Das Leben ist zu kurz, um es zu hassen

52. Ein Ausflug bei Nacht

Nachdem Arizona und ich uns ausgesprochen hatten waren wir gemeinsam zu Olivia gegangen und dort wurde mir mitgeteilt, dass wir uns Morgen mit den Zwillingen treffen würden und dass sie mit mir einiges Besprechen wollten...Zwar hatte ich sie daraufhin gebettelt mir zu sagen was es war, doch blieben sie standhaft und so lag ich jetzt hier in meinem Bett mit offenen Augen und dachte nach. 

Bis mich auf einmal geräusche in Panik versetzten.

Irgendwer schlich da draußen herum. Wahrscheinlich war es nur Olivia die mal wieder eines ihrer Nachtkonzerte abhalten wollte, doch man konnte sich niemals ganz sicher sein und so schaute ich mit rasendem Herzen zu Tür und versuchte ganz leise zu atmen.

Plötzlich ging die Tür einen Spalt auf und mein Herz blieb für einen Moment stehen. Arizona steckte grinsend ihren Kopf herein und fragte im Flüsterton: “Bist du Wach?” “Ja!” Antwortete ich genauso leise und sakte erleichtert in mich zusammen, denn ich konnte sicher sein, dass kein Einbrecher durch unser Haus schlich. 

Sie lachte kam herein und schaltete Licht an: “Ich habe gehört wie dein Herz für einen Moment stehen geblieben ist! Hast du gedacht ich wäre ein Einbrecher?” Ich schmunzelte peinlich berührt und setzte mich mühsam auf: “Also ich habe zwar schon vermutete das du oder Olivia durchs Haus schleicht! Aber zu 100% sicher sein kann man ja nie!” Sie grinste und setzte sich auf meine Bettkante. Sie trug lediglich eine graue lange locker Jogginghose und ein enganliegendes hellblaues Top. Die Haare hatte sie unordentlich nach hinter zusammengebunden und in ihren Augen befand sich ein wenig Schlafsand.

Sie sprach: “Das kenne ich, ich bin über 600 Jahre alt,bin ziemlich sportlich und habe eine Frau die Nachts irgendwie aktiver ist wie am Tag! Und trotzdem denke ich auch immer an die Möglichkeit, dass es ein Einbrecher ist!” Ich grinste und atmete genussvoll den Sauerstoff durch meine Sauerstoffbrille ein und lauschte Air weiter. “Übrings nachtaktive Frau, Olivia möchte zu Mcdonald's und ich habe mich dazu bereit erklärt mitzukommen! Meine Frage ist jetzt, ob du mitkommen möchtest?” 

Wollten sie jetzt wirklich Nachts um halb eins zu einer Fastfoodkette fahren um sich Burger und Eis zuholen? Waren sie verrückt?  Schoss es mir durch den Kopf. Doch irgendwie gefiel mir auch gerade deswegen diese Idee. Es war verrückt und etwas worum ich immer alle normalen Jugendlich beneidete. Außerdem erlebte ich Arizona nicht oft aufgedreht und locker und deswegen musste ich die Situation genießen. 

Also stimme ich aufgeregt zu und fragt: “Muss ich mich Umziehen?” Sie schüttelte den Kopf: “Nein, alles gut! Wir fahren mit Olivias Auto und da ist ja auch hinten Sitzheizung! Aber nimm besser eine Wolldecke mit! Nicht das du dich erkältest!” Vorsichtig streckte sie die Hände aus und griff in mein Gesicht, in der ersten Sekunde wusste ich nicht wie mir geschah, doch dann verstand ich, dass sie mir nur die Sauerstoffbrille abzog. 

Arizona erhob sich dann elegant und streckte mir ihre Hände zur Hilfe aus. Ohne zu zögern nahm ich ihre weichen Hände und stand mühsam auf. “Danke!” Bedankte ich mich und war schon vom Aufstehen außer Atem. Ich hasste es krank zu sein. “Ich hole dir ein Sauerstoffgerät!” Erklärte Arizona und verließ mein Zimmer. 

Flink griff ich nach einer rosa Wolldecke die auf meinen nie benutzten Schreibtischstuhl lag und folgte Arizona ins Hell. 

Wir gingen zur Küche, wo Olivia ebenfalls in Schlafsachen stand. 

Sie hatte einen mintgrünen seidenen kurzen Schlafanzug an, der ihre Arme und Beine frei legte. Arizona stieß zischend Luft aus: “Olivia….Nachher frierst du...!” Olivia grinste spielerisch und erklärte: “Wenn mir kalt wird, muss ich einfach nur dich ansehen und mir wird wieder warm!” Arizona schmunzelte: “Schleimer!”