Ich hatte eine weiter Runde geschlafen und als ich aufgewacht war, waren alle Infusionen leer, genauso wie mein Zimmer.
Es war dunkel und ruhig und es dauerte keine 10 Minuten, da langweilte ich mich schon zu Tode. Doch da ging rettend die
Tür auf und Melton kam rein. Sie versicherte sich das ich wach war, dann meine sie: "Ich wollte nur die Infusionen abstöpseln!"
Ich schenkte ihr nur ein verschlafenes lächeln, als sie an meinem
Arm rum fummelte.Sie wollte gerade gehen,da fragte ich sie:"Kann ich mir die
Beine vertreten gehen?" Ich hatte keine große Lust weiter, dumm in meinem Bett rum zu liegen. Gerade auch, da ich mich relativ stark und ausgeschlafen fühlte.Sie sah mich ungläubig an und meine dann leicht irritiert: "Wenn du es nicht übertreibst!" Sie ging und ließ mich alleine.
Da ich schon ein T-shirt und eine Leggings trug, beschloss ich nur noch Schuhe an zu ziehen, dann ging ich auf den belebten Flur.
Mir war zwar noch immer ein wenig übel, aber das war nichts gegen Heute morgen.
Ich ging über die Station zum Fahrstuhl und fuhr mit einer dünnen Frau und einem dicken Mann, die wahrscheinlich irgendwen besucht hatten, herunter zur Hauptetage, wo auch der Hauptein- und ausgang war.Als ich von der Kinderkrebsstation einstieg, machen die beiden große, verstörte und wissende Augen... Es widerte mich so an...dieses Mitleid von fremden... sie kannten mich nicht und trotzdem tat ich ihnen Leid. Obwohl sie gar nicht wussten was wirkliches Leid war...Leid war, mit 14 Jahren beide Elternteile zu verlieren….Noch nicht Erwachsen zu sein und doch schon fast alles Verloren zu haben. Das war Leid!
Doch ich sagte fast, denn es gab Menschen wie Olivia und
Arizona, die mich nie im Stich ließen und immer für mich da waren, sie waren der Grund warum ich nicht aufgab.So dachte ich, während der Fahrstuhl langsam nach unten fuhr und ich mich bereit machte aus zu steigen.
Mit schleichenden Schritten stieg ich aus und betrat den großen, offenen Eingangsbereich und ging verträumt umher.
Heute war so viel passiert, dachte ich und merkte gar nicht wie mich ein Junge verwundert an sprach.Erst nach dem dritten Mal bekam ich es mit und drehte mich flüchtig zu ihm um. Es war Jess, der die Beine übereinander geschlagen hatte und dessen weiße Zähne mich an blitzden.
"Jessie?" Fragt ich verwundert. "Jess!" Verbesserte er mich etwas klein Laut. "Was machst du hier?" Sagten wir im gleichen Moment, mit der gleichen Verwunderung.
"Du zuerst!" Meine ich schnell. Er antwortet: "Ich habe nur eine
Routineuntersuch wegen meinem Asthma und du?" "Äh... ich auch! "Antwortete ich schnell, verlegen.
Er machte ein ungläubiges Gesicht und meinte: "Und deswegen hast du auch ein Patientenarmband um und einen Zugang im Arm!"
Ich grinste ihn entschuldigend an und setzte mich zu ihm.Dann würde ich ihm eben die Wahrheit erzählen, wenn er es so genau wissen wollte: "Ich habe Lungenkrebs! Deswegen auch der Inhalator!" Erklärte ich ohne jedes Gefühl und sah in sein geschocktes Gesicht. Er brachte nur ein: "Oh... das tut mir Leid!" Raus und sah mich an, als ob ich jeden Moment tot umfallen würde, was mich zum lachen brachte, da er so süß mit diesem Gesichtsausdruck aussah.
"Was ist so komisch?" Fragte er irritiert und ich antwortete: "Dein Gesichtsausdruck!" Ich machte eine kurze Pause und meinte dann Ernst: "Mach dir keine Sorgen, ich sterbe nicht! Auf jeden Fall im Moment nicht!" Er lachte kurz hysterisch auf: "Gut zu wissen!" Ich störte genervt auf: "Jetzt guck nicht so als hätte ich einen
Welpen umgebracht! Ich bin hier weil es mir heute in der Schule so schlecht ging und wie sich herraus gestellt hat, habe ich eine Grippe, deswegen bin ich hier!" Erklärte ich ihm beruhigend. Doch erbrachte nur: "Und weil du Krebs hast!" raus.
Ich verdrehte die Augen und erklärte: "Jess...es ist normal so zu reagieren, du verbindest Krebs automatisch mit tot! Doch das ist nicht immer der Fall! Zumindest ist es bei mir wahrscheinlich nicht der Fall! Ich glaube fest daran, das ich wieder Gesund werde!"
DU LIEST GERADE
Das Leben ist zu kurz, um es zu hassen
VampireIn der Geschichte geht es um die 14-jährige Lilli, die an Lungenkrebs erkrankt ist. Ihre Eltern sind auf ihrer lang erarbeiteten Weltreise, während sie allein im Krankenhaus zurückbleibt. In dieser schweren Zeit übernimmt die engagierte Ärztin Oliv...