Kapitel 20

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Ich war gerade dabei das Wohnzimmer aufzuräumen und stellte die Weingläser in die Spülmaschine. Von hier aus hörte ich, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und sofort begab ich mich dort hin. Liam kam nach Hause, aber er war nicht allein. Damon half ihm ins Haus und hielt Liams Arm über seiner Schulter. "Hi Alice.", begrüßte er mich und grinste. "Hallo.", dankend schaute ich den Mann an. Ohne ihn hätte Liam wohl nicht nach Hause gefunden. Er war betrunken, das sah und roch ich von hier. "Liam ist ein bisschen ...", Damon dachte darüber nach wie er es ausdrücken sollte. "... betrunken.", beendete ich den Satz für ihn. "Ja.", durch das Lachen von Damon konnte ich seine perfekten Zähne sehen. Er könnte Model sein.

"Soll ich ihn hoch bringen?", fragte er und deutete mit dem Kopf auf die Treppen. "Nein. So betrunken bin ich auch mal wieder nicht.", widersprach Liam. "Na gut, wenn du das sagst.", Damon zuckte mit seinen Schultern und entfernte Liams Arm von sich. "Ruf mich an, falls irgendetwas ist.", befahl Damon mir mit einem Lächeln im Gesicht. "Danke, dass du ihn her gebracht hast.", sagte ich und legte meinen Arm um Liam, um ihm Halt zu bieten. "Kein Ding. Wir sehen uns. Ciao.", und schon war Damon verschwunden und die Tür fiel zu.

"Da war wohl ein Glas zu viel dabei.", murmelte ich und ging gemeinsam mit Liam auf die Treppen zu. "Ein oder zwei.", antwortete er und schlenderte ohne Probleme nach oben. Ich führte ihn ins Schlafzimmer, wo er sich mit dem Rücken voraus aufs Bett schmiss. "Liam du musst dich noch ausziehen.", ich schnaufte und betrachtete meinen betrunken Freund. Sogar das betrunken sein stand ihm. Verflucht, in seiner Nähe hatte ich Gefühle, die ich noch nie gefühlt habe. Was machte dieser Mann mit mir.

Doch Liam schloss seine Augen und hörte nicht auf mich. Ich beschloss ihn auszuziehen und somit von seinen stinkenden Klamotten zu befreien. Zuerst fing ich an sein hellblaues Hemd aufzuknöpfen und beugte mich über ihn. Seine Atmung war ruhiger geworden, weshalb ich glaubte, dass er schon schlief. Aber als ich ihm das Hemd komplett ausziehen wollte, zog er mich zu sich. Ruckartig lag ich auf seinem muskulösen Körper und konnte mich nicht mehr bewegen, weil er seine Arme um mich geschlungen hatte. "Liam!", rief ich erschrocken und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. "Lass mich los.", bat ich ihn und schaute ihn an. Seine Augen waren geschlossen und Seite Atmung immer noch ruhig. "Ich hab doch schon gesagt, dass ich dich nie wieder loslassen werde.", murmelte er im Schlaf. "Wir können doch jetzt nicht für immer so liegen bleiben.", widersprach ich und neckte ihn damit. Protestierend runzelte er seine Stirn. "Wenn wir erstmal verheiratet sind, dann ...", nuschelte er und beendete seinen Satz nicht. Jetzt war Liam ganz eingeschlafen und seine Arme ließen ebenfalls locker. Hat er gerade wirklich gesagt 'wenn wir erstmal verheiratet sind'? Wie gern ich wüsste, wie der Satz geendet hätte.

Nichtsdestotrotz richtete ich mich wieder auf und befreite ihn von dem Hemd. Danach zog ich seine Hose und die Socken aus. Ich deckte ihn zu und wollte seine Sachen in den Wäschekorb werfen, doch dann spürte ich wie etwas vibrierte. Sein Handy war in der Hosentasche. Ich holte es heraus und legte es auf den Nachttisch. Danach verschwand ich im Badezimmer, um zu duschen und Zähne zu putzen.

"Ich werde da sein. Sorgen Sie dafür, dass alle Beteiligten über die Terminverlegung informiert werden.", Liams Stimme weckte mich auf. Ich drehte mich zu ihm rüber und sah, dass er am Bettrand saß und sein Handy gerade aufs Bett schmiss. Dabei bemerkte er, dass ich wach war. "Ich habe dich aufgeweckt. Entschuldige. Aber ein sehr wichtiger Termin wurde gerade vorverlegt. Das bedeutet, dass ich heute ins Büro muss.", er lehnte sich zu mir rüber und küsste mich. Aber das einzige was mich interessierte war, ob er denn keinen Kater hatte.

"Geht es dir denn gut, nachdem du gestern ... nun ja ... etwas betrunken warst?", wollte ich wissen und richtete mich auf. "Mir geht's bestens. Ich hatte noch nie einen Kater nachdem ich getrunken habe.", erzählte er und zuckte mit seinen breiten Schultern. "Wann musst du denn ins Büro?", wollte ich nun wissen und stieg aus dem Bett. "Um 15 Uhr beginnt das Meeting.", Liam stand ebenfalls auf und kam auf mich zu. Er trug nur eine enge, schwarze Boxershorts und er hatte noch total verwuschelte Haare vom schlafen. Ich nickte verständlich und presste meine Lippen aufeinander. Liam blieb dicht vor mir stehen und schaute zu mir herab. Durch die Lichtverhältnisse sahen seine blauen Augen noch strahlender aus als sonst. "Ich zieh mir etwas an und dann machen wir uns Frühstück.", schlug er vor und küsste meine Stirn.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt