42. Lauscherin

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Langsam wachte ich auf. Als ich die Augen öffnete sah ich nur dunkele Nacht.
Meine Kehle war Staub trocken und ich musst Husten.
Verschlafen griff ich auf meinen Nachttisch und suchte meine Trinkflasche.
Plötzlich spürte ich etwas an meinen Fingerspitzen. Aber da hörte ich schon etwas holes fallen.
Genervt stöhnte ich in mein Kissen und setzte mich auf. Den ich wusste das es meine Leere Wasserflasche gewesen war die herunter gefallen ist.

Vorsichtig tastete ich erneut meinen Nachttisch ab, auf der Suche nach einem Lichtschalter. Den ich auch nach ein paar Sekunden fand und betätigte . Helles Licht flutete mein Zimmer und ließ mich die Augen zu kneifen.
Nach einigen Sekunden öffnete ich die Augen wieder und blickte hinab auf meine Mütze. Ich nahm sie und schmiss sie vom Bett.

Jeden Abend ließ ich sie beim zu Bett auf und hoffe das sie über Nacht nicht verlor. Doch das war noch nie der Fall gewesen.
Jeden Morgen schämte ich mich, wenn Olivia mich weckte und meine Glatze sah. Auch wenn ich wusste das es ihr nichts ausmachte. Machte es mir doch was aus.

Ich schwang die Beine über die Bettkante um aufzustehen. Da ich in die Küche wollte um mir etwas neues zutinken zuholen.

Mit beiden Händen griff ich mir vorsichtig ins Gesicht und zog den Sauerstoffschlauch aus meiner Nase.
Mittlerweile fand ich diesen kleinen dursichtigen Helfer super. Anfangs konnte ich es garnicht ab, die ganze Zeit etwas im Gesicht und insbesondere in der Nase zuhaben. Aber jetzt fand ichs okay. Natürlich kotze es mich an wenn die Leute mich ansparrten. Aber das hatten sie auch schon vorher getan. Ich meine Olivia und Arizona wurden immer in der Öffentlichkeit angestarrt. Da sie es nicht geheim hielten das sie in einer Beziehung zu einander standen. Was ich gut fand, da sie so ein tolles Paar waren und sich jeder eine Scheibe von ihnen abschneiden konnte. Auch ohne sie anzustarren.

Ich legte den Sauerstoffschlauch zurück auf mein Bett und stand auf.
Als ich meine Zimmertür öffnete, konnte ich leise Klaviermusik hören. Sie klang wunderschön, voller Gefühle und ich konnte mir schon denken wer es war.

Von hinten ging ich in die Küche und nahm mir eine Flaschewasser. Ich lehnt mich an die Küchenplatte und schaute während dem trinken Olivia beim Spielen zu. Ich wollte sie nicht ablenken. Deshalb verhielt ich mich ruhig.

Olivia war voll in ihrem Modus und ich konnte mir sicher sein das sie nicht mit bekommen würde, das ich in der dunklen Küche stand und ihr zusah.

Meine Mutter spielte sehr sanft und leidenschaftlich.
Auch wenn ich das Lied nicht kannte, mochte ich es doch sehr.
Wenn ich sie so sah konnte ich mir nicht vorstellen das sie Blut trank, mich dazu bringen könnte vom Dach zu springen und sie unsterblich war.
Olivia war für mich keine Person vor der ich Angst hatte. Auch wenn ich wusste das sie mich töten konnte. Wusste ich auch das sie das niemals übers Herz bringen würde.

Plötzlich trat eine Frau aus der Dunkelheit zu Olivia ins Licht.
Arizona hatte nur ein großes T-shirt an und hatte ganz zerzauste Haare. Sie setzte sich Olivia zugewandt mit auf die Klavierbank und strich Olivia die Haare die ihr zugewandt waren nach hinten und zum Vorschein kamen mehrere Knutschflecke. Die allerdings sofort wieder von Arizonas Lippen verdeckt wurden. Olivia schmiegte sich ihr genussvoll entgegen spielte aber weiter.
Dann löste sie eine Hand vom Klavier um sie Arizona umzulegen. Die gerade von ihr abließ um mit ein super sanften Stimmen die ich noch nie zuvor gehört hatte zusprechen:" Liebling, was bedrückt dich!"  Olivia hörte ganz auf zuspielen und sie guckten sich in die Augen.
Arizona legte eine Hand auf Olivias Wange und guckte sie mitleidig an.

Olivia lächelte leicht und antwortete dann leise:" Ich mache mir Sorgen..!"
"Um Lilli oder?"
Olivia nickte:" Ihr geht es so schlecht...Sie leidet Seelisch wie körperlich.. Das sehe ich doch!" Olivias Gesicht war voller Schmerz.  Arizona nickte :"Ja da hast du recht...!Ihr geht es nicht gut das kann sogar ich sehen... !"
"Ari, sollen wir sie früher wie gedacht verwandeln? Ich meine sie weiß es jetzt! Warum das Kind noch länger leiden lassen?" Platzte Olivia raus.

Arizona strich Olivia eine ihrer roten Haarsträhne hinters Ohr dann sprach sie:" Da hast du es gesagt! Kind! Lilli ist noch ein Kind! Wenn wir sie jetzt verwandeln wird sie für immer ein Teenager bleiben! Überleg doch mal wie schwer sie es hätte!" " Ja aber nicht so wie sie jetzt leidet...Arizona sie schämt sich dafür das sie schwach ist, das sie Hilfe braucht und ihr die Haare ausgefallen sind! Das zerstört sie innerlich! Merkst du das nicht!" Arizona antwortete verständnislos: "Da muss sie wohl durch und sie sollte sich nicht dafür schämen das sie Hilfe benötigt ! Das ist doch nicht schlimm!" Olivia lachte leise und antwortete:" Ari, du kannst doch selbst keine Hilfe annehmen.. du müsstet doch am besten wissen wie sie sich fühlt !" "Kann ich wohl !?" "Liebling," Olivia küsste ihre Schulter." Kannst du nicht und ich weiß das du es nicht ertragen könntest Krank zu sein! Und das ist okay aber warum das Lilli antun wenn wir das ändern können! Wenn du das ändern kannst!" " Glaub mir ich will nicht das sie leidet !Aber du weiß doch wie schwer es für dich ist!" " Wie meinst du das?" "Naja mit deinem alter! Ich finde schon das du es mit 19 Schwer hast! Wie soll das dann erst mit 14 oder 15 sein ?  Sie würde nie Auto fahren oder Alkohol trinken können! Wenn sie irgendwann mal Arbeiten möchte würde sie jeder schief angucken und und und !" "Du kannst ihr doch einen Pass fälschen ! Machst du doch sonst auch immer!"Schlug Olivia vor. "Ja klar, aber das würde auffallen wenn auf ihrem Pass 25 Jahre steht...ich meine guck sie dir doch mal an! Sie ist ein Kind wüsste ich nicht das sie 14 ist hätte ich sie auf 12 geschätzt! Wie soll man dann glauben das sie 25 ist?Selbst wenn sie es ist! Olivia das können wir nicht machen das geht nicht!" 

Olivia sagte nichts mehr und guckte Arizona nur traurig an. Die erneut das Wort ergriff :" Es tut mir leid! Liebling,das tut es wirklich!"

Olivia lächelte leicht und nickte:" Ich weiß...aber Ari ihr zustand wird immer schlechter! Ich glaube nicht das es noch lange dauert!"

Sprach Olivia da gerade von meinem tot? Oder was meinte sie mit "Ich glaube nicht das es noch lange dauert " und vor allen Dingen sollten sie das nicht einfach über meinen Kopf entscheiden. Es war immer noch meine Entscheidung ob ich ein Vampir werden wollte oder ob ich den tot wählte. Es war meine Endscheidung.

"Dann unterstützen wir sie bis es soweit ist!"Schlug die blond haarige Frau vor.

Olivia lächelte: "Einverstanden!" Dann küssten sie sich bis Arizona sich zurück zog und fragte:" Und was ist jetzt? Spielst du mir was vor?" Arizona grinste und küsste sie knapp auf die Lippen. Olivia lächelte: " Was möchtest du den hören Mylady?" Arizona Überlegte kurz :"Ehrlich gesagt fällt mir nichts ein...such du dir was aus! " "Okay willst dann etwas hören wo mich Lilli vor ein paar Wochen drauf gebracht hat?" Arizona nickte. "Also, vor ein paar Wochen sollte ich Lilli was vorspielen! Sie meinte so Avicii Night! Ich hatte es zufällig schon ein paar mal im Auto gehört also hatte ich es mal probiert und mir hat das Lied so gut gefallen das ich es in den letzten Wochen perfektioniert habe!" Olivia hatte ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, als sie anfing zuspielen und Arizona schaute ihr genauso glücklich zu. 

Fast sofort erkannte ich das Lied. Es machte mich jedesmal wenn ich es hörte so glücklich. Da ich vor meinem inneren Auge die schönsten Momente meines Leben sah und erlebte.

Ich bekam Tränen in die Augen und bevor es mehr wurde verschwand ich so leise wie ich konnte in mein Zimmer.

Vorsichtig ließ ich mich wieder auf mein Bett sinken, legte den Sauerstoffschlau an. Stellte die Flaschewasser auf meinen Nachttisch und machte das Licht aus. Dann legte ich mich hin.

Kaum hatte ich die Augen zu ertrankt ich förmlich in meinen Gedanken.
Ob sie mich gesehen hatten und nur so getan hatten als ob sie mich nicht sahen. Das ich nicht mehr lange zu leben  hatte und sie mich in ein Vampir verwandeln wollten. Mir ging auch nicht aus dem Kopf das Arizona mich zu jung empfand. Außerdem hätte ich nicht gedacht das Olivia so über meine Gefühle bescheid wusste. Das machte mir angst auch wenn sie genau recht hatte.

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Moin,

Ich hoffe euch geht's allen gut und ich hoffe das euch mein neues Kapitel gefällt. Es werden in der nächsten Zeit keine neuen Kapitel online kommen. Da ich mich jetzt erstmal auf die Überarbeitung der Kapitel konzentrieren möchte 

LG Julia ❤️

Das Leben ist zu kurz, um es zu hassen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt