen auf die andere Bettseite. Doch der Schlaf hatte mich verlassen.

Geschlagen stand ich auf und schlurfte in die Küche. Tee würde mir helfen weiterzuschlafen. Hoffentlich. Als ich mit vollem Teebauch wieder im Bett lag, legte sich glücklicherweise der Schlaf über mich.

Diesmal riss mich eine ruppige Stimme aus dem Schlaf. "Hey steh auf wir müssen reden."

Grummelnd drehte ich mich auf die Seite.

"Noch fünf Minuten..", nuschelte ich.

"Von wegen fünf Minuten, es ist 12:54 Uhr!"

Ich rümpfte die Nase und murrte. "Na und, es ist Wochenende, da kann ich schlafen solange ich will."

Wieder kommentiere die Stimme. "Wir müssen in ungefähr sechs Stunden bei mir zuhause aufkreuzen und in der Zeit sollten wir nochmal die Tanzschritte durchgehen. Außerdem wäre es ratenswert, wenn du mir deine Kleiderwahl zeigst."

Ich kniff meine Augen zusammen und gab mich geschlagen. Letztendlich konnte Elais ein echter Kontrollfreak sein, wie ich in den letzten Tagen am eigenen Leib erfahren hatte. Immer noch nicht ganz wach setzte ich meine Brille auf, bevor ich meine Augen öffnete.

"Also, was willst du?", nuschelte ich.

Er sah mich an und seine blauen Augen blitzten. "Was möchtest du anziehen?“

Ich nickte mit meinem Kopf in Richtung meines Tisches, dort lagen zwei Abendkleider. Eines war aus weißer Seide mit leicht silberner Spitze, die wie Schneeflocken aussah, und leichten Rüschen an den Ärmeln. Es reiche mir bis zum Knie.
Das zweite war bodenlang und hatte einige Bänder, die man am Rücken und am Dekolleté verschnüren konnten. Es war nachtschwarz und hatte ebenfalls kleinere Verzierungen am Saum und an der Taille. Mein himmelblaues Kleid passte leider nicht mehr.

"Nimm das Weiße", meinte Elais. "Hast du eigentlich Kontaktlinsen?", kam gleich die nächste Frage.

"Ja, schon."

"Die solltest du auch nutzen. Gut, das wäre dann schon alles. Ach so, und sei um zwanzig vor sechs fertig!"

Elais verließ mein Zimmer. Kurz und knapp wie immer sagte er oft nur das, was wichtig war. Ich ließ mich in meine Kissen fallen. Wieso war er nur so kalt? Wenigstens hatte er nicht mehr daran gedacht die Tanzschritte nochmal mit mir durchzugehen.

Nach knapp einer Stunde verließ ich endgültig mein Bett. Welch ein Schmerz. Danach befand ich es für gut, zu duschen. Die angenehme Wärme des Wassers wusch auch die letzten Reste meiner Müdigkeit weg.

Notiz:
Ich dusche immer sehr heiß, damit meine Augen nicht alles zufrieren.
Mit einem Handtuch schlich ich letztendlich in mein Zimmer. Da noch immer Zeit war, begann ich mein Haar ordentlich zu flechten, sodass es, wenn es trocken war, in leichten Wellen über meine Schultern fallen würde. Mit geflochtenem Haar und immer noch nur mit einem Handtuch bekleidet suchte ich mir Unterwäsche und einen blauen Jumpsuit aus meinem Kleiderschrank heraus. Fertig umgezogen beschloss ich, mein Buch weiter zu lesen und etwas zu essen.

Einige Stunden später:

Elais:
In knapp 30 Minuten mussten wir los, ob Snow fertig war? Ich ging ins Wohnzimmer und Snow saß, mit einem Buch in der Hand, in einem blauen Jumpsuit auf dem Sofa.
"Snow! Wir müssen in 30 Minuten gehen!"

Snow:
Verdutzt sah ich zu Elais auf, bevor ich verstand, was das Gesagte bedeutete.
"Oh, Mist!"
Ich sprang auf und rannte fast in mein Zimmer. Dort versuchte ich, mit der einen Hand mein Kleid und mit der anderen meine Strumpfhose anzuziehen. Nach fast fünfzehn Minuten hatte ich mich in das Kleid gezwängt. Jetzt noch Kontaktlinsen, Haare und Schuhe. Erst setzte ich die Kontaktlinsen ein, dann schlüpfte ich in meine weißen Lackschuhe und zu guter Letzt entflocht ich mein Haar und setzte einen weißen Haarreif auf. Fertig! Meine Tasche hatte ich voraussichtlich schon gepackt. Es war eine ebenfalls weiße, kleine Handtasche, sehr passend zum Outfit.

Wow, Snow ist ganz schön verpeilt, nicht wahr? Wie es wohl weitergeht? Lest weiter und findet es heraus, bis zum nächsten Mal.❤

Under Control (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt