PoV. Rob
Er schaute mir unschuldig und zugleich verlangend in die Augen. Allein bei diesem Anblick musste ich ihm schnell erzählen, was passiert ist.
„Ich konnte selbst nicht so realisieren, was gestern passierte. Es war einfach komisch." stellte ich fest, als ich über die Konversation von gestern nachgedacht habe. „Inwiefern?" fragte er mich verwundert und verschränkte seine Hand mit meiner.
Ich erzählte los: „Du solltest wissen... ich habe einen sehr strengen Vater. Manche Leuten denken, dass ich abgehoben sei, da ich sehr oft andere ablehne. Ich sage ihnen, dass ich keine Zeit für sie habe. Dafür kann ich doch nichts... Mein Vater erlaubt mir nur sich mit Toni, Dima und Falco zu treffen, da er alle drei mag. Ansonsten dürfen nur Leute wegen Gruppenarbeit zu mir. Er verbietet es mir sich mit anderen zu treffen Si."
„Was? Oh sorry Rob.. das wusste ich nicht. Und was ist mit mir?" nuschelte ich und wir kamen am Eingangstor der Schule an. Dabei drehte ich mich zu ihn, sodass unsere Gesichter sich vom Winkel her trafen.
„Unsere Gruppenarbeit, aber jetzt zum Thema: mein Vater erlaubt mir nur dich zu uns einzuladen, wenn wir einen gewissen Abstand halten. Er ist so komisch." erzählte ich weiter, bis Simon mich unterbrach.„Komm schon! Rede Klartext. Was hat dein Vater getan?" fragte er erneut, wobei er etwas angespannt und ungeduldig wirkte. Ich sollte hier nicht um den heißen Brei reden.
„Mein Vater hat völlig gelassen reagiert. Er hat mir nur gesagt, dass ich es einfach nie wieder machen soll." antwortete ich und wir betraten das Schulgelände, wo wir erstmal der Eyecatcher im Schulhof waren, da alle Blicke an unsere verschränkten Hände gerichtet waren, jedoch war es mir egal.
„Das ist doch gut oder nicht?" wollte er wissen und wir näherten uns einer Bank, wo wir uns dann hinsetzten. Ich lehnte mich mit meinen Kopf an seiner Schulter und packte mit meiner Hand an seinem Oberschenkel. Ich schloss meine Augen und flüsterte: „Ich bin mir nicht sicher. Mit ihm stimmt irgendwas nicht. Aber lass uns das Thema wechseln, Si."
Es herrschte Stille. Während ich weiter an Simon angelehnt war, merkte ich durch seine hektischen Bewegungen, dass er sich überall umgeschaut hat, als würde er Angst haben.
„Was ist los Si?" fragte ich verwundert und besorgt zugleich. Ich setzte mich aufrecht und dreht mich zu ihn. Er tat nichts anderes als mit seinen Schultern zu zucken.
„Si, was bedrückt dich?"
„Sie schauen alle zu uns." rief er total verängstigt. Dabei lachte ich leicht und umarmte ihn von der Seite.„Si, es ist normal beobachtet zu werden. Uns allen ist es bewusst, dass wir alle in einer Gesellschaft leben, wo der Begriff ‚Toleranz' eine wichtigere Bedeutung hat, aber es wird immer Menschen geben, die mit unserer Entscheidung nicht zufrieden sind."
Wie mein Vater.
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ᴠᴇʀʙᴏᴛᴇɴᴇ ʟɪᴇʙᴇ | ᴛᴇᴀᴍ ʙʀɪʟʟ
FanfictionEs ist unglaublich, dass allein eine falsche Handlung das Leben von Simon verändern kann. Er zog nach Köln und da kam er in eine neue Klasse und lernte Rob kennen, der ihn allerdings keine Beachtung schenkte. Als sie wegen einem Lehrer ein gemeinsam...